Der Gstaad Yacht Club in Südfrankreich: 10. Edition der GYC Centenary und vier Yachten an den Voiles de Saint-Tropez

  19.10.2021 Gstaad

Die diesjährige Edition der Voiles de Saint-Tropez hat das brandneue zweiwöchige Format erfolgreich zum Laufen gebracht. Da nun der Vorhang der 23. Ausgabe dieser bedeutenden Regatta in Saint-Tropez gefallen ist, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass es dieses jüngste Werk war, das einen echten Einblick in die Vorzüge einer zweiwöchigen Regatta sowohl an Land als auch auf dem Wasser bot.

Das neue Programm sah vor, dass in der ersten Woche die klassischen Yachten und Segelboote mit einer Länge von weniger als 60 Fuss gegeneinander antreten, gefolgt von einer ganzen Woche, die ausschliesslich den Maxi-Yachten gewidmet war. Die erste Woche, die mit einer wunderbaren Brise und perfekten Segelbedingungen für die 132 moderne Yachten und 82 Klassiker gesegnet war, diente als Auftakt für das weltweit grösste Treffen von 45 Maxi-Yachten in der zweiten Woche mit insgesamt 3200 Seglern und etwa 20 Nationalitäten. Die Ergebnisse erfreuten die Organisatoren, den Präsidenten Pierre Roinson und das gesamte Team der Société Nautique de Saint-Tropez. Sie freuten sich sehr darüber, den 40. Jahrestag der Nioulargue zu feiern, der Regatta, aus der später die Voiles de Saint-Tropez hervorging, mit allen Starts und Zielankünften direkt vor dem Hafen von Saint-Tropez. Georges Korhel, Hauptverantwortlicher für die Regatta Les Voiles, zeigte sich hocherfreut über den grossen Erfolg der ersten Rennwoche.

Auch an dieser GYC-eigenen Regatta nahm GYC-Mitglied Daniel Heine auf der Segelyacht Silhouette (1910) unter der GYC-Flagge teil und erklärte: «Für mich ist die Centenary Trophy dank des Verfolgungsrennens ideal, um hundertjährige Yachten und ihre Leistungen zu präsentieren. Der sportliche Aspekt, als Erster über die Linie zu kommen, in Kombination mit der Geselligkeit der Les Voiles de St. Tropez und des Gstaad Yacht Club ist einzigartig in der heutigen Welt der klassischen Yachtrennen.»

Neben den Traditionellen verteidigte die moderne Wally Nano «Nostromino» von Sir Andrew Cook, Siegerin in ihrer Kategorie im Jahr 2020 (SUI1), unter der Flagge des Gstaad Yacht Clubs und mit dem zweifachen Soling-Goldmedaillengewinner Jesper Bank am Steuer, ihren Titel mit Bravour. «Wir haben unsere fünf Wettfahrten in Echtzeit gewonnen, aber unsere noch ungünstigere Bewertung als zuvor hat es uns nicht erlaubt, unseren Titel gegen die Herausforderer zu verteidigen, die auf eine neue verwirrende und unklare Regel für das Hissen des grossen Genua-Segels anspielen, wodurch wir in der kompensierten Rangliste viel weiter zurückliegen», bedauerte Anthony Bannwart (GYC, SNR), Bootskapitän der «Nostromino» aus Rolle (VD). «Dennoch freuen wir uns, dass die erste Wally Nano – «Pilgrim» –, die 2015 in der Werft von Joop Doomernik gebaut wurde, dieses Jahr bei der Voiles de Saint-Tropez dabei war und in jedem Rennen hinter uns den zweiten Platz belegte, mit einer sehr guten jungen und erfahrenen Crew an Bord.

Die zweite Woche für die grossen Boote sah zwei GYC-Mitglieder und damit die GYC-Flaggen in der Flotte. Die Wally «Green Eyes» von Paulo Mirpuri (GYC und CNC-Club Naval de Cascais) sowie die «Swan 60 Wawatoo IV» des Brasilianers Fernando Nabuco.

Es war nicht nur die erste Regatta, an der er nach 42 Jahren wieder teilgenommen hat, sondern die Jungfernregatta, die erste Regatta, die er mit dieser erstaunlichen Segelyacht bestritt. Seine früheren Yachten «Wawatoo III» (ein Entwurf von German Frers) und «Wawatoo II» (eine 43 Fuss lange Swan) nahmen an den Admirals Cups 1971, 1973 und 1975 teil.

Unter seinen Crewmitgliedern befanden sich herausragende Segler, die nicht weniger als neun olympische Medaillen zählen. Fernando, selbst ein ehemaliger Starboot- und Grossbootsegler, wurde von dem fünffachen Olympiamedaillengewinner Torben Grael, seinem Bruder und dreifachen Olympiamedaillengewinner Lars Grael sowie von Eduardo Penido, der 1980 in Moskau olympisches Gold gewonnen hatte, begleitet. Auch weniger kompetitive Segler bekamen eine Chance. Mit an Bord war GYC-Mitglied Sandro Bolton. «Es war eine Ehre und ein grosses Erlebnis mit der ‹Wawatoo›-Crew an der Regatta der Voiles de Saint-Tropez bei den Maxi-Yachten teilzunehmen», sagte er Ende der Woche. Fernando resümierte seine Erfahrung so: «In dieser Woche fehlte uns ein wenig das Glück, da wir aufgrund der Wetterbedingungen nur drei der fünf Regattatage segelten. Trotzdem habe ich mich gefreut, bei der ersten Regatta auf meinem Racer-Cruiser dabei zu sein und einige meiner besten Segelfreunde an Bord zu haben, um alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen.»


INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN

Der GYC pflegt weltweit Beziehungen mit internationalen Yachtclubs und deren Mitgliedern. Das Netzwerk, welches von Osten bis Westen, von Melbourne bis San Francisco und auch von Nord nach Süd bis nach Südafrika reicht, wurde dieses Jahr um zwei weitere Clubs erweitert. Bereits im Frühling stiess der Yacht Club de France dazu. Am Folgetag der Regatta der historischen Yachten wurde auch eine Vereinbarung zwischen der Société Nautique de Saint-Tropez und dem Gstaad Yacht Club unterzeichnet. Diese Partnerschaft zwischen den beiden Vereinen zielt darauf ab, den in den letzten zehn Jahren aufgebauten Austausch zwischen den beiden Vereinen zu verstärken. Vielleicht kann es auch helfen, die beiden Destinationen näher aneinander zu binden. Am Abend der Preisverleihung war neben anderen wichtigen Persönlichkeiten von der «Metropole» Südfrankreichs auch die Bürgermeisterin von Saint-Tropez eingeladen. Ein erstes Treffen fand bereits zur Eröffnung der Regatta mit den Präsidenten der anderen Clubs statt.

GSTAAD YACHT CLUB


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