Ursula Michel zurück im Verwaltungsrat

  29.06.2021 Nachbarschaft, Zweisimmen

Die Zeiten sind bewegt für das Geburtshaus Maternité Alpine in Zweisimmen. Das war die Kernaussage an der sechsten Generalversammlung.

JENNY STERCHI
Für diese Bewegungen sorgen Personalwechsel, die immer wieder herausfordernde Finanzsituation, ein auslaufender und schliesslich doch verlängerter Mietvertrag sowie die Aussicht auf den Gesundheitscampus. Darunter stellt sich die Gesundheit Simme Saane AG als Initiantin die Verlagerung des noch zu gründenden Spitals Simme Saane, des Alterswohnens Simme Saane, der Saane Simme Spitex sowie der Simme Saane Geburtshilfe unter ein Dach vor. (Diese Zeitung berichtete.)

Ursula Michels Rückkehr
Die Gstaaderin Ursula Michel, Mitbegründerin und ehemalige Präsidentin der Genossenschaft, war 2018 aus privaten Gründen aus dem Amt gegangen. «Ich war aber nie ganz weg», liess Ursula Michel auf Anfrage wissen. Als Beiratsmitglied wusste sie auch in den vergangenen drei Jahren jeweils, wie der Stand der Dinge im Geburtshaus war. Sie wurde mit Applaus erneut in den Verwaltungsrat gewählt und nimmt den Platz der zurückgetretenen Josefine Stattaus ein. Warum sie wieder zurückkehrt? «Ich habe jetzt eine Weile zugesehen und war dankbar, in der Beiratsposition genug Zeit für den privaten Bereich zu haben. Aber nun sehe ich meine persönlichen Kapazitäten, die nun wieder ausreichend gross sind, um mich erneut aktiv an der Weiterentwicklung des Geburtshauses Maternité Alpine zu beteiligen.»

Für die Präsidentin Anne Speiser ist Michel als neues «altes» Verwaltungsratsmitglied ein echter Glücksfall. «Ich freue mich so sehr über ihre Rückkehr, denn so bekommen wir jemanden ins Team, der genau weiss, wo die ‹Baustellen› liegen und dass es auch aufwendig und mühsam werden kann.»

Und es spreche ja auch für den Betrieb, wenn sich ein ehemaliges Verwaltungsratsmitglied zur Rückkehr in dieses Gremium entscheidet.

Kein Grund zur Entmutigung
Die Besatzung sowohl des operativen Bereiches als auch des Verwaltungsrates lässt sich scheinbar nicht aufhalten von den Widrigkeiten und Unsicherheiten. Beflügelt von einer unerwartet hohen Spendenbereitschaft im Rahmen eines Crowdfundings, die sich im Betrag von über 100’000 Franken widerspiegelte, konnte dank so gesicherter Finanzlage der Mietvertrag für die bis anhin genutzten Räume an der Eggetlistrasse in Zweisimmen verlängert werden. Hinzu kamen Spenden, die trotz coronabedingter Wirtschaftsengpässe mit über 80’000 Franken sehr erfreulich waren und den Rückhalt in der Bevölkerung deutlich machten. «Diese finanzielle Unterstützung zeigt uns, wie gut die Verbindung zwischen Geburtshaus und Bevölkerung tatsächlich ist und wie wichtig eine Geburtshilfe den Menschen hier ist», äusserte Anne Speiser, Präsidentin des Verwaltungsrates, bewegt.

Rechnung ausgeglichen
Diese Mittel und in Vorjahren angelegte Reserven machten einen Jahresabschluss mit einer schwarzen Null möglich. Das Defizit, bedingt durch den Aufwandüberschuss von 114’390 Franken, konnte auf diese Weise ausgeglichen werden.

Dies und die zahlreichen zufriedenen Eltern (siehe Infobox), die ihre Kinder im Geburtshaus Maternité Alpine auf die Welt gebracht oder das Wochenbett dort verbracht haben, nährten den Durchhaltewillen.

Erste grosse Personalrochade
«Wir sind überaus dankbar für euren Einsatz und den Pendelaufwand, den ihre für unser Geburtshaus geleistet habt», wandte sich Marianne Haueter, Co-Betriebsleiterin, an die zwei anwesenden ehemaligen Mitarbeiterinnen. Die beiden, unter ihnen die ehemalige Co-Betriebsleiterin Sabine Graf, und drei weitere Mitarbeiterinnen verabschiedeten sich im vergangenen Jahr vom Geburtshaus.

Die freien Pensen wieder zu besetzen sei kein grosses Problem gewesen. «Wir mussten nie ein Stelleninserat aufgeben, um Fachkräfte anzuwerben», betonte Marianne Haueter nicht ohne Stolz. Alle offenen Stellen konnten dank der Vernetzung im Hebammenkreis und offensichtlich attraktiver Anstellungsbedingungen wieder besetzt werden. Maja Hiltbrunner übernahm im letzten Jahr das Amt der Co-Betriebsleiterin.


GEBURTEN SEIT 2017

Seit dem Betriebsstart 2017 kamen im Geburtshaus Maternité Alpine 261 Kinder auf die Welt.

Dazu kamen
– über 100 Paare zu Geburtsvorbereitungskursen,
– mehr als 1550 schwangere Frauen zu Vorsorgeuntersuchungen,
– mehr als 150 Frauen und ihre Neugeborenen nach der Geburt im Spital für das Wochenbett ins Geburtshaus in Zweisimmen.
Über 3050 stationäre Pflegetage wurden seit Eröffnung der Maternité Alpine nach Geburten in Anspruch genommen.

In mehr als 4400 ambulanten Konsultationen, zu denen ambulante Wochenbettbetreuung, Schwangerschaftsvorsorge und geburtshilflicher Dienst gehören, stand das Team schwangeren Frauen und Müttern mit Rat und Tat zur Seite.

QUELLE: MATERNITÉ ALPINE


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