Eigentlich sollte es doch klar sein

  17.09.2021 Leserbriefe

Nächstes Wochenende (26. September) dürfen wir darüber entscheiden, ob wir nun alle über die gleichen Rechte verfügen sollten oder nicht. Grotesk, nicht wahr?

Nein, scheinbar ist es noch 2021 Tatsache, dass einige sich über das Glücklichsein anderer aufregen. Wenn ein schwules oder lesbisches Paar den Wunsch hat, ein Kind zu kriegen – ob sie es adoptieren, eine Samenspende erhalten oder eine Leihmutterschaft arrangieren – ist diese Vorgehensweise mühsam und wird bis ins kleinste Detail untersucht.

Kinder von gleichgeschlechtlichen Eltern sind immer Wunschkinder. Es ist keine Entscheidung, die an einem regnerischen Sonntag, völlig aus dem Blauen, entschieden wird. Oder eben auch gar nicht, wie es bei vielen Heteros der Fall ist.

Ein Kind braucht eine Familie, damit bin ich völlig einverstanden. Eine Familie, die im besten Fall aus zwei liebenden Elternteilen besteht. Mama und Papa, Mama und Mama oder Papa und Papa.

Zudem lassen sich homosexuelle Paare viel weniger scheiden als heterosexuelle. Dies ist wissenschaftlich erwiesen und resultiert aus dem wohl gleichen Grund, wie oben schon erwähnt: Weil sie es sich schlicht besser überlegen.

Viele Kinder aus Heteroehen wachsen infolge einer Trennung oder Scheidung trotzdem ohne Mutter oder Vater auf. Dieses Erlebnis ist in vielen Fällen auch nicht nur gerade fördernd. Ausserdem ist es interessant, wie die SVP vor einem Jahr noch so gegen den Vaterschaftsurlaub geworben hat, wenn doch diese Vaterfigur so immens wichtig sei.

Identitätsdiffusionen entstehen übrigens, wenn ich als anders empfindender Mensch nicht gleichbehandelt werde und meinen Gefühlen nicht freien Lauf lassen kann. Nicht, weil Papa nun halt mal einen Papa liebt, dies ist ebenfalls erwiesen.

Eine Gemeinschaft, die Liebe in irgendeiner Form ablehnt, ist nicht erstrebenswert.

Und dass viele Jugendliche ins Unterland abwandern, liegt vielleicht eben nicht nur an mangelhaften Ausgangsmöglichkeiten, sondern eher an fehlender Weitsicht einiger Mitbürger/innen.

MARIA GYGER, SCHÖNRIED


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