Kinderparadies auf dem Rinderberg

  04.07.2022 Nachbarschaft

Die Teams von Gstaad-Saanenland Tourismus und der Bergbahnen Destination Gstaad AG scheuten offenbar keine Mühe, den heiligen Petrus als Patron für die Eröffnung des Indoorerlebnisses «Olgas Kuhstall» zu gewinnen. Petrus liess am 2. Juli den Rinderberg in strahlend blauem Licht erscheinen. Rundum perfekte Sicht, eine Wolke wäre eine Wolke …

EUGEN DORNBIERER-HAUSWIRTH
Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit, wo wir uns finden auf dem Zweisimmer Hausberg, dem Rinderberg. (Frei nach einer Volksweise)

Es soll sich zugetragen haben, dass ein Senn am Hausberg in Zweisimmen an einem wunderbaren Vollmondabend ein Rind vermisst hat. Am ganzen Berg konnte er das Tier nicht auffinden. Es war ausgerechnet sein schönstes, wertvollstes und liebstes Rind, welches er jemals im Stall gehabt hatte. Der Senn schwor sich, nicht eher Ruhe zu geben, bis er sein geliebtes Tier wieder gefunden hat. Ist wohl die Kuh Olga die Mutter des verschollenen Rindes?

Eröffnungsempfang mit Redestaffetenlauf und Checkübergabe
Ausserhalb des Bergrestaurants, also outdoor, war der geeignete Raum für die Eröffnung eines Indoorerlebnisses: Das Hüttenzauberteam des Bergrestaurants Rinderberg entfachte Grillfeuer vor «Olgas Kuhstall», trug Gläser auf den Apérotisch und bediente freundlich und subito die eintrudelnden Gäste.

Die «Chabisland-Örgeler», drei Frauen mit Schwyzerörgeli und eine am Kontrabass, erfreuten mit lüpfiger Volksmusik. Gleich nach dem letzten Takt gab es einen kurzen Redestaffetenlauf von Mathias Matti, Grossrat und Vizepräsident BDG, Matthias In-Albon, Geschäftsführer BDG, Heinz Brand, Verwaltungsratspräsident BDG, Ulrich Gfeller, Vizepräsident des Zweisimmer Gemeinderates, und Eliane Spalinger, Vorstandsmitglied im Verein «1000 Freunde am Rinderberg». Letztere sprach wenig, aber nachhaltig – überreichte sie doch der BDG einen Check im Wert von 20’000 Franken.

Jemandem unterlief ein Freudscher Versprecher, indem er vom Rellerli sprach, aber den Rinderberg meinte. Daraufhin entgegnete Heinz Brand lächelnd: «Es gibt nicht nur das Rellerli, sondern auch den Rinderberg mit prachtvoller Rundsicht. Dieser Berg hat seinen Stellenwert, ist er doch im Winter das Schneesporteingangstor ins Saanenland.»

«Auch im Winter soll Olgas Kuhstall offen sein»
Janik Sager, Mitglied der Geschäftsleitung und Projektleiter BDG, erklärt: «Das Konzept von Olgas Kuhstall basiert auf einem Masterplan, der den gesamten Rinderberg umfasst.» Ein Erlebnisbüro habe das Projekt entwickelt, viele Ideen gesammelt und die Machbarkeit geprüft. «Vom Planungsbüro erhielten wir Skizzen zur Grundidee von Olgas Kuhstall. In Zusammenarbeit mit Bauern, Schreinern, Patrouilleuren, Bähnlern und anderen Fachpersonen durften mein Team und ich die Skizzen der verschiedenen Posten verfeinern und danach ans Werk gehen. So entstand ‹step by step› ein Gesamtbild.»

Die Bauphase habe im Winter 2021/22 mit dem Ausräumen des Raumes, in den «Olgas Kuhstall» integriert werden sollte, begonnen Der eigentliche Bau habe dann im Monat März gestartet und habe bis Mitte Juni dieses Jahres gedauert. Die Informations- und Erlebnisstationen stellten keine Gefährdung dar. Die Spielgeräte Rutschbahn und Seilnetz hätte die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) einer eingehenden Prüfung unterzogen.

«Auch im Winter soll Olgas Kuhstall offen sein», informiert Janik Sager. Die Erfahrung würde zeigen, inwieweit eine Begehung möglich sein werde, denn der Raum sei nicht geheizt und das Tragen von Skischuhen dürfte schwierig sein. «Allerdings könnte Olgas Kuhstall für Skischulen eine interessante Schlechtwettervariante sein.»

Die BDG habe 120’000 Franken in einen lehrreichen und unterhaltsamen Indoorerlebnispark investiert, der nun der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehe, schliesst Janik Sager.

Neun spannende und lehrreiche Erlebnisstationen
Mit der Erlebniswelt «Olgas Kuhstall» realisierten Gstaad Saanenland Tourismus und die Bergbahnen Destination Gstaad AG ein kreatives und intelligentes Projekt. Sie verdienen es, gewürdigt zu werden. Das Projektteam rund um Janik Sager gestaltete neun spannende und lehrreiche Erlebnisstationen: Alpenkäse, Alpenschlagzeug, «Ei – das rollt», falscher Körper, Glockenspiel, Heunetz, Rinderberg, Rutschbahn und Wellness für Olga.

Den jungen und erwachsenen Besucherinnen und Besuchern wird auf spielerische Art Wissen rund um Olga vermittelt. Kinder, entwicklungsbedingt neugierig, erleben an allen Themenstationen hörbares Wohlgefallen. Mathe, vor Kurzem noch beim Melken, sagte zu seiner Mutter: «Mami, ich möchte noch den ‹Späck-Taggel› sehen. Die Mutter zu Mathes Vater: «Ich glaube, unser Sohn hat da etwas falsch verstanden, als wir von Spektakel sprachen.» www.rinderbergfreunde.ch


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