Jule Bratke und Johnny von Grünigen schnappen sich zwei Weltmeistertitel

  12.04.2022 Sport

Die Jagd mit dem Skifahren zu verbinden ist keine schlechte Idee. Darin Weltmeisterschaften auszutragen ist noch besser. Im Montafon räumten Jägerin Jule Bratke und Waidmann Johnny von Grünigen aus dem Saanenland so richtig ab.

JENNY STERCHI
Es war bereits die zehnte Jäger Ski Weltmeisterschaft, die ein grosses Teilnehmerfeld von skifahrenden Jägerinnen und Jägern anzog. Schon die erste Ausgabe dieser zunächst seltsamen Disziplinenkombination hatte im Montafon stattgefunden.

Nach zwei Jahren ohne WM wurden die Titelkämpfe am vergangenen Wochenende endlich wieder durchgeführt.

Saanenland stark vertreten
Esther Mühlemann, Jule Bratke, Markus Hauswirth, Klaus Mösching, Bruno Kernen, Johnny von Grünigen, Martin Hauswirth, Fredl und Flavio Schopfer sowie Bruno Sommer und Reto Nydegger – allesamt Mitglieder des Jagdvereins Saanen – machten sich Ende letzter Woche auf den Weg ins Montafon. Als «Braconniers Gstaad», so der Name ihrer Jagdgruppe, stellten sie sich der Konkurrenz im Jäger Skisport. Verstärkt wurde die Gruppe noch durch den Vorarlberger Andreas Isele. Durch ihn konnten drei schlagkräftige Teams mit je vier Teilnehmenden in den Wettkampf eingreifen. Nicht zum ersten Mal dabei, kannten sie die Abläufe an diesem abenteuerlich anmutenden Anlass.

Riesenslalom und Schiessen
Die Weltmeisterschaften werden in zwei Riesenslaomläufen und dem Kleinkaliberschiessen am Schiessstand ausgetragen. Dabei kommt es weniger auf die Geschwindigkeit an. Vielmehr müssen Fahrerin und Fahrer ihre Geschwindigkeit abschätzen könne, denn den Sieg holt sich der Teilnehmende mit der kleinsten Zeitdifferenz zwischen erstem und zweitem Lauf auf den Ski. Hinzu kommt die Treffsicherheit bei den vier Schüssen im Schiessstand.

Qualifikationen gäbe es nicht und interessierte Jägerinnen und Jäger könnten sich jeweils einfach anmelden.

Gelungene Kombination
«Ich hatte zwei Schnitzer beim Skifahren», berichtet Jule Bratke auf Anfrage. «Danach hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, noch in die Entscheidungen eingreifen zu können.» Scheinbar war es besser gelaufen als angenommen und nach einer offensichtlich bravourösen Schiessleistung war ihr der Weltmeistertitel sicher.

Auch Johnny von Grünigen liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit zwei souveränen Einsätzen im Riesenslalom und einer ebenso gelungenen Leistung mit dem Gewehr liess auch er sich zum Weltmeister küren. Im Vorfeld habe sie ein wenig das Schiessen trainiert, beschreibt Jule Bratke die nicht überaus aufwendige Vorbereitung auf den Anlass. Umso grösser war der Jubel, dass gleich beide Titel ins Saanenland gingen.

Im nächsten Jahr werden die Titelkämpfe im Sarntal (Südtirol) veranstaltet.


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