Projektwoche der Klasse für besondere Förderung

  05.10.2021 Saanen, Kultur, Schule

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse für besondere Förderung aus der Rütti-Schule verbrachten vom 20. bis zum 24. September aufregende und lehrreiche Tage auf der Geltenhütte.

Am Montagmorgen um 9.30 Uhr versammelten sich die Kinder beim Bahnhof Gstaad. Die Lehrerin musste alle zwölf Kinder beieinander halten. Danach fuhren wir in Begleitung von Nicks Eltern mit dem Bus zum Lauenensee. Für den Weg zur Geltenhütte brauchten wir drei Stunden mit vielen Pausen, da wir sehr schwere Rucksäcke trugen. Besfort, Simon und Jaris bildeten mit Nicks Vater das Schlusslicht und plauderten viel. Nicks Eltern haben abwechslungsweise immer wieder Rucksäcke von den Kindern getragen. Das Wetter war schlechter, als die Prognose vorausgesagt hatte. Es hat viel geregnet, aber es hat niemand gejammert, alle sind zufrieden nach oben gewandert.

An einer Stelle war es sehr steil, deshalb brauchten wir ein Seil. So waren wir sicher, dass die jüngeren Kinder nicht ausrutschen oder in den Bach fallen würden. Unterwegs begegneten wir auch Gämsen und konnten auf dem Weg Regenmolche beobachten. So war der Montag ein Abenteuer.

SIMON, 9. KLASSE

«Schneeflöckchen» und die anderen Hühner
Als wir in der Hütte ankamen, sahen wir als Erstes die Hühner. Susan sagte, dass wir die Hühner rein- und rauslassen dürfen, die Eier einsammeln und dann das Futter geben können. Wir Mädchen haben uns sehr gefreut. Wir tauften die Hühner Sämi, Kiki, Clara, Lea, Miss und Schneeflöckchen. Die Hühner gehen dann im Winter zu Frau Rieders Partner in die Lauenen.

MARIE, 5. KLASSE

Eine rote Zwanzig im Rottal
Am Dienstag liefen wir mit Frau Fust ins Rottal. Wir legten einen roten Stoff auf den Boden und mussten dann Steine sammeln, um die Zahl Zwanzig auszulegen. Die ganze Klasse half mit, ausser zwei Jungs, die unmotiviert waren. Danach assen wir das mitgebrachte Picknick auf den Steinen und spielten am Wasser. Nachdem wir sie fotografiert hatten, räumten wir die Steine weg und liefen zurück in die Geltenhütte.

LARA, 4. KLASSE

Schnee im Rottal
Hinten im Rottal hatte es noch alten Schnee, der von einer Lawine im Frühling übrig geblieben war. Die Kinder fanden dies spannend, weil es im September meistens eigentlich keinen alten Schnee mehr gibt. Wir fragten Frau Rieder, ob wir auf den Schnee gehen könnten. Darauf antwortete sie: «Ja!» Fast alle Kinder sprangen in den Schnee und fast alle Kinder fielen um. Dann spielten und rutschten wir auf dem Schnee umher und hatten Spass. Später mussten wir gehen, es war schön, so viel Spass zu erleben.

ANGELA, 6. KLASSE

Gefährliche Jungs oder gefährliche Steine
Am Mittwochnachmittag waren wir mit Samuel, Frau Rieders Sohn, unterwegs. Er bereitete für uns einen Parcours vor. Als Erstes erklärte er uns, wie man klettert und sich in den Bergen bewegt. Es gibt spezielle Bergschuhe zum Klettern oder auch, um Hochtouren zu machen. Dann kletterten wir weiter und stiegen noch höher. Es war sehr cool und einfach schön. Samuel könnte noch höher gehen, weil er ein Bergführeraspirant ist. Für ihn war es sehr einfach. Oben angekommen, hüpften wir in den Steinen umher. Es war toll und schliesslich mussten wir hinunterklettern.

DANIEL, 9. KLASSE

Blindes Vertrauen
Am Mittwoch hatten wir mit Samuel «Bewegung im Gelände». Der Parcours war im Furggental aufgestellt. Samuel zeigte uns den Parcours vor. Dann machten wir Zweierteams und einer musste – geführt durch den anderen – blind durch den Parcours laufen. Für den Parcours mussten wir über Steine laufen. Man sah nichts und es war nichts und es war nicht einfach. Es brauchte sehr viel Vertrauen zu der führenden Person. Hatte man kein Vertrauen, so schaute man ein bisschen, weil man sich nicht weh tun wollte.

MICHA, 8. KLASSE

Achtung Blut!
Am Mittwoch kam Sandy Fäh mit ihren zwei Kindern. Wir probten zwei verschiedene Notfallsituationen. Zum Beispiel eine schwere Blutung oder einen rostigen Nagel eingetreten im Fuss. Wir machten den Druckverband. Dazu braucht man einen Verband und einen flachen Stein. Man kann eine Blutung am Bein so stoppen. Auch kann man, wenn man zu wenig Material hat, mit einem Stirnband den Verband stärken. Beim rostigen Nagel war ich das Opfer und fiel in Ohnmacht. Dann wurde die Seitenlagerung geübt und die notwendigen Rettungsmassnahmen. Am Nachmittag übten die Mädchen dann auch diese Notfallsituationen! Das harmlose Blut, welches sie auch bei Hollywoodfilmen brauchen, war mit in der Projektwoche dabei!

DIEGO, 5. KLASSE

Staumauer im Furggental
Wir schauten beim Wasser, wohin es fliesst. Dann legten wir die Steine in den Bach, sodass es einen kleinen See gab. Wir hatten die Idee, eine Brücke von einem Ufer zum anderen zu bauen und legten grosse Steine aneinander und schafften es so, über den Bach zu gelangen. Die Klasse hat also eine Staumauer im Furggental gebaut.

TIAGO, 4. KLASSE

Jungs nachts in den Bergen
Am Mittwochabend waren alle Jungs sehr laut. Darum sagte Frau Rieder, dass wir mit Samuel nach draussen gehen können. Wir mussten Taschenlampe und Mütze mitnehmen, aber alle Jungs wollten mit Samuel ins Rottal gehen. Wir liefen dann Richtung Rottal und assen auf dem Weg Heidelbeeren. Als wir ganz oben waren, leuchteten wir mit den Taschenlampen und beobachteten, wie es dunkel wurde. Frau Rieder stieg dann zu uns hoch. Danach liefen alle zusammen wieder runter. Es war sehr dunkel, darum benutzten wir unsere Taschenlampen. Als wir dann wieder in der Geltenhütte ankamen, gingen alle Jungs todmüde nach oben und schliefen direkt ein.

Heute bestaunten wir also die Sterne und die schöne Natur nachts in den Bergen. Wir lernten im Miteinander, anspruchsvolle Wege zu meistern und Vertrauen in unsere Fähigkeiten zu bekommen sowie unsere Energie zielgerichtet einzusetzen.

BESFORT, 8. KLASSE

Ein Gabelschlüssel zu Weihnachten
Jedes Jahr darf die KbF-Klasse eine Weihnachtskarte für Peter Zingre GmbH gestalten. Sie wird dafür für die Projektwoche mit einem Geldbetrag unterstützt.

Am Donnerstag arbeiteten wir den ganzen Tag, um vergrössert mit Steinen einen Gabelschlüssel im Furggental zu legen. Zuerst mussten ganz viele Steine gesammelt werden. Diego stellte seinen Rucksack zur Verfügung und alle halfen mit, ihn zu füllen. Frau Rieder, Samuel und Daniel haben in der Zwischenzeit das Papier auf den roten Stoff gelegt und ausgeschnitten. Dann schichteten wir die Steine sorgfältig aufs Papier. Jaris hat mit seiner Drohne immer wieder fotografiert. Samuel stieg auf den Grat beim Rottal und hat uns mit der grossen Kamera fotografiert. Anschliessend liefen wir auch hoch und bestaunten unser Wunderwerk und die Aussicht. Schliesslich mussten wir alle Steine wegräumen, damit die Kühe und Yaks wieder Gras fressen konnten.

FIONA, 5. KLASSE

Abwaschen in der Geltenhütte
Es gab zum Essen immer feine Suppe, Salat, einen Hauptgang und ein feines Dessert. Am Nachmittag, beim Nachhausekommen, bekamen wir eine grosse Schüssel Popcorn. Wir mussten immer von Hand abwaschen, weil es keine Abwaschmaschine gab. Es galt auch sonst, Strom zu sparen, da das Wasserkraftwerk ausser Gefecht war und der Strom mit dem Generator hergestellt wurde. Dies kommt sehr teuer, da der Diesel noch zusätzlich mit dem Helikopter raufgeflogen werden musste. Die ganze Woche, jeden Morgen und Abend, teilten sich drei das Abwaschen.

Es hatte eine andere Schulklasse am Dienstag und diese hatte die Zimmer nicht ordentlich hinterlassen.

So lernte die Schulklasse, was es braucht, damit die Zimmer in Ordnung waren und was es für Energie in einer SAC-Hütte braucht.

JARIS, 5. KLASSE

Sinn der Mithilfe von Hüttenarbeiten
Macht es Sinn, dass Kinder der Klasse für besondere Förderung beim Aufräumen und Putzen sowie Abwaschen in der Projektwoche in der Geltenhütte helfen?

Die Schülerinnen und Schüler halfen die ganze Woche bei einigen Arbeiten mit. Das Abwaschen teilten sich immer drei Schüler auf. Einige rechneten schon im Voraus aus, wann es weniger Geschirr gab und achteten sich genau, wann die nächste grosse Gruppe kam. Schlau wählten sie sich gezielt weniger Arbeit aus.

Daniel fragte schon am ersten Tag, ob er bei den Küchenarbeiten mithelfen könne. So machte er Schoggicreme, füllte sie ab, rührte Suppe und war immer im Bild, was es zu Essen gab. Immer wenn etwas auf dem Tisch fehlte, war er prompt zur Stelle und wusste, wo es nachgefüllt werden konnte.

Einige Kinder wollten lieber spielen und meldeten sich nicht freiwillig, andere waren gewillt oder gar nicht zu bremsen, die Hühner zu füttern oder die Eier reinzuholen.

Am Ende der Projektwoche mussten die Zimmer sauber abgegeben und die Hütte geordnet verlassen werden. So wurden die Kinder vom Hüttenwart und deren Gehilfen angeleitet.

Angela und Marie räumten die Finken auf. Es war ein Durcheinander der Grössen, obwohl ein System mit Farben das Ordnen übersichtlich machte. Eine andere Klasse war unachtsam beim Wegräumen. Deren Lehrerin beobachtete, wie wir aufräumten.

Kurz danach stand sie mit dem Leiter und einer Schülerin da und sie entschuldigten sich für die Unordnung und bedankten sich herzlich.

Frau Rieder erklärte, dass die Klasse durch die Mithilfe Zusammenhänge erkenne und achtsamer mit dem Material und der Arbeit anderer umgehen lerne. Ausserdem werde alles Material mit dem Helikopter hochgeflogen und der Kehricht müsse entweder mit Rucksack hinuntergetragen oder mit dem Helikopter transportiert werden. Dies sei Training der überfachlichen Kompetenzen und Bewusstheit zur Nachhaltigkeit.

Beim Abschiednehmen hörten wir, wie der Leiter der anderen Schulklasse nun diese Informationen weiterleitete und seine Kinder informierte.

Fazit: Mithilfe macht Sinn, in kleinen Schritten kann im Miteinander viel erreicht werden.

Was machen Chamäleons in der Lauenen?
Wir besuchten die Chamäleons bei Peter Boss in der Enge. Er zeigte uns seine Pantherchamäleons. Er hatte die Chamäleons im Haus in einem Zimmer und baute Terrarien. Es muss für diese Tiere sehr warm sein, denn normalerweise leben sie in Madagaskar. Er hat ein Männchen und ein Weibchen und viele Jungtiere! Insgesamt sind es fast dreissig Tiere. Wir konnten immer in Vierergruppen zu den Chamäleons. Nick und Tiago und noch andere hatten das Chamäleon auf dem Arm. Die anderen spielten in der Zwischenzeit verschiedene Spiele im Garten. Es ist wirklich wahr, in der Enge hat Peter Boss einen kleines Chamäleonparadies.

NICK, 3. KLASSE


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