Für ein attraktiveres Eisbahnareal

  12.10.2021 Gstaad, Politik, Volkswirtschaft, Tourismus, Event, Saanen

Der Sanierungsprozess des Eisbahnareals ist auf Kurs. Den Aktionären der Eisbahn Gstaad AG wurden an der diesjährigen Generalversammlung erste Ergebnisse einer Planungsstudie präsentiert.

SONJA WOLF
Am vergangenen Donnerstagabend begrüsste Präsident Stefan Romang im Sporthotel Victoria 13 Aktionäre zur ordentlichen Generalversammlung der Eisbahn Gstaad AG. Sie vertraten 33 eigene Aktien und 84 Vollmachtsaktien, was 16 Prozent des Aktienkapitals entspricht. Die Versammlung findet normalerweise im Juni statt, wurde aber verschoben, um dank eines günstigeren Pandemiegeschehens eine physische Teilnahme der Aktionäre zu ermöglichen.

Grundsatzentscheide der Gemeinde
Die ordentlichen Geschäfte der Generalversammlung wie die Genehmigung der Jahresrechnung oder die Entlastung des Verwaltungsrates wurden alle einstimmig angenommen. Der Schwerpunkt der Versammlung lag auf der Informierung der Aktionäre zur geplanten Sanierung des Eisbahnareals. Seit der letzten Generalversammlung hat sich auch tatsächlich Wichtiges getan. Stefan Romang hielt zufrieden fest: «Es geht vorwärts, zwar langsam, aber stetig.» Die Gemeinde habe wichtige Grundsatzentscheide getroffen: Alle Indoor-Anlässe sollten künftig im Sportzentrum, alle Outdoor-Anlässe auf dem Eisbahnareal stattfinden. Aufgrund der Ergebnisse einer Verkehrsanalyse wurde jedoch entschieden, das Parkhaus Untergstaad nicht zu erweitern, um nicht noch mehr Verkehr ins Dorf zu ziehen.

Die Gemeinde halte aber an der zugesagten Komplettsanierung des Eisbahnareals fest. Die Kerngruppe zur Projektierung für das Sanierungs- und Erweiterungskonzept wurde aufgelöst und durch eine gemeindeeigene, nicht ständige Baukommission ersetzt. Diese habe bereits zweimal getagt. Bereits an der zweiten Sitzung wurde der Planungskredit von 100’000 Franken auf 160’000 Franken erhöht.

Wünsche aller Beteiligten werden ernst genommen
Der Planungsauftrag wurde dem Büro Jaggi und Partner übergeben. Elisabeth Wampfler und Urs Kunz legten bereits Ende 2020 eine erste Studie zur Sanierung und Neugestaltung vor. Alle betroffenen Institutionen (Beachvolleyball, Tennis, Le Rosey) konnten die Studie seither einsehen und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse dazu äussern – unabhängig von den Kosten, die damit verbunden sind. Diese werden sich wohl auf einige Millionen Franken belaufen, was die Eisbahn Gstaad AG alleine nicht stemmen könne, daher sei sie für die finanzielle Hilfe vonseiten der Gemeinde dankbar. «Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hat sich bisher als ausgesprochen gut und konstruktiv erwiesen», betonte der Präsident. «Allerdings tritt nicht die Gemeinde, sondern die Eisbahn Gstaad AG als Bauherrin auf.» Eine konkrete Kostenstruktur liege im Moment noch nicht vor, dies sei aber wahrscheinlich bis zur nächsten Generalversammlung der Fall

Aktionäre machen sich ein Bild
Anhand zahlreicher Visualisierungen stellte schliesslich Elisabeth Wampfler den Aktionären das Projekt vor: «Es geht um die Sanierung und Neugestaltung von insgesamt sechs Teilbereichen auf dem Areal.»

Dabei kommt dem weitläufigen Platz sicher die grösste ästhetische Bedeutung zu, denn er kann von allen Seiten eingesehen werden (vor allem von der Promenade oder vom Zug aus der Höhe). «Daher ist es wichtig, dass er zwischen den Events nicht brachliegt.» Man wolle wegkommen vom steifen, grauen Betonrechteck – hin zu einem ansprechenden, belebten, leicht zugänglichen Platz mit weicheren Formen und Farben. «Dennoch müssen natürlich alle baulichen Anpassungen mit den Events kompatibel sein», präzisierte die Architektin.

Andere Teilbereiche der Studie beziehen sich auf die Tribüne, den Infrastrukturtrakt, den Aufgang von der Einstellhalle, die Vergrösserung des Untergeschosses oder ein potenzielles zweites Eisfeld.

Nach der detaillierten Vorstellung aller Ideen zu den verschiedenen Teilprojekten nutzten auch die Aktionäre die Möglichkeit, Stellung zu nehmen und eigene Wünsche und Vorstellungen einzubringen.

Und wie geht es weiter?
Die vorläufigen Ergebnisse der Studie werden nun wiederum der nicht ständigen Baukommission vorgelegt zwecks allfälliger weiterer Anpassungen. «Kommendes Jahr ist dann aber hoffentlich alles unter Dach und Fach und wir können die Baueingaben machen. Dann erfährt auch die Öffentlichkeit von all den vielversprechenden Neuerungen», wagte Präsident Romang einen Blick in die nähere Zukunft.


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