Die neue Eggli Lounge eröffnet am 18. Dezember mit einer ausladenden Terrasse sowie Bar und gemütlichen Sitznischen im Inneren. Die Bergbahnen Destination Gstaad (BDG) setzt beim Konzept voll auf Genuss.

BLANCA BURRI
«Wie weit sind die Bauarbeiten der Eggli Lounge fortgeschritten?», frage ich BDG-Geschäftsführer Matthias In-Albon beiläufig während eines Gesprächs Anfang Dezember. «Möchtest du sie sehen?», fragt er prompt zurück. Keine fünf Minuten später sitzen wir in der Gondel und nach weiteren fünf Minuten stehen wir zwischen Bergstation, Bergrestaurant und Eggli Lounge im Pulverschnee. Das neue Fichtenkleid des kleinen Gebäudes leuchtet. Wir gehen über die verschneite Terrasse, betreten das Restaurant im modern interpretierten Chaletstil und versuchen, den Handwerkern, die überall letzte Hand anlegen, nicht im Weg zu stehen. Es riecht wie in einer Schreinerei und fühlte sich mit den grossen Fenstern wie in einem lichtdurchfluteten Atelier an.

Lounge-Getränke und Snacks
Auf der weitläufigen Terrasse können es sich bald bis zu 100 Gäste auf Lounge-Möbeln und an klassischen Tischen bequem machen. Im Gebäude gibt es gemütliche Sitznischen, eine Bar und eine Hängegalerie, die ideal für private Veranstaltungen ist. Auf der Getränkekarte stehen Kaffee Schnaps, Cocktails und Champagner, auch seltene Jahrgangschampagner. «Wir sehen die Eggli Lounge als stilvolles Après-Ski für all jene, die eine hochwertige Getränkeauswahl schätzen», zeigt Betriebsleiter Martin Bieri auf. Das Essensangebot beschränkt sich auf einfachere Gerichte. «Für grosse Menüs ist die Küche einfach zu klein», erklärt Bieri, der kürzlich im Golf Restaurant in Saanenmöser mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet worden ist. Wichtig ist dem 40-Jährigen eine unkomplizierte und entspannte Atmosphäre.

Strom für fünf Haushalte
In der neuen Eggli Lounge gibt es einige erwähnenswerte Details: Auf dem Dach produziert eine Fotovoltaikanlage Strom für fünf Haushalte. Geheizt wird das Chalet bzw. die Lounge mit Holzpellets CO2-neutral.

In der alten Bergstation Eggli gab es mehrere Mitarbeiterzimmer, diese sind beim Neubau der Bergstation 2019 weggefallen. Acht neue Mitarbeiterzimmer befinden sich nun im Erdgeschoss der Eggli Lounge. «Sie sind für den Betrieb des Bergrestaurants Eggli und der Lounge sehr wichtig», erklärt In-Albon. Ebenfalls wichtig sei der unterirdische Durchgang zum Berghaus Eggli und zur Bahn. Damit werde der Transport von Lebensmitteln und Getränken enorm vereinfacht.

Aus altem Lifthäuschen wird Lounge
Das einstige Lifthäuschen diente bereits in den vergangenen Jahren in Ergänzung zum Berghaus als Snackrestaurant. Einmal lief es unter dem Namen McEggli, in den vergangenen Jahren hiess es Snoasis. «Die Infrastruktur war definitiv in die Jahre gekommen», erklärt Matthias In-Albon. Das Holz sei teilweise morsch gewesen und die Hausinstallationen wie Küche, Strom, Wasser und Abwasser haben nicht den heutigen Standards entsprochen, was man teilweise auch gerochen habe … Ein Neubau habe sich deshalb aufgedrängt.

Herausfordernde Bauphase
«Um den Bau rechtzeitig fertigstellen zu können, haben wir die Strasse nach Betriebsschluss Mitte März vom Schnee befreit», sagt Jannik Sager, Projektleiter bei der BDG. Er beschreibt die ganze Bauphase als sehr herausfordernd. Für einmal war dies nicht der Projektgrösse oder -komplexität geschuldet, sondern der Lieferverzögerungen diverser Baumaterialen. «Der Bau musste wegen Lieferverzögerungen sogar sechs Wochen eingestellt werden», informiert er. Durch die Professionalität und das besondere Engagement aller Beteiligten seien glücklicherweise keine Mehrkosten entstanden und noch wichtiger: Die Eggli Lounge kann fristgerecht eröffnen. Auch die diversen Preiserhöhungen, welche viele Materialen diesen Sommer betrafen, fielen dank einer frühen Arbeitsvergabe nicht ins Gewicht.

Eröffnung am 18. Dezember
Im Moment wird die Eggli Lounge auf Hochglanz poliert, um am 18. Dezember eröffnet zu werden. Zwar nicht mit viel Tamtam, aber mit einer Gratisbahnfahrt und einem Aperitif in den neuen Räumen: nach Wahl in der Lounge oder im Bergrestaurant. «Vergangenen Winter war das Bergrestaurant pandemiebedingt nur drei Tage lang geöffnet, deshalb möchten wir es der Bevölkerung noch einmal zeigen», begründet der BDG-Geschäftsführer. Ein Fest biete sich wegen der angespannten Lage leider wieder nicht an.