Pfarrer Pasalidi verlässt Gstaad

  30.11.2021 Gstaad, Kultur, Kirche

Die Versammlung der römischkatholischen Kirchgemeinde Gstaad hatte es in sich: Eine neue Webseite, ein neues Logo, der Neubau des Pfarrhauses und ab Sommer 2022 wohl auch ein neuer Pfarrer. Nach nur einer Amtsdauer von vier Jahren will Pfarrer Alexander Pasalidi Gstaad verlassen.

KEREM S. MAURER
Nach nur einer Amtszeit zieht es den Pfarrer der römisch-katholischen Kirchgemeinde St. Josef in Gstaad wieder fort. Pfarrer Alexander Pasalidi machte am Ende der Kirchgemeindeversammlung unter anderem Heimweh nach dem Mittelland und seiner Familie am Bodensee für seine Absicht, sich im Sommer 2022 nicht mehr zur Wahl zu stellen, geltend. Voller Freude habe er im Sommer 2018 seine Stelle im Saanenland angetreten und sei mit grossem Engagement am Werk gewesen, sagte Pasalidi. «Mit Offenheit und Herzlichkeit» sei er auf die Menschen des Simmentals und Saanenlandes zugegangen und habe mit ihnen viel Schö- nes erleben dürfen. Doch im Laufe der letzten Monate habe er mehr und mehr die Sehnsucht und das Heimweh nach dem «Charisma des Katholischen mit all seinen typischen Traditionen, Bräuchen und dem gepflegten religiösen Brauchtum» gespürt. Auch sei ihm die Distanz zu seiner in Kreuzlingen wohnhaften Familie zu gross. Daneben machte Pasalidi eine gewisse fehlende Nachhaltigkeit in seinem Wirken im Rahmen der Tourismusseelsorge für seine Entscheidung mitverantwortlich. Denn kaum sei beispielsweise eine mit viel Fleiss vorbereitete Trauung vorbei, seien die meist aus weiten Teilen der Schweiz oder auch weltweit angereisten Menschen auch schon wieder weg gewesen. «Und genau das erfüllte mich nicht», so der Pfarrer. Am Ende seiner Bekanntmachung bat er die Anwesenden, seine Entscheidung mitzutragen und versprach: «Ich werde alles daran setzen, weiterhin unseren schönen Glauben mit Ihnen zusammen zu leben, glaubwürdig zu bezeugen und gemeinsam lebensbejahend zu feiern.»

Einfach, fröhlich, zeitlos
Die rund 30 Stimmberechtigten wurden im Rahmen der Versammlung über das neue Logo informiert. Kirchgemeinderat Zacharias Borer, Mitglied in der Arbeitsgruppe Kommunikation, erläuterte die einzelnen Elemente des Logos und deren Bedeutungen. Einfach, schlicht, willkommen heissend, zeitlos und fröhlich komme es daher, sagte er. Genutzt wird das Logo künftig von der römisch-katholischen Frauengemeinschaft Saanenland-Obersimmental sowie der römisch-katholischen Kirchgemeinde Gstaad – zu der auch Zweisimmen und Lenk zählen – und der römisch-katholischen Pfarrei St. Josef Gstaad. Anschliessend präsentierte Blanca Burri, Kirchgemeindesekretärin und Mitglied in der Arbeitsgruppe Kommunikation, die neue Website der Pfarrei St. Josef in Gstaad, die unter www. kathbern.ch/Gstaad einsehbar ist.

Auf guten Wegen
Der mit Spannung erwartete Neubau des Pfarrhauses in Gstaad sei auf guten Wegen, erläuterte Toni Siegrist, Mitglied der Arbeitsgruppe Umbau Gstaad. Nachdem er auf den Istzustand des Gebäudes eingegangen war und erklärt hatte, was hinsichtlich des neuen Pfarrhauses wichtig sei, warf er einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge. Fünf Architekten hätten Projektvorschläge eingereicht, worauf die Jury ein Siegerprojekt gewählt habe. Jetzt gehe es um die Weiterplanung in Zusammenarbeit mit den Siegern vom Büro Jaggi Architektur und Innenarchitektur unter Einbezug von Gemeinde und Denkmalpflege. Noch im kommenden Dezember soll es eine offizielle Information zum Planungsstand geben. In einem Jahr, nämlich voraussichtlich im Dezember 2022, rechnet man mit der Genehmigung des Baukredits. In welcher Höhe dieser ausfallen wird, ist im Moment laut Blanca Burri, Präsidentin der Arbeitsgruppe Umbau Gstaad, noch nicht klar.

Mehr Geld für Karitatives
Die römisch-katholische Kirchgemeinde Gstaad budgetiert für das kommende Jahr einen Ertragsüberschuss von 193’090 Franken. Die Steueranlage für die Kirchensteuer bleibt unverändert bei 0.1377 Einheiten. Neu möchte man aufgrund der guten Zahlen den Beitrag an Hilfswerke und Fürsorge von bisher 30’000 Franken auf 50’000 Franken erhöhen. Für den Neubau der Kaserne für die Schweizer Garde im Vatikan spricht die römisch-katholische Kirchgemeinde Gstaad einen Beitrag von 10’000 Franken.


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