Ideen zur Fachkräfteentwicklung ausgetauscht

  16.11.2021 Wirtschaft

Das diesjährige Wirtschaftstreffen Berner Oberland in Interlaken drehte sich rund um die Themen Arbeitsmarkt, Entwicklung von Fachkräften und Arbeitsintegration.

Die Situation habe sich entspannt, schilderte Marc Gilgen, Leiter Amt für Arbeitslosenversicherung, die Lage am Arbeitsmarkt gegenüber letztem Jahr. Die Kurzarbeit habe schweizweit rund 120’000 Stellen gerettet. Auch Sebastian Friess, Vorsteher des Amts für Wirtschaft, ergriff spontan das Wort und schilderte, wie auch unkonventionelle Massnahmen geholfen haben, Jobs zu erhalten. Insbesondere die Unterstützung von innovativen Unternehmen wurde sehr gut nachgefragt und zeigte Wirkung. Stellen mit den geeigneten Fachleuten zu besetzen – da waren sich beide Kantonsvertreter einig – werde jedoch immer schwieriger. Eine Patentlösung auf den auch im Publikum stark wahrgenommenen Fachkräftemangel wurde am Wirtschaftstreffen Berner Oberland in Interlaken zwar nicht präsentiert. Jedoch könnten die vorgestellten Strategien und Projekte von verschiedenen Branchen adaptiert werden. So zum Beispiel die unterschiedlichen Stossrichtungen, die Claude Meier als Direktor von HotellerieSuisse für seine schon vor der Pandemie stark betroffene Branche verfolgt. Oder die positiven Erfahrungen, über die Claudia Komminoth als Verwaltungsrätin der MEM-Passerelle 4.0 sprach. Der von der Volkswirtschaft Berner Oberland im Rahmen des Projektes Qualifizierung unterstützte, erfolgreiche Weiterbildungspilot, welcher der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie zu Fachleuten verhilft, könnte sich auch für die Gastronomie oder andere Branchen eignen. Ein anderer Ansatz wiederum ist es, in der Arbeitsintegration genauer hinzuschauen und Potenzial zu entdecken, wie dies beispielsweise das Programm JobCoach Asyl tut.

Ein Ziel, verschiedene Lösungsansätze
Die Volkswirtschaft Berner Oberland hat das Thema Fachkräftemangel schon länger auf der Agenda. «Bei Besuchen in den Firmen kommt die Problematik immer wieder zur Sprache», erklärte Susanne Huber, Geschäftsführerin der Volkswirtschaft Berner Oberland. Und so setzt sich die Organisation beispielsweise für das Lehrstellenmarketing, Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote wie das KMU Netzwerk Lötschberg oder die vorgestellte MEM-Passerelle 4.0 ein. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass sich die Fachkräftesituation gerade mit der demografischen Entwicklung noch weiter zuspitzen wird und dass verschiedene und koordinierte Lösungsansätze verfolgt werden müssen.

Guter Draht zum Kanton
Vorgängig zum Wirtschaftstreffen fand ein ungezwungener Austausch zwischen Amtsvorstehern des Kantons und dem Vorstand der Volkswirtschaft Berner Oberland statt. Auch hier war die Fachkräfteentwicklung ein Thema, jedoch konnte die Volkswirtschaft Berner Oberland auch Anliegen zu Bauvorhaben und Ortsplanungen sowie zur medizinischen Grundversorgung bei den Vertretern des Kantons platzieren.

PD


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