Das Spiegelhaus kommt (vorläufig) nicht auf die Wispile

  12.10.2021 Kultur, Volkswirtschaft, Tourismus, Saanenland

«Eigentlich», erklärte BDG-Präsident Heinz Brand im Anschluss an die ordentliche GV, «wollte ich heute eine positive Neuig keit vermelden.» Aber es kam anders. Geplant war, dass das Spiegelhaus, das während zwei Jahren Touristen aus aller Welt ins Saanenland führte, auf der Wispile aufgebaut wird. Heinz Brand hat das Projekt zur Chefsache erklärt und wer ihn kennt, weiss, wie hartnäckig er sein kann. In den Bewilligungsprozess involviert waren unter anderen die beiden Regierungsratsmitglieder Evi Allemann und Christoph Neuhaus, die Gemeinden Saanen und Lauenen, die BDG, die Landbesitzer, der Pächter, Regierungsstatthalter Michael Teuscher, Helvetia Nostra und sogar die Vogelwarte Sempach. Schliesslich wurde die Bewilligung für zwei Jahre erteilt. «Wir waren hocherfreut, unser Ziel erreicht zu haben. Alle haben sich mächtig eingesetzt, verschiedene Ämter haben die Gesetze ausgereizt», erklärte Heinz Brand. Vor gut zwei Wochen – an einem Freitag – wurde mit den Bauarbeiten, den Bohrarbeiten für die Stabilität des Kunstprojektes, begonnen. Am Sonntagabend folgte der Hammer: ein Mail von Maja Hoffmann von der Luma-Stiftung. Der Künstler – die Rechte liegen bei ihm – habe sein Veto eingereicht, der Standort sei ihm zu touristisch, zu nah am Berghaus. Das hiess: Übung abblasen! «So schnell gebe ich aber nicht auf», versprach Heinz Brand.

«Die Wispile liegt mir am Herzen»
Die Wispile liege ihm sehr am Herzen, er stehe für die Wispile ein, sagte Heinz Brand. Er sei ganz froh, gebe es die Zückerli AG. Ihrer Hartnäckigkeit sei es zu verdanken, dass die Wispile speziell im Sommer den Stellenwert bekommen habe, der ihr zustehe.

Öffnungszeiten würden im Kursbuch eingetragen und müssten ein Jahr im Voraus gemeldet werden. «Länger offen haben geht, kürzer nicht», erklärte Heinz Brand. Das Eggli sei weniger hoch als die Wispile, deshalb werde die Egglibahn im Frühling so früh wie möglich öffnen. Sobald es die Witterung erlaube, werde die Wispile geöffnet und das Eggli geschlossen. Dasselbe gelte im Herbst. Liege im Oktober jedoch Schnee auf der Wispile, öffne man das Eggli nochmals. Aber grundsätzlich sei das Eggli im Sommer nur während drei Wochen im August offen.

Saisonabonnements-Verkauf um einen Monat verschoben
Im kommenden Winter ist die Wispile ab Weihnachten bis zum 9. Januar offen sowie vom 5. Februar bis 6. März. Unter welchen Voraussetzungen die Bahnen diesen Winter öffnen, ist jedoch noch offen. «Der Bundesrat ziert sich noch.» Auch unter den Bahnen gebe es Differenzen. «Die einen wollen 3G, andere keine Einschränkungen mehr.» Dasselbe gelte für die Konsumenten. «Helft mit, damit wir möglichst in eine Zukunft gehen können, die weniger eingeschränkt ist», appellierte Heinz Brand. Die Verhandlungen dauerten noch an. «Deshalb haben wir den Verkauf von Saisonabos um ein Monat verschoben, damit niemand die Katze im Sack kauft.»

ANITA MOSER


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