Ein traumhafter Sommerabend vereinte die Privatskilehrer/innen zum 50-Jahr-Jubiläumfest.

LÉONIE MÜLLER
Auf Initiative von sieben Skilehrern bildete sich vor 50 Jahren ein Komitee zwecks Gründung eines Privatskilehrervereins Gstaad. Man wollte den Gästen ausgebildete Skilehrer/innen mit guten Ortskenntnissen vermitteln, zumal in der Zeit ein Hilfsskilehrerproblem herrschte. St. Moritz hatte bereits einen Privatskilehrerverein und überliess den Initianten freundlicherweise die Statuten zur Gründung des neuen Vereins. 33 Skilehrer und eine Skilehrerin waren interessiert, den Privatskilehrerverein Gstaad zu gründen, und 25 von ihnen fanden sich zur Orientierungsversammlung vom 18. Juni 1971 im Hotel Viktoria in Gstaad ein. Die Statuten wurden Punkt für Punkt durchgenommen. Nach vier Anpassungen wurden diese genehmigt und damit konnte die Idee Privatskilehrerverein Gstaad weiterverfolgt werden.

Erst rot, dann blau
Nach einigen Wortmeldungen an der Orientierungsversammlung entschied man sich, alle Skilehrer/innen, die Privatstunden erteilen, zur Gründungsversammlung einzuladen. Auch sollte man dieselben roten Jacken wie der Berufsskilehrerverein Saanenland tragen. Man wollte nicht als Separatisten gelten. Nach einigen Tenues und etlichen Modellen in Rot, ging der Privatskilehrerverein Gstaad vor 19 Jahren einen neuen Weg. Fortan unterrichteten die Mitglieder im blauen Tenue.

Arbeit und Freundschaft
Wer den Beruf als Skilehrerin, als Skilehrer wählt, ist naturverbunden und wetterfest. So bringt man seinen Gästen das Skifahren bei, läuft mit ihnen in der Loipe, macht Sprünge mit dem Snowboard, geniesst mit ihnen die schönsten Pulverschneeabfahrten – kurz gesagt: Man liebt den Schneesport. Dazu lernen die Gäste die Natur besser kennen und lieben. Macht das Wetter mal Kapriolen, können eine Schlittenfahrt oder ein Bowlingtag die Ferienstimmung hochhalten. Bei vielen Stammgästen im Saanenland sind über die Jahre wunderschöne Freundschaften mit ihrem Schneesportlehrer, ihrer Schneesportlehrerin entstanden. So sind auch Treffen ausserhalb der Schneesaison mit den Familien und Gästen keine Seltenheit.

«Weisch no?» «Bsinnsch di no?»
Bereits beim gemütlichen Apéro kamen Müsterli und Geschichten der letzten 50 Jahre aufs Tapet. Bei wunderschöner Panoramaweitsicht von Wehrens Stafel aus über das Saanenland und das Paysd’Enhaut liess es sich gut plaudern. Beim generationenübergreifenden Pfeilbogenschiessen, Kegeln oder Zusammenfügen von Puzzleteilen verging die Zeit bis zum Nachtessen wie im Fluge. In geselliger Runde konnten die Anwesenden das feine Menü und den Service der Familie Wehren und Signer geniessen. Einiges konnte man vergessen, doch überwiegend viel Schönes, Lustiges und Tiefgreifendes haben die Skilehrer/innen während der vergangenen Jahre mit ihren Gästen erlebt, Niemand möchte diese Jahre missen.

Ehrungen und Zukunft
Fünf Mitglieder des Vereins – Hans Schopfer, Oswald Steffen, Jakob Zumstein, Jakob Walker und Ruedi Widmer – wurden für ihre Arbeit im Verein geehrt. Präsident Rolf Wenger würdigte ihre Dienste, die sie während Jahren für den Privatskilehrerverein Gstaad leisteten. Gemeinsam mit jungen, aktiven und naturverbundenen Skilehrern/ innen wird der Privatskilehrerverein Gstaad die vor 50 Jahren angefangene Arbeit weiterführen und bis zum nächsten grossen Jubiläum weiter Gäste aus nah und fern mit viel Freude betreuen. www.privatskilehrergstaad.ch