…und daneben Pizza essen, bräteln, klettern und neue Leute kennenlernen. So lässt sich das Trainingslager beschreiben, das der TV Saanen-Gstaad gemeinsam mit dem TV Zweisimmen jeden Frühling veranstaltet.

Rund 50 Turnerinnen und Turner verbrachten die erste Ferienwoche mehr oder weniger in der Turnhalle. Traditionell nutzen der TV Saanen und der TV Zweisimmen die Frühlingsferien für ein gemeinsames Trainingslager mit den Geräteturnerinnen und -turnern.

Wie die Grossen
Die Turnhalle im Ebnit wurde in ein Mekka für turnbegeisterte Kinder und Leitende verwandelt. Die Ringe hingen eine ganze Woche von der Decke herab. Das Reck blieb tagelang montiert und auch der Barren musste am Abend nicht in den Materialraum zurück. Zwei Bodenbahnen, deren Montage etwas aufwendiger ist, standen bereit, egal wie früh die Kinder in der Turnhalle waren. Das sparte kostbare Trainingszeit.

Während die älteren Turnerinnen und Turner jeden Tag ihr Trainingspensum absolvierten, waren die Kinder der ersten beiden Leistungsklassen an zwei Nachmittagen aufgeboten.«Ich bin auf jeden Fall wieder dabei nächstes Jahr», so tönte es aus dem Knäuel der Turnerinnen und Turner, die sich am letzten Tag voneinander verabschiedeten. «Man kann viel länger an einem Element dranbleiben» oder «Es war toll, mal neue Kinder in der Gruppe zu haben», liessen die Kinder hören.

So viel mehr als Turnen
Elemente an den Geräten wurden immer wieder geübt, Übungen für die bevorstehende Wettkampfsaison zusammengestellt. Es wurde korrigiert, noch mal versucht und endlich geschafft. Daneben stand ein gemeinsames Bräteln ebenso auf dem Programm wie Pizzaessen in der Mittagspause. Für Abwechslung sorgte ein Nachmittag in der Kletterhalle unter fachkundiger Anleitung. Das grosse Finale dieser Trainingswoche war eine fabelhafte Turnschau, für die sich die Mädchen und Jungen an den einzelnen Geräten eine Choreografie ausdachten und daran eifrig feilten. Und dann am Freitagmorgen präsentierten sie ihre Programme vor einem erfreulich zahlreichen Publikum aus Eltern, Grosseltern sowie Gottis und Göttis. Die Fantasie und Kreativität der Kinder begeisterte, der Unterhaltungswert war enorm. Wo sieht man sonst einen jungen Turner in einem schillernden Mädchenturndress und sonnenbebrillte Reckturner?

Platz für Neue(s)
Die Pandemie hatte in den letzten beiden Jahren einiges durcheinander gebracht. Eigentlich war das Trainingslager immer ausgelagert, weg von daheim. In anderen Turnhallen trainieren und in Herbergen weit weg vom Saanenland und Simmental übernachten. Das Lagerleben gehörte untrennbar dazu. Gruppenunterkünfte waren in den letzten beiden Jahren aber tabu. Bereits im letzten Frühling stellten beide Vereine eine Alternative zum Trainingslager zusammen, bei der alle turnen konnten, aber jeder am Abend in sein Daheim verschwand. Vielleicht ist es der Moment, ein neues Modell eines Trainingslagers auszutüfteln?

Und wie so oft wird auch im Trainingslager der Geräteturnerinnen und -turner deutlich, dass derartige Projekte nur dank vieler Freiwilliger und Unterstützer funktionieren. Ohne Pizzalieferung aus dem Rialto, ohne die Kletterprofis Anita von Siebenthal und Hansueli Marti, ohne das Engagement von Inna Feller, Samira Schwizgebel und Julia Perreten, die in diesem Jahr zum ersten Mal die Organisation der Woche übernommen haben, wäre es nicht gegangen. Natürlich standen ihnen die Leiterinnen und Leiter, die es bin anhin in den Händen hatten, unterstützend zur Seite. «Und ohne die jungen motivierten Turnerinnen und Turner ginge es ja sowieso nicht.»

TV SAANEN-GSTAAD UND TV ZWEISIMMEN