35 Jahre Country Night – die Jubiläumsausgabe
19.08.2024 KulturAnfang September ist es wieder einmal so weit: Ein Heer aus begeisterten Fans mit Cowboyhüten und -stiefeln wird ins Festivalzelt Gstaad pilgern. Doch dieses Jahr erwartet sie etwas ganz Besonderes: In der 35-Jahr-Jubiläumsausgabe wird neben Stars wie «Little Big Town» auch ein breit gefächertes Jubiläumsprogramm geboten.
SONJA WOLF
Kaum zu glauben, aber schon 35 Jahre her: Im Jahr 1989 lief die erste Ausgabe der Country Night mit Legenden wie Loretta Lynn oder Conway Twitty über die Bühne. Seither haben über 1200 Artisten die Besucherinnen und Besucher begeistert, in den ersten elf Austragungen noch am Standort Alpengala-Zelt an der Egglistrasse.
Natürlich gibt es auch im Jubiläumsjahr wieder ein hochkarätiges Staraufgebot. Die Gruppe «Little Big Town» etwa mischt bereits seit über 20 Jahren die Countryszene auf und tritt nun erstmals in der Schweiz auf. Frauenpower gibts von den drei Damen von «Chapel Hart» und satte Baritontöne vom «Retter der traditionellen Countrymusik», dem Newcomer Tyler Booth.
Ein ganz besonderes Jubiläumsprogramm ...
Doch nicht genug damit. «So ein Jubiläum muss gefeiert werden», dachte sich das Organisationskomitee, und hat sich für die diesjährige Ausgabe neben dem Staraufgebot auch ein ganz besonderes Jubiläumsprogramm ausgedacht.
Highlight dabei ist sicher der Umzug am Sonntagvormittag, bei dem Musikgesellschaften, Majoretten, die Freiberger Westernreiter, die Kavallerie-Bereitermusik Bern oder die Milices Vaudoises durch die Promenade marschieren, fahren und auch reiten werden. Mehr als 30 Sujets mit rund 80 Pferden und 600 Teilnehmer:innen werden erwartet.
Am späten Sonntagnachmittag beginnt dann die zweite Gstaader Schlagerparade. Nach der Eröffnung durch den Jodler-Club «Gruss vom Wasserngrat» und den Partyhits der «Jungen Zillertaler» gehört die Bühne der international bekannten Beatrice Egli mit ihrem Mix aus modernen Sounds, zeitgemässen Texten und Schweizer Charme.
... und ganz besondere Kooperationen
Erstmals kooperiert die Country Night mit der Landwirtschaftlichen Vereinigung Saanenland, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Somit findet am Sonntag auf dem Festgelände die grosse Ausstellung «150 Jahre Landwirtschaftliche Vereinigung Saanenland» statt. Landwirtschaftliche Fahrzeuge «von alt bis neu» und Kühe verschiedenster Rassen können die Besucher dort bewundern. Aus den präsentierten Kühen wird die «Miss Country» erkoren – mit genau gleichen Stimmanteilen von Publikum und Jury.
Und am Samstagabend gibts für die Jungen und Junggebliebenen in der Bar «Eldorado» in der Curlinghalle Folkmusik der Gruppe «Wintershome» aus Zermatt auf die Ohren. Übrigens: Die Band besteht aus einem Sohn und einer Tochter des ehemaligen Skirennfahrers Pirmin Zurbriggen und deren Cousins. Dieser Abend wird durch die «Jeunesse Saanenland» gemanagt.
Den Schrank voller Westernjacken
Marcel Bach ist der Gründer und geistige Vater der Country Night Gstaad und seit der ersten Ausgabe im Jahr 1989 dabei.
INTERVIEW: SONJA WOLF
Marcel Bach, 35 Jahre Country Night Gstaad: Welche Bedeutung hat diese Ausgabe für Sie?
35 Jahre Country Night Gstaad ist eine lange Tradition und es ist schön, dass das Interesse immer noch vorhanden ist! Die Country Night hat sich zu einem Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt und auch Leute aus allen Schichten und Regionen der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland kommen zum Anlass.
Worauf freuen Sie sich besonders?
Auf das Konzert von «Little Big Town» sowie die Darbietung der Grossformation der Jodlerklubs werden sicher ein Highlight sein.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftlichen Vereinigung?
Country und Landwirtschaft gehören historisch zusammen und haben viele Gemeinsamkeiten. Countrymusic, Cowboys und Cowgirls gehören einfach zusammen, darum ist es nur normal, dass wir die Landwirtschaftliche Vereinigung einbeziehen.
Wie waren die Vorbereitungen auf diese Jubiläumsausgabe, kann man dies in Anzahl Aufgaben und Stunden benennen?
Das OK und die Helfer haben Freude, den Anlass zu organisieren, Stunden werden keine gezählt. Es ist klar, dass für die Jubiläumsausgabe mit dem Umzug und dem Sonntagsprogramm etwas mehr Aufwand betrieben wurde.
Haben Sie sich für diese Ausgabe persönlich etwas Besonderes «gegönnt», etwa neue Stiefel oder einen neuen Hut?
Nein, ich habe schon zu viele Hüte und Westernjacken im Schrank, es hat keinen Platz mehr. Welchen der Hüte ich zu Ehren des Jubiläums aufsetzen werde, weiss ich noch nicht. Ganz sicher wird es einer sein, welcher mich an die unzähligen Reisen in die Musikstadt Nashville erinnert.