Der «Bärgsummer» im Lochstafel hat endlich begonnen

  27.07.2021 Kultur

Das geplante Theater beim Lochstafel in Saanenmöser hat mit einer Premiere begonnen und tragischerweise gleich mit einer Dernière auch geendet. Warum? Wieso? Was ist passiert? Jetzt sind Sie schon voll dem Improvisationstheater aufgesessen …!

ERICH KÄSER
Die Zuschauer wurden von der Truppe des Lochstafels mit einem feinen, drei Gänge umfassenden Menü auf eine erste Temperatur gebracht, wobei die Paella reissenden Absatz fand. Nach dem Dessert begrüsste Phipu Bigler alle Anwesenden ganz herzlich und stellte die Improvisationsschauspieler vor.

Aus drei Geschichten wurde eine fertig gespielt
Was da auf 1600 m ü.M. mit den drei Schauspielern von «Anundpfirsich» abging, war genial. Das Publikum wurde mit einem «B»-Lied zuerst richtig aufgewärmt. Aus den Zuschauerreihen wurden Stichwörter gesammelt, aus denen Geschichten improvisiert wurden. So wurden die Zuschauer Zeugen der «Hexenverbrennung», von «Chuerennen» sowie einer Geschichte aus dem Leben einer «Ausgleichskassenleiterin und einem Maler». Das Trio spielte zunächst den ersten Akt jeder dieser Geschichten auf leidenschaftliche und humorvolle Weise. Dank der entsprechenden Lautstärke beim Klatschen wählten die Schauspieler zwei Geschichten aus und spielten sie weiter. Der Ausgang der Geschichte mit der Ausgleichskassenleiterin und dem Maler wurde nach der Schilderung der heissen Szenen scheinbar in den Köpfen des Publikums zusammengesetzt.

Daher war es nicht nötig, diese weiterzuspielen … Demzufolge wurde das «Chuerennen» mit dem Muni Ferrari von Besitzer Detlev und der Kuh Olga mit der Besitzerin Margritli fertig gespielt. Die vielen spontanen Lacher zeigten, dass die Schauspieler den Nerv des Publikums voll getroffen hatten.

Begeistertes Publikum …
Eine Familie aus Worb, die extra diese «Bärgsommer»-Woche als Ferien gewählt hat, resümierte: «Es war spannend, witzig und nicht alltäglich, man spürte förmlich die Gedanken der Schauspieler. So etwas findet viel zu wenig statt.»

Ein Mann und eine Frau aus Basel erzählten, sie seien am Nachmittag auf einer Biketour zufällig beim Lochstafel vorbeigekommen, hätten das Angebot gesehen und sich spontan angemeldet. Das Spiel sei sehr kreativ und tagesaktuell (Stichwort «Lutschtäfeli») gewesen.

Und ein Ehepaar aus Zweisimmen: «Wir hatten keine Ahnung, wie der Ablauf des Abends aussehen wird. Die ‹Gedankenvirtuosität›, die Wortspiele und die Kulisse sind genial gewesen.»

… und zufriedene Schauspieler
Die drei aus Zürich angereisten Schauspieler Leonie Traffelet, Frank Renold und Dave Wüthrich waren mit dem Auftaktabend der «Brägsummer»-Woche sehr zufrieden. Leonie Traffelet: «Die Stimmung mit dem Glockengeläut der grasenden Kühe im Hintergrund war megaschön. Zumal diese auch zufälligerweise mit der Geschichte der Kuh Olga harmonierte.» Einhellig meinten die drei Zürcher, dass sie sich auf die restlichen Vorstellungen bis am 31. Juli freuen!

 


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