Die falbfarbene Löwin – Roman

  15.10.2021 Vorschau

Jean-Paul Lutz ist Theologe, ehemaliger Pfarrer in Gstaad und hat nun seinen ersten Roman veröffentlicht. Im Ciné-Theater Gstaad wird er daraus lesen. Jean ist auf der Suche nach seinem verlorenen weiblichen Selbst. Dazu einige Gedanken des Autors.

Jean reist durch den Staat Mali bis zur Falaise de Bandiagara. Dort wohnt das alte Volk der Dogon. Jahre zuvor hatte er einen Albtraum, von dem er glaubte, er hätte dort stattgefunden. Im Traum begegnete er einer Löwin, einer Sphinx. Sein Psychiater riet ihm, sich mit diesem Wesen anzufreunden. Doch Jean vergass sie wieder. Nach einer schweren Erkrankung spürte er, dass ihm etwas fehlte, mit dem er einst fest verbunden gewesen war. Da kam ihm die Löwin wieder in den Sinn. Er begann, nach ihr zu suchen – der suchende Mensch. Seit seiner Kindheit ist er ein fragender und kritischer Geist. Diese Fragen treiben ihn umher. Von «ewigen Wahrheiten» hält er wenig: «Der Himmel ist offen», sagt er. «Dort ist weder Gott noch eine ‹Göttliche Ordnung› auszumachen, die das Geschick der Menschen bestimmt.» Gott ist wohl bloss eine Vorstellung der männlichen Menschen, die seit etwa 4000 Jahren über das Leben des weiblichen Geschlechts bestimmen. In den Weltreligionen und Kirchen hat sich das patrizentrische Denkmuster durchgesetzt: Männer sind Würdenträger, Kriegsherren und Päpste. Das hatte böse Folgen für das weibliche Geschlecht. Jetzt ist genug mit diesen Bildern und Zwängen! Jean ist sich bewusst, dass er nach dem verlorenen Teil seines Selbst suchen muss. Nur so kann er sich mit dem umfassenden göttlichen Ganzen versöhnen und heil werden.

PD

Lesung am Freitag, 22. Oktober um 18 Uhr im Ciné-Theater Gstaad. Anmeldung und Informationen unter relatio.ch.


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