«Quiksilver Rockafellaz» sind die «High Flyer 2010»

  23.02.2010 Event, Gstaad, Sport

Acht Teams kämpften im Finale um den Titel «High Flyer 2010». Gewonnen haben «Quiksilver Rockafellaz» vor «Glourious Bastards» und «Vanillenoir», das Team «High Fly» (Foto) belegte den 5. Platz.

Der leichte Schneefall konnte weder den Athleten noch den rund 4500 Zuschauern etwas anhaben, er war höchstens für die Fotografen und Filmteams eine Herausforderung. Auch die Temperaturen waren mit wenigen Grad unter dem Gefrierpunkt geradezu ideal, obwohl die gefühlte Temperatur wegen der leichten Bise wohl etwas tiefer lag als die gemessene. War die Stimmung im Publikum zu Beginn noch leicht zurückhaltend, stieg sie mit jedem Sprung, den die tollkühnen Sportler vor der fantastischen Kulisse und dem Gstaader Nachthimmel zeigten.

Nomen est omen
Traditionsgemäss wurde das Finale im Rapidfire-Modus ausgetragen, bei dem die Fahrer Schlag auf Schlag ihre Sprünge vorführen. Die Vorführung wurde dem Namen gerecht: Die Athleten zeigten ein wahres Feuerwerk und überboten sich gegenseitig mit spektakulären Manövern. Von 540s, double Front- und Backflips bis hin zu double Kangaroo­flips und Korkflips bot die Show alles, was das Freestyle-Herz begehrte. Die Zuschauer dankten es den Ridern mit frenetischem Jubel. In typischer High-Fly-Manier wurden die Sprünge mit Musik, Feuerwerk und Pyroeffekten untermalt.
Als Sieger vom Platz, respektive von der Schanze ging das Team «Quiksilver Rockafellaz». Als zweitbestes Team feiern lassen konnten sich die «Glourious Bastards» mit den beiden ausländischen Aushängeschildern JF Houle aus Kanada und Anna Segal aus Australien. Auf den dritten Platz kam «Vanillenoir» mit dem Saaner Lucien Blum. Nach seinem Sieg vor zwei Jahren flog das einheimische Team «High Fly» mit Jamie und Benz Reichenbach, Nicolas Reichenbach, Guido van Meel, Dominik Brand und Markus Perreten in diesem Jahr auf Rang 5.

Flieg, Simon, flieg …
Eine Neuheit des diesjährigen High Flys war der Backcountry-Event, bei dem Vertreter der besten Teams Schanzen im Gstaader Gebirgsgelände schaufelten und mit ihren Sprüngen Punkte für den Hauptevent sammelten. Ein Zusammenschnitt der besten Sprünge wurde während der Pause des Hauptanlasses auf dem Grossbildschirm gezeigt. Und nicht nur das: auf die Grossleinwand übertragen wurde auch die Olympia-Entscheidung im Skispringen von der Grossschanze. Die 4500 Zuschauer hielten fast hörbar den Atem an, als Simon Ammann, getragen von SF-Sportreporter Michael Stäuble – «flieg, Simon, flieg …» – seine vierte Goldmedaille an olympischen Spielen «erflog».

Spektakel auf zwei Rädern und aus der Luft
Nicht nur die «Legende aus dem Toggenburg», wie Simon Ammann sich nun nennen darf, oder die Rider auf ein und zwei Brettern heizten dem Publikum ein: Mit Whips, Cordobas und Supermans zeigten fünf FMX-Fahrer ihre Künste und sorgten zusammen mit den Athleten auf den Ski und Snowboards nicht nur für ein geräuschvolles, sondern vor allem für ein atemberaubendes Spektakel – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Etwas ruhiger, aber ebenfalls effektvoll, zogen elf Freestyle-Paraglider vom Eggli herkommend hoch über den Zuschauern ihre Kreise, bevor sie im Zielgelände zur perfekten Landung ansetzten. Kein einfaches Manöver bei diesen Bedingungen.

Die Party danach
Nicht minder actiongeladen gestaltete sich das High Fly neben der Sprungschanze, wo DJ Rocksy und weitere DJs ihre Skills in verschiedenen Zelten unter Beweis stellten. Live-Sounds wurden dem Partyvolk mit «Rock the Village» geboten, bei dem Schweizer Nachwuchsbands dem Publikum mit astreinem Punk und Rock einheizten. Ein toller Erfolg war der Luftgitarren-Contest, bei dem Zuschauer ihre Rockerqualitäten unter Beweis stellen konnten. Gewonnen wurde der Wettbewerb von Alex aus dem Kanton Aargau.

Zufriedene Veranstalter, zufriedene Athleten, zufriedene Besucher
Wenn das Sprichwort «Mitmachen kommt vor dem Sieg» zutrifft, dann bestimmt beim High Fly. Auch wenn sicher alle mit einer guten Rangierung liebäugeln, so steht doch das Mitmachen bei den meisten im Vordergrund, wie eine kleine Umfrage unter den Fahrern zeigte. Es sei absolut das Grösste, vor einer solchen Zuschauerkulisse zu springen, meinten etwa die Mitglieder des fünftplatzierten einheimischen Teams High Fly. Auch die Zuschauer – altersmässig bunt gemischt wie immer – waren begeistert. Und die Organisatoren hatten ebenfalls keinen Grund, sich zu beklagen. «Das Wetter hat mitgemacht, die Anfahrt war durch den Schneefall vielleicht etwas langsamer», sagte Simon Bolton. Obwohl es zum Teil spektakuläre Stürze gab, sind sie alle glimpflich abgelaufen und keiner der Athleten hat sich nennenswert verletzt.

Friedliche Stimmung auch bei der U16-Party
Auch die Jugendarbeit zieht ein erstes positives Fazit. «Man muss sehr wachsam sein und schnell reagieren», sagt Jugendarbeiterin Evelyn Moser zur Durchsetzung des Jugendschutzes. Die von der Juga Saanen organisierte U16-Party im Jugendzentrum sei friedlich verlaufen, so Moser. Die Jugendlichen hätten Musik gemacht und sich vor allem mit Töggelen und Billardspielen unterhalten, ausgeschenkt wurde unter anderem heisser Punsch. «Der Anlass hat sich bewährt», so Evelyn Moser.

Anita Moser/PD/Foto: Christoph Ogi

Mehr Fotos unter www.anzeigervonsaanen.ch – Galerie – High Fly 2010


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