Depression

  11.01.2022 Leserbriefe

Ich weinte.
Ich schrie: ICH HAB SIE DOCH NICHT GEHÖRT!
Ich hab sie doch nicht gehört!
Stille. Es sind kalte Tage, die diesen einsamen Winter an mir vorbeiziehen. Jedoch fühle ich nichts davon.
Was ist Wärme?
Was ist Kälte?
Freude?
Liebe?
Glück?
Motivation?
Und vieles mehr.
Alles weg.
Sie hat es mir genommen.
Was?
Hast du mit mir gesprochen?
Hast du das schon mal gesagt?
Hää?
Ich kann mich nicht erinnern.
Schatz.
Schatz?
Was für ein Wort?
Sag ich das nur oder meine ich das auch?
Wenn sie nicht hinschaut, betrachte ich sie, meine liebe Frau, aber ihre Blicke, ja, ihre Blicke mag ich nicht ertragen.
Sie, nicht mein Schatz, hat mir alles genommen.
Stille.
Sie ist heftig.
Sie ist mächtig.
Sie ist allgegenwärtig.
Ich kann mich ihr nicht entziehen.
Sie hält mich gefangen, in ihrer Welt.
Sie lässt Zweifel in mir wachsen, ob mir meine Lebenswelt gefällt.
Sie hat einen starken linken Haken, der mich immer wieder aufs Neue erwischt.
Sie ist stark.
Sie ist erdrückend: Sie, die Depression.

Wie kann man Menschen mit Depressionen helfen?
1. Ermutigen, als Mensch, als Person (es ist so vieles in Frage gestellt über das Erleben, die Umwelt, über Beziehungen etc.).
2. Treue halten, auch wenn es ein Aushalten ist!
3. Ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen.
4. Ermutigen, darüber zu sprechen.
5. Ermutigen …

MARKUS SCHMID, GSTAAD


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