Der beste Käse kommt von hier

  21.09.2021 Landwirtschaft

Gery und Peter Ryter aus Saanen gewinnen an der 22. Berner Alpkäsemeisterschaft von CasAlp, Sortenorganisation Berner Alp- und Hobelkäse AOP, zweimal Gold. Dies ist nach 2019 bereits der zweite Doppelsieg für das Saanenland.

KEREM S. MAURER
Die 22. Berner Alpkäsemeisterschaft fand am letzten Sonntag aus bekannten Gründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Simmental Arena in Zweisimmen statt. Rund 60 Alpschaften legten der Fachjury insgesamt 121 Alpkäse vor. Beurteilt wurden 51 Käse in der Kategorie Coeur des Alpes, 39 in der Kategorie Hobelkäse sowie 31 in der Kategorie Mutschli. Die 18-köpfige Jury unter der Leitung von Obmann Hans Kohler, Präsident der CasAlp, und Obfrau Maike Oestreich, Leiterin Inforama Berner Oberland, beurteilten die Käse in den Kriterien Lochung, Teigbeschaffenheit, Aroma & Geschmack sowie Äusseres, Postur und Lagerfähigkeit. Peter und Gery Ryter von der Alp Mittebach in Saanen gewannen sowohl in den Kategorien Berner Hobelkäse AOP (Sommer 2019 oder älter) als auch in der Kategorie Berner Alpkäse AOP (Sommer 2020) die Goldmedaille. Ursula und Alfred Haldi aus Grund (Alp Stalden) erreichten mit ihrem Hobelkäse den zweiten Platz.

Allgemein hohe Qualität
«Dass wir gerade in beiden Kategorien gewonnen haben, ist schon etwas sehr Spezielles», freut sich Peter Ryter und erinnert daran, dass dieses Kunststück im Jahr 2019 zum ersten Mal seinem direkten Alpnachbarn, der Familie Niklaus Burri von der Alp Mittlere Schneit, gelungen ist. CasAlp-Präsident Hans Kohler lobt in einer entsprechenden Mitteilung die allgemein hohe Qualität der Käse: «Die Unterschiede unter den zehn Besten waren minim, was auf eine ausgezeichnete Qualität hinweist.»

Doch nicht nur die Qualität mache den Berner Alp- und Hobelkäse AOP aus, sondern auch die Alpgeschichten, die dahinter stünden, heisst es in der Medienmitteilung der CasAlp. Vater Peter und Sohn Gery Ryter gehen bereits seit 30 (bzw. Gery seit zehn Jahren) z’Alp nach Mittebach, die im Privatbesitz der Familie Ryter ist. Früher stand Peter am Käsekessi, jetzt haben sie die Rollen getauscht. «Gery, der eigentlich Architekt ist, macht während drei Monaten im Sommer auf der Alp den Käse. Ich pflege die Laibe über den Winter», erklärt Peter Ryter und ergänzt: «Genauso exakt wie Gery architektonische Bauten plant, arbeitet er auch am Käsekessi.»

Nachhaltige Erfolgsfaktoren
In diesem Sommer haben Gery und Peter Ryter zusammen mit ihrem Team rund 80 Tiere – darunter 21 Milch-, 54 Mutterkühe und einige Alpschweine – auf der Alp Mittebach gehalten. Die dabei 2,4 Tonnen produzierten Alpkäse könne die Familie Ryter problemlos an ihre Stammkunden verkaufen. Nur ein kleiner Teil davon gelange in den klassischen Handel. Ryters hielten ihre Tiere nach gesamtheitlichen Ansätzen und beschränkten sich auf das Futterangebot der Alp, teilt CasAlp mit und konstatiert, dass es sich dabei offenbar um nachhaltige Erfolgsfaktoren handle, denn die Familie Ryter stehe nicht zum ersten Mal auf dem Siegerpodest.

«Für uns bedeutet diese Auszeichnung das Höchste, was man in der Käseproduktion erreichen kann», sagt Peter Ryter auf Anfrage. Ebenso sei es eine Bestätigung, dass sie sich auf dem richtigen Weg befänden. Und es ist für sie ein Ansporn, jeden Sommer immer wieder aufs neue ihr Bestes zu geben. Und zwar so, als wären sie das erste Mal auf der Alp. Peter Ryter betont: «Wir geben uns grösste Mühe, auch weiterhin guten Käse zu produzieren.»


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