Die Gemeindefinanzen und das Projekt Gesundheitscampus Simme Saane (GSS) bildeten die Schwerpunktthemen der beiden FDP-Versammlungen diesen Herbst. Zudem fassten wir die Parolen der kommenden Gemeindeversammlung Saanen vom 3. Dezember 2021.

Eine Gesundheitsversorgung mit einem neuen Spital in unser Region scheint ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Der neuste Anlauf mit dem Gesundheitscampus Simme Saane (GSS), zu welchem die Gemeinden bis Ende Jahr konsultativ Stellung nehmen dürfen, ist ein nächster Anlauf. Die leider widersprüchlichen Äusserungen der verschiedenen Akteure haben uns bewogen, Albin Buchs, Co-Präsident Bergregion und Verwaltungsrat der GSS, einzuladen, um aus erster Hand informiert zu werden. Es stellte sich heraus, dass noch sehr viele Fragen offen sind. Insbesondere die ganze Finanzierung eines Neubaus und auch die Betriebsdefizite basieren auf Annahmen oder schwachen Grundlagen. Es braucht noch viel Überzeugungsarbeit und Fingerspitzengefühl, um die verschiedenen Akteure mit ins Boot zu holen. Damit diese Arbeit aber wie versprochen gemacht werden kann, waren die Mitglieder der FDP der Meinung, dem Antrag zuzustimmen, dass eine zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung und Tourismus in unserer Region essenziell ist.

Die finanzielle Situation der Gemeinde Saanen ist Segen und Fluch zugleich, dieses Thema diskutierten wir mit Kurt Gyger, Leiter Finanzen der Gemeinde Saanen. Die massiven Überschüsse der letzten Jahre hatten verschiedene Gründe: Zum einen sind die Erträge viel höher ausgefallen als budgetiert und zum anderen sind die Investitionen nicht annähernd umgesetzt worden wie geplant. Weil kurzfristig Projekte zum Investieren fehlen, ist die Steuersenkung bei den einfachen Steuern absolut vertretbar und richtig, so profitieren alle. Zudem sollen den (zu) massiven Erhöhungen der amtlichen Neubewertung nochmals Rechnung getragen werden und die Liegenschaftssteuern ebenfalls gesenkt werden. Einstimmig haben wir das Budget 2022 gutgeheissen. Dass die Gemeinde Saanen ein absoluter Sonderfall ist, illustriert folgendes: Mit einem neuen Rekord von ca. 18 Mio. Franken in den kantonalen Finanzausgleich ist die Gemeinde Saanen die Cash-Cow des Kantons Berns. Wer pro Kopf zusätzlich 2500 Franken dem Kanton abgibt, müsste eigentlich auch entsprechendes Mitspracherecht haben!

Die weiteren Geschäfte der kommenden ordentlichen Gemeindeversammlung Saanen haben wir behandelt und einstimmig gutgeheissen. Es sind dies die Gemeindebeiträge 2022–24 für GST und Gstaad Marketing, die ARA-Sanierung und die Überbauungsordnungen «Grotschi» Abländschen und «Schneesportgebiet Eggli–Pra Cluen».

Wichtig ist, dass Sie Ihre Stimme an der Gemeindeversammlung und auch an der eidgenössischen Abstimmung vom 28. November abgeben. Nur so funktioniert unsere Demokratie!

FDP SAANENLAND/PHILIPP REBER, SEKRETÄR