Bei der letzten Parteiversammlung der SVP Saanen wurden nicht nur die nationalen Abstimmungsvorlagen (siehe AvS vom 19. November) diskutiert, sondern auch interessante und wichtige Geschäfte der nächsten Gemeindeversammlung.

Gemeindepräsident Toni von Grünigen stellte uns das erste (und in vielerlei Hinsicht wichtigste) Geschäft, den Gesundheitscampus Simme Saane (GSS) mit Spital in Zweisimmen, vor. Die z.T. bewegte «Spitalvergangenheit» kennen wir. Bereits 2018 organisierte deshalb Regierungsrat Pierre Alain Schnegg ein Treffen mit den Vertretern der Bergregion und der STS AG. Nun, drei Jahre später, stehen zwei Szenarien sozusagen zur Auswahl – eines mit, das andere ohne Spital. Die Variante mit Spital umfasst: Spital mit Geburtenabteilung, Alterswohnen, Spitex Saane-Simme. Zusätzlich würde bei Bedarf ein Gesundheitszentrum (Ärztezentrum) in Saanen und Zweisimmen aufgebaut, um auch die Grundversorgung sicherzustellen. Die Abstimmung in der SVP Saanen jedenfalls ergab ein einstimmiges Ja für die Variante mit Spital. Das ist auch ein Ja, hochwertige Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und zu guten Rahmenbedingungen für die Hausärzte und das Geburtshaus – kurz gesagt, wir sind für eine tragbare, bestmögliche medizinische Versorgung unserer Region.

Den Finanzplan 2022–2026 und das Budget 2022 stellte uns Gemeinderat Nathanael Perreten vor. Die auffälligsten Merkmale an den Steueranlagen sind, dass die Steuern um einen Zehntel und die Liegenschaftssteuern von 1,0 Promille auf 0,75 gesenkt werden sollen. Bei einem Ertrag von Fr. 81,5 Mio. und einem Aufwand von Fr. 89,3 Mio. wird mit einem Defizit von Fr. 7,8 Mio. gerechnet. Eine weitere Zahl ist sehr markant: Während vor 20 Jahren Fr. 400’000.– in den kantonalen Finanz- und Lastenausgleich einbezahlt wurden, sind es heute Fr. 18 Mio.! Zum Budget gibt es ein einstimmiges Ja.

Dies gab es auch zu den Gemeindebeiträgen für die Jahre 2022–2024 an Gstaad Saanenland Tourismus von Fr. 500’000.–. Hingegen die jährlichen Gemeindebeiträge von Fr. 1’160’000.– (Fr. 160’000.– mehr pro Jahr) für die Jahre 2022–2024 wurden in Frage gestellt («immer mehr und mehr»). Die Antwort, dass nach den drei Jahren Bilanz gezogen und neu entschieden wird, ergaben anschliessend ein grossmehrheitliches Ja gegen eine Neinstimme und vier Enthaltungen.

Überbauungsordnung (ÜO) Nr. 23, «Grotschi», Abländschen: Gemeinderätin Patricia Matti zeigte uns auf, dass die ÜO schon seit 1988 besteht. Nun gibt es einen Interessenten, der eine Parzelle überbauen möchte. Damit flexibler bebaut werden kann, sind geringfügige Änderungen in der ÜO nötig, was auch einstimmig befürwortet wird.

Für die Sanierung und den Ausbau der ARA Saanen kommt ein Gesamtkredit von Fr. 7,4 Mio. vor die grosse Gemeinde. Gemeinderat Klaus Romang erklärte, dass die ARA schon seit 1983 in Betrieb ist. Der Faulturm wurde letztmals vor 25 Jahren entleert und inspiziert. Nun wird beim Faulturm eine Sanierung und Erweiterung nötig. Weil dieser regelmässig an die Kapazitätsgrenzen stösst, soll zusätzlich ein zweiter Faulturm erstellt und die Gasinfrastruktur erneuert werden. Ohne Wortbegehren wird dieser Kredit gutgeheissen.

Die Änderung des Spezialplanes der Überbauungsordnung «Schneesportgebiet Eggli–Pra Cluen» betreffend den Bau und Betrieb von Skisprungschanzen von Skifuture hatte sich schon von Anfang an das Ziel gesetzt, für den Nachwuchs an den Hublen nicht nur eine Skirennpiste zu betreiben, sondern auch für die nordischen Disziplinen Skisprung- und Langlaufmöglichkeiten zu bieten. Für die drei Sprungschanzen (15, 35 und 60 Meter), das Betriebsgebäude und die angepasste Lininenführung des Lifts – zusammen mit der Beschneiung – braucht es eine Anpassung der Überbauungsordnung. Wir sprechen uns grossmehrheitlich – gegen zwei Enthaltungen – dafür aus.

Mehr Informationen zu diesen Traktanden gibt es am 3. Dezember in der Tennishalle. Wir freuen uns, nach zwei Jahren Unterbruch endlich wieder einmal an einer Gemeindeversammlung teilnehmen zu können.

SVP SAANEN