Besuch bei Glacier de la Plaine Morte

  31.08.2021 Nachbarschaft

Ein paar Mitglieder, der kürzlich in St. Stephan gegründeten Klimagruppe Simmental besuchten am 13./14. August den Gletscher Plaine Morte, um sich ein Bild von dessen Zustand vor Ort machen zu können.

Gletscher sind ganz allgemein die eindrücklichsten Zeugen des Klimawandels. Der Glacier de la Plaine Morte ist davon besonders hart betroffen. Die neusten kürzlich veröffentlichen Daten zeigen, dass seine Massenbilanz auch dieses Jahr bereits seit Mitte August wieder negativ ist – und dies trotz schneereichem Winter und kühlem Sommer. Das Gletschereis macht die Landschaft nicht nur einzigartig, sondern es erfüllt auch eine wichtige Funktion: In den Gletschern sind noch rund 20% der Wasserreserven der Schweiz gespeichert.

Gemäss Wikipedia beträgt die Länge des Gletschers 4,5 km (2018) und die Fläche 7,32 km² (2016). Somit ist der Glacier de la Plaine Morte der grösste Plateaugletscher der europäischen Alpen. Die Eisdicke beträgt nach Messungen aus dem Jahr 2005 durchschnittlich 96 m und maximal 235 m.

Der 14. August sollte sich als bisher wärmster Tag des Sommers 2021 herausstellen. Für die Klimagruppenmitglieder war es zwar sehr angenehm, auf 2700 m in T-Shirts herumzulaufen – für den schwitzenden Gletscher jedoch wohl eher schmerzhaft. «Wir hatten das Gefühl, dem Gletscher beim Schmelzen zusehen und auch zuhören zu können. Neben uns plätscherte im Eis ein Bach mit Schmelzwasser», so die Teilnehmer des Ausfluges. Ein Vergleich mit Bildern, die neun Jahre zuvor gemacht wurden, beweise, wie bedenklich schnell der Glacier de la Plaine Morte dahinschmelzt.
WERNER KOBI UND SONJA RUBI, ST. STEPHAN, UND LEONORA SCHULTHESS, ZWEISIMMEN


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