«Es soll ein Leuchtturmanlass werden.»

  31.08.2021 Interview

Vor fünf Jahren lancierte Alex Beeler die erste Ausgabe des Bergkönigs. Mittlerweile wird das Vintage-Velo-Rennen landesweit und über die Grenzen hinaus als eine feste Grösse wahrgenommen. In diesem Jahr hat Beeler mit dem Rennrad Gipfel Gstaad eine ganze Woche Rennvelosport drum herumgebaut.

JENNY STERCHI

Herr Beeler, hat die Erstausgabe des Rennrad Gipfels Gstaad sein Ziel erreicht?
Auf jeden Fall. Es war ein ambitioniertes Unternehmen, dieses Festival innerhalb von zwei Monaten und unter so unsteten Bedingungen zu lancieren. Die Teilnehmerzahlen sind auf jeden Fall entwicklungsfähig. Aber die Qualität, die wir bieten konnten, stiessen bei den Teilnehmenden sämtlicher Veranstaltungen auf grosse Begeisterung. Grossen Einfluss hat natürlich immer das Wetter, worauf wir hingegen eben keinen Einfluss haben. Das hat in diesem Jahr wirklich gut für uns funktioniert.

Viele Gesichter waren in den letzten Jahren schon Teil des Bergkönigs. Kommen viele der Teilnehmenden zum wiederholten Mal?
Ja, das ist etwas, was wir in diesem Jahr besonders gut beobachten konnten. Von den 250 Fahrerinnen und Fahrern beim Bergkönig am Sonntag waren zwei Drittel «Stammkunden». Bei vielen von ihnen führte eine Herausforderung an sich selbst dazu, dass sie die nächste weitere Strecke auswählten. Der Anspruch an Leistungssteigerung tauchte vermehrt auf. Das übrige Drittel waren Debütanten. Die einen hatten den Bergkönig auf ihrer Bucket List, andere begleiteten Freunde und wieder andere waren einfach neugierig. Auch von ihnen werden einige wiederkommen.

Verspüren Sie als Veranstalter einen gewissen Druck, wenn Teilnehmer kurz nach der Zielankunft erklären, im nächsten Jahr ganz sicher wieder dabei zu sein?
Nein, ich nehme das eher als optimale Entwicklung des Anlasses wahr. Wir wollen den Rennrad Gipfel Gstaad etablieren. Es soll ein Leuchtturmanlass werden, an dem Spezialitäten, verschiedenste Rennvelo-Entwicklungen und vor allem vielfältige Testmöglichkeiten geboten werden. Die Erstausgabe soll die Basis bieten, auf der wir in den nächsten fünf Jahren ein einzigartiges und breit gefächertes Rennradfestival aufbauen wollen.

Was macht die Einzigartigkeit aus?
Die Warmherzigkeit und die familiäre Atmosphäre, die mir übrigens einer der Zuschauer bestätigt hat, sorgen für die Einzigartigkeit. Wir suchen nicht die Massen, die unseren Anlass beleben sollen. Wir wollen die Teilnehmenden mit Authentizität überzeugen. Natürlich freuen wir uns, wenn die einzelnen Veranstaltungen ausgebucht sind. Aber unsere Kapazitäten sind eben beschränkt, um dem Qualitätsanspruch und den örtlichen Gegebenheiten gerecht zu werden.

Von wem erhalten Sie die nötige Unterstützung?
Wir sind in der glücklichen Lage, sowohl von der Gemeinde als auch von Gstaad Saanenland Tourismus unterstützt zu werden. Unsere Partner-Hotels leisteten Grosses in der vergangenen Woche. Ohne Sie hätten wir die Gipfel-Woche nicht stemmen können. Die Strecken führen durch viele Ortschaften der umliegenden Regionen. Die daraus resultierende Win-win-Situation birgt dort Wertschöpfung und für den Anlass Unterstützung. Das Konzept passt demnach hervorragend in die Destinationsstrategie.

Was war die grösste Herausforderung in den vergangenen Tagen?
Es wird zunehmend schwierig, Helfer zu finden. Corona hat diese Problematik noch verschärft. Wir sind sehr dankbar, dass wir schliesslich doch eine Reihe von freiwilligen Helferinnen und Helfern finden konnten, die uns während der ganzen Woche zur Hand gingen. Am Sonntag durften wir mit der Unterstützung von rund 80 Helfern arbeiten.

Gibt es etwas, was Sie im nächsten Jahr optimieren möchten?
So grosse Veranstaltungen bieten immer Anlass zur Personaloptimierung. Für unseren Rennrad Gipfel Gstaad werden wir unser OK von vier Leuten – Franziska Beerle, Patrick Bauer, Ruedi Kistler und ich – etwas aufstocken. Dann ist die Verantwortung etwas mehr verteilt und der Druck nicht ganz so gross.


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