RANDNOTIZ

  27.08.2021 Leserbeitrag

Eiskaltes Händchen

JENNY STERCHI

Blhbd dkdl ,endbk…so sah es aus, das Schriftbild, das meine eisgekühlten Hände heute morgen als Erstes in den Computer hackten. Mit dem Velo unterwegs in die Redaktion begab ich mich von einer Umleitung in die nächste. Belagsarbeiten, abgestellte Baumaschinen und Gleisbauarbeiten lassen meinen Arbeitsweg derzeit zur Odyssee werden. Mein Glück ist die Wahl meines Fahrzeugs. Am Steuer eines Autos würde ich vermutlich all meine Nerven brauchen: zum Wenden, zum Mich-Ärgern und für riskante Ausweichmanöver. Ich als Pedaleur hingegen schlängle mich am Rand vorbei oder warte einen kurzen Moment, bevor mich das Baustellenpersonal mal überaus freundlich, mal eher grummelig zur Durchfahrt auffordert. Und wenn es dann doch mehr von den Grummeligen hat, werden aus den gewohnten 11 Kilometern Arbeitsweg schnell mal 18. Lieber eine Zusatzrunde als die Mannschaft verärgert! Und irgendwie gilt ja ein Verbotsschild doch auch noch was. Aber Bewegung tut bekanntlich gut und vor dem Hintergrund, keinen fossilen Treibstoff gebraucht zu haben, ist das Gewissen auch angenehm leicht. Wenn nur die Kälte nicht wäre! Mental nach wie vor eingestellt auf Sommer und in der Erwartung, dass er vielleicht doch noch ein paar laue Tage bereithält, bin ich für Handschuhe und Kappe einfach irgendwie noch nicht bereit. Ich fürchte allerdings, zumindest wenn ich das Schriftbild zu Beginn meines Arbeitstages anschaue, dass ich mich den meteorologischen Bedingungen fügen muss, egal ob nun auf 11 oder 18 Kilometern. Und wenn ich ehrlich bin, tun weder Kappe noch Handschuhe der Zufriedenheit nach körperlicher Betätigung Abbruch.

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