Skibus Saanen um zwei Winter verlängert

  22.10.2021 Saanen, Politik, Volkswirtschaft, Tourismus, Saanenland

Der Gemeinderat Saanen reagierte auf die Opposition gegen den Entscheid, ab kommendem Winter auf das Skibusangebot zu verzichten. Er verlängerte die Saanen-Route um zwei Winter. Die Gstaad- und Rougemont-Route fallen weg.

Einer Pressemitteilung aus dem Gemeinderat von Saanen zufolge hatten Gstaad Saanenland Tourismus, die Bergbahnen Destination Gstaad, der Hotelierverein und die Gemeinde Saanen bereits im Frühsommer gemeinsam entschieden, den ÖV für die kommenden zwei Wintersaisons wiederum im Skipass zu inkludieren und das Angebot entsprechend mitzufinanzieren.

Gleichzeitig war aber auch entschieden worden, den Skibusbetrieb nicht mehr weiterzuführen wie in den vergangenen Jahren, da die Auslastung über die ganze Wintersaison betrachtet zu gering und der Aufwand nicht verhältnismässig gewesen seien. Auch der Gemeinderat war über die geplante Aussetzung des Skibusangebotes informiert worden. «Er hatte am 13. Juli zustimmend davon Kenntnis genommen», präzisierte Gemeindepräsident Toni von Grüningen.

Widerstand aus der Bevölkerung ernst genommen
Die Entscheidung zulasten des Skibusses löste zahlreiche kritische Leserbriefe in der Lokalpresse sowie eine Unterschriftensammlung aus. So überreichte Martin Hefti aus Schönried am vergangenen Montag dem Gemeindepräsidenten eine Petition mit 565 Unterschriften, welche in nur zwei Wochen zusammengekommen waren. In der Petition verlangte er, dass die Weiterführung des Skibusangebotes durch die Gemeindeversammlung vom 3. Dezember 2021 zu entscheiden sei.

Der Gemeinderat wartete allerdings nicht bis zum Dezember, sondern diskutierte angesichts der Dringlichkeit bereits an seiner Sitzung vom vergangenen Dienstag die neue Ausgangslage. Er beschloss im Rahmen seiner finanziellen Kompetenz, den Skibus auf der Route Saanen (Gstaad Bahnhof – Gstaad Bellerive – Saanen Talstation Eggli–Saanen Bahnhof – Saanen Spitzhorn – Saanen Wyssmülleri) für die beiden Winter 2021/22 und 2022/23 weiterzuführen.

Gstaad und Rougemont werden nicht bedient
Der Verzicht auf die Gstaad-Route sei vertretbar, denn die Talstationen Eggli und Wispile seien ausreichend mit dem bestehenden öffentlichen Verkehr (Postauto) erschlossen, welcher für alle Inhaber eines Skitickets gratis benutzt werden kann, so die Begründung aus dem Gemeinderat.

Auch die Teilstrecke zur Talstation Videmanette werde nicht mehr offeriert. Gemeinderat André Reichenbach erklärte dies auf Anfrage mit zu geringen Frequenzen bzw. unverhältnismässigen Kosten. «Ausserdem beträgt der Fussweg vom Bahnhof zur Talstation gerade einmal sieben Minuten», so Reichenbach.

Nachhaltige Zukunft
Und wie soll es nach der zweijährigen Verlängerung weitergehen? «Parallel wurde Gstaad Saanenland Tourismus damit beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten und aufzuzeigen, wie das Thema nachhaltige Mobilität aus touristischer Sicht künftig aussehen soll», informiert Tourismusdirektor Flurin Riedi. Die umfassende Ersatzlösung soll voraussichtlich im Jahr 2023 von der Gemeindeversammlung verabschiedet werden.

PD/ SONJA WOLF


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