Die gefährliche Suggestion, Impfen sei gefährlicher als die Krankheit selber

  03.12.2021 Leserbriefe

Da ich im Leserbrief von Reto von Siebenthal namentlich erwähnt wurde, erlaube ich mir, darauf zu antworten.

Ich teile die Ansicht, dass Impfen das Coronavirus nicht ganz wird ausrotten können (zu viele internationale Multikonzerne sind daran interessiert, dass ihnen Corona als geldsch…. Esel erhalten bleibt!). Das Virus mutiert in immer gefährlichere und aggressiver werdende Versionen. Wir müssen damit leben lernen. Und ein Weg, uns dies zu erleichtern und die Todesfall- und Invaliditätsrate tiefer zu halten, ist halt zweifellos das kleinere Übel Impfen. Nachimpfungen waren übrigens schon bei früheren Krankheiten wie beispielsweise Tuberkulose durchaus normal.

Wie wir aus Reto von Siebenthals Leserbrief auch wieder feststellen müssen, versuchen Impfskeptiker ständig, die Faktenlage zu negieren, die Gefahren von Covid herunterzuspielen und sogar mit saisonaler Grippe gleichzusetzen. Wer so seinen Mitmenschen suggeriert, Impfen sei gefährlicher als die Krankheit selber, macht sich mitschuldig am Tod von Menschen, die geimpft möglicherweise noch jahrelang relativ gesund hätten weiterleben können – und auch an den vielen bereits bekannten coronabedingten bleibenden Gesundheitsschäden wie beispielsweise Long Covid auch schon bei Kindern! Viele glauben offenbar immer noch, bei unserem teuren Gesundheitssystem sei die Gefahr (vor allem für Jüngere) gering, an Corona zu sterben oder bleibende Schäden davonzutragen, und man würde die Situation mit Durchseuchen besser in den Griff bekommen. Doch wenn uns mal das Pflegepersonal aus dem nahen Ausland nicht mehr zur Verfügung steht, könnte es für alle ein böses Erwachen geben. Und ob dann die Impfskeptiker bereit wären, freiwillig auf einen Spitalplatz zu verzichten, wenn es nicht mehr für alle reicht, wage ich sehr zu bezweifeln.

Ich weiss von jüngeren Menschen, die auch im naiven Glauben lebten, bei ihrer starken Gesundheit und gesunden Ernährung könne ihnen Corona nichts anhaben. Wenige Wochen später landeten sie, einer von ihnen schwerst mit dem Tod ringend, auf der Intensivstation (ich wünsche Reto von Siebenthal und seiner Familie, dass ihnen solches erspart bleibt).

Über das wissenschaftliche Level von Reto von Siebenthals Aussagen brauchen wir uns hier sicher nicht weiter zu unterhalten. Er meint offenbar, besser als die Mehrheit der Menschen zu wissen, was das Coronavirus ist und wie man damit umgehen müsste. Ich halte ihm aber immerhin zugute, dass er mit «unserer Ansicht nach» oder «halten wir es als absolut falsch» relativiert, aus seiner eigenen Sicht heraus zu argumentieren.
GOTTFRIED VON SIEBENTHAL, AESCHI B. SPIEZ


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