Wieder planschen und plauschen

  04.06.2021 Coronavirus

Seit Montag ist unsere Freizeit wieder um einige Facetten reicher geworden: Jung und Alt darf sich wieder bei Sport in Innenräumen auspowern, indoor schwimmplauschen oder im Spa relaxen.

SONJA WOLF
«Die Stimmung ist wunderbar», bringt es die stellvertretende Geschäftsführerin Cornelia Walker vom Sportzentrum auf den Punkt. «Wir freuen uns extrem, wieder Gäste begrüssen zu dürfen. Und die Gäste sind happy über die wiedererlangten Freiheiten und halten sich vorbildlich an alle Vorgaben. Einige fragen sogar höflich nach, ob sie alles richtig machen.»

Denn strenge Hygiene- und Abstandsregeln gibt es natürlich immer noch, obwohl wieder alle Bereiche des Sportzentrums offen sind. So musste zum Beispiel bei den Duschen jede zweite abgesperrt werden, jede zweite Zeile bei den Garderobenkästchen ist nicht zugänglich, vor der Rutschbahn oder auf den Bänken in den Gruppenumkleideräumen sind Abstandsmarkierungen angebracht. Masken müssen bis zur Garderobe im Hallenbad bzw. bis zur Matte im Yogakurs getragen werden.

Strenge Kapazitätsbeschränkungen
Besonders ins Gewicht fällt die immer noch relativ stark begrenzte Anzahl der erlaubten Besucher. Es gibt vom BAG genaue Vorgaben, wie viele Quadratmeter einer Person bei ruhigen oder bei intensiven Sportarten zugewiesen werden müssen. Dies hat Auswirkungen auf alle Bereiche des Sportzentrums. «In der Schwimmhalle konnten wir vor Corona an verregneten Sommerwochenenden schon einmal 700 bis 900 Besucher pro Tag haben», informiert Cornelia Walker. Im Moment seien im Hallenbadbereich inklusive Garderoben und Liegefläche maximal 127 Personen gleichzeitig erlaubt, im Wellnessbereich gar nur 18 Personen. Auch bei Gruppensportkursen musste die Teilnehmeranzahl genau an die Grösse der Groupfitnessräume angepasst werden.

«First come, first served»
«Entstehen durch die Kapazitätsbeschränkung keine Probleme?», ist man geneigt zu fragen. Beispiel Hallenbad: Eine Zeitbegrenzung gibt es im Moment laut Cornelia Walker nicht. Wird die Kapazitätsgrenze von 127 Besuchern erreicht, ist das Bad im Zweifelsfall für einige Stunden für weitere Besucher blockiert. Diese müssten den Angaben auf der Webseite zufolge an der Kasse abgewiesen werden und warten. Reservierungen im Vorfeld seien aber auch keine möglich. Dazu die stellvertretende Geschäftsführerin: «Eine Zeitbegrenzung wollen wir erst dann einführen, wenn es nicht mehr anders geht. Die Menschen sollen Freude haben und ihren Aufenthalt bei uns geniessen – nicht dauernd auf die Uhr schauen müssen.» Und auch bei der Entscheidung, ob und wann die Besucher kommen, soll Spontaneität beibehalten werden. «Allerdings arbeiten wir an einem System, das auf unserer Webseite live die aktuelle Kapazitätsauslastung anzeigt. So kann sich zum Beispiel eine Mama aus Gsteig mit ihren drei kleinen Kindern überlegen, ob sie bei angezeigten 98 Prozent Auslastung lieber zu Hause noch ein bisschen wartet, um zu einem späteren Zeitpunkt sicher eingelassen zu werden.» Dieses System werde allerdings erst in ein bis zwei Wochen aufgeschaltet werden. Bis dahin könnten die Schwimm- oder Wellnesswilligen gerne an der Rezeption Auskunft erhalten, so Walker.

Spiessrutenlauf durch die Chancengleichheit
Nicht zu umgehen sei beim «first come, first served»-Prinzip die Enttäuschung einiger Stammkunden gewesen, die ihre langjährigen Sportkurse wieder aufnehmen wollten, aber wegen der nun limitierten Teilnehmerzahl abgewiesen wurden. «Allerdings haben wir versucht, allen die genau gleichen Voraussetzungen zu geben: Alle Abonnenten wurden angeschrieben mit dem Hinweis, dass das Anmeldetool wieder offensteht. Und den 11er-Abo-Kunden haben wir die Info per Whatsapp geschickt, allen zur genau gleichen Zeit», präzisiert Cornelia Walker. «Dennoch konnten wir leider nicht alle glücklich machen.» Bei besonders beliebten Kursen würden allerdings auch Ersatztermine angeboten.

Hotel-Wellness für Externe
Wie sieht es bei den Hotels mit Wellnesseinrichtungen aus? Hier lohnt sich ein Blick auf die jeweilige Webseite oder ein Anruf. Denn auch die Hotels freuen sich, ihre Wellnessanlagen wieder externen Besuchern öffnen zu können, behalten sich aber vor, Termine je nach Verfügbarkeit zu vergeben, so etwa beim Palace Gstaad oder beim The Alpina Gstaad. Denn auch hier gelten natürlich die obligatorischen Kapazitätenbeschränkungen. Auch das Ermitage in Schönried bestätigt auf Anfrage, dass ab 7. Juni gewisse Timeslots für Externe auf ihrer Webseite aufgeschaltet werden, die je nach Auslastung des Hotels regelmässig angepasst werden.


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