Endlich wieder Konzerte zur Weihnachtszeit

  07.12.2021 Kultur

Voller Freude überbrachten der Cantate Chor Zweisimmen und Pianist Reto Reichenbach in auserlesenen Kostbarkeiten, Kyries und Chorälen, die weihnächtlich-musikalische Botschaft.

Nach langer Zwangspause ist das erste von zwei traditionellen Dezemberkonzerten «auferstanden»: Der Cantate Chor Zweisimmen und sein Dirigent Klaus Burkhalter freuten sich, im Sommer einen neuen Anlauf zu wagen. Unter Einhaltung der Vorschriften wurde motiviert ein spezielles Programm eingeübt. Anstelle eines grossen Werkes überbrachte der Chorleiter mit Pianist Reto Reichenbach und seinen 35 einheimischen Sängern/innen die weihnächtlich-musikalische Botschaft in auserlesenen Kostbarkeiten. Klaus Burkhalter wünschte zu Beginn des Konzertes in der Kirche Zweisimmen, dass die Fäden nicht durch Zwischenapplaus zerrissen würden. Einen roten Faden spannte er über verschiedenartige Kyries, welche die Mitwirkenden aus der Verborgenheit von Eingangschören verschiedener Messen von Schubert, Zelenka, Rossini und Haydn ins Zentrum rückten. Anstelle eines Orchesters untermalte Reto Reichenbach mit farbigem und virtuosem Spiel auf dem Flügel.

Silberige Fäden teilte der Dirigent Chorälen aus Bachs Weihnachtsoratorium zu, und goldige Fäden spannten Reichenbachs solistische Zwischenspiele, die er souverän mit Delikatessen von Beethoven und Scarlatti ausschmückte.

Er musizierte geschmeidig, differenziert. Strahlend und klar stimmte der Chor in Camille Saint-Saëns «Tollite hostias» aus dem bekannten «Oratorio de Noël» ins Konzert ein. Gegensätze zeigten sich in der reizvollen Melodik des Kyrie aus Schuberts beliebter G-Dur-Messe. Richtig virtuos wurde es in Zelenkas «Missa Dei Patris». In italienischer Leichtigkeit kamen Kyrie I un II mit pianistischem Zwischenspiel aus Rossinis «Petite Messe solennelle» zu Gehör. Strahlend und klar sang der Chor. Mit überschäumendem Jubel aus Trillern und Laufwerk setzte Reichenbach mit Domenico Scarlattis Klaviersonate in D-moll fort. Jubelnder Höhepunkt waren sicher Kyrie und Gloria aus Haydns «Theresienmesse». Plastisch und doch stets kantabel agierten Chor und Pianist in Chorälen aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Es glückten Interpretation mit Transparenz, klanglicher Schärfung und feiner Ausgewogenheit zwischen Chor und Flügel mit vielfältigen Effekten.

Die Zuhörenden waren überaus begeistert vom Konzert und seiner Reichhaltigkeit der verschiedenen Werke. Sie hatten das Gefühl, Weihnachten erlebt zu haben. Dankbar wurde die Idee aufgenommen, dass endlich wieder der Versuch gewagt wurde, trotz der Krisenzeit zu singen. Auch bei den Ausführenden herrschte grosse Freude am Gelingen vor. «Wir hoffen auf weitere Taten!»

HEIDY MUMENTHALER

Eine weitere Aufführung ist für Mittwoch, 29. Dezember, 19 Uhr geplant, öffentliche Hauptprobe 14.15 Uhr. Vorverkauf: Papeterie Pfander Zweisimmen, Tel. 033 722 12 81. Abendkasse im Beinhaus ab 18 Uhr.


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