Turnen vor Publikum – wie aufregend

  08.06.2021 Sport

Die jungen Turnerinnen und Turner des TV Saanen-Gstaad präsentierten erstmals nach über einem Jahr ohne Publikum ihre Übungen an den Geräten vor einigen Zuschauern.

JENNY STERCHI
Sie durften lange nicht turnen und noch viel länger hatten sie keine Zuschauer. Die Mädchen und Jungen, die im Geräteturnen des TV Saanen-Gstaad aktiv sind, haben trainiert ohne zu wissen, wann sie es präsentieren dürfen. Die Jüngsten von ihnen turnen seit letztem Sommer und konnten wegen der widrigen Umstände noch keine Wettkampfluft schnuppern. Da kam der vereinsinterne Wettkampf am letzten Samstag gerade recht.

Kleine, aber feine Wettkampfatmosphäre
Weil sich die 45 Turnerinnen und Turner vom TV Saanen-Gstaad untereinander massen, kannte jeder die Konkurrenz. Das beruhigte den einen oder anderen von ihnen im Vorfeld. Die Wartezeiten und das Teilnehmerfeld waren verglichen mit denen an überregionalen Wettkämpfen gut zu überblicken. Vor dem Hintergrund aktueller Schutzkonzepte konnten Massnahmen und Regeln in diesem kleinen Rahmen gut eingehalten werden.

Und doch wurde es mit Wettkampfbeginn erstaunlich still in der Halle. Die Kinder verfolgten gespannt die Bewegungen derjenigen, die gerade an der Reihe waren. Spannung und Konzentration aufrechtzuerhalten, bis man seine Übung endlich zeigen darf – das war für die Jüngsten unbekanntes Terrain.

Betreuer im Element
Auch für die 14 Betreuer und Betreuerinnen, die die Kinder von Gerät zu Gerät begleiteten, war es seit langer Zeit ein Einsatz ausserhalb des Trainings. Motivieren mussten sie am Samstag nicht. Aber ihre beruhigende Wirkung verschaffte den jungen Turnerinnen und Turnern eine gute Ausgangslage, um fokussiert in die Übung zu gehen und das Bestmögliche abzuliefern. Kleine Tipps waren ebenso wertvoll wie das bestätigende «Abklatschen» nach absolviertem Durchgang.

Und die Eltern?
Die waren schon glücklich, ihre Kinder endlich mal wieder turnen zu sehen. Im vergangenen Jahr war neben dem Wettkampfverbot auch das Zuschauen an den Trainings nicht erlaubt.Als würden sie das Gesehene konservieren wollen, liefen Kameras aller Art auf der Tribüne mit.

Es schien, als stünde der präsentierte Schwierigkeitsgrad weit im Hintergrund. Viel wichtiger sei die Möglichkeit gewesen, die Anstrengungen und die Anspannung der Kinder live zu erleben.

Eine bessere Vorbereitung auf grössere Vergleiche mit fremder Konkurrenz und nach so langer Wettkampfabstinenz kann es nicht geben – weder für die jüngsten noch für die wettkampferprobten Turnerinnen und Turner.


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