Gustav riss Zuhörer von den Bänken

  15.08.2017 Lauenen

An der 7. Ausgabe des Rock Openairs Lauenen riss Gustav die Zuhörer von den Bänken und verriet, dass ihn mehr als das Openair mit Lauenen verbindet.

BLANCA BURRI
Es dunkelte ein, die Zuhörer sassen gemütlich an Festtischen und auf Strohballen, «dorften» und verpflegten sich. Alles war bereit für den Haupt-Act Gustav, der pünktlich die Bühne betrat und fetzig in das 7. Rock Openair in Lauenen startete. Doch schon nach wenigen Songs forderte Gustav die rund 300 Openairbesucher etwas frech auf, zur Bühne zu kommen, mitzusingen und zu tanzen. Das liess sich fast niemand zweimal sagen – schon gar nicht die Kinderschar, die sich sofort am Bühnenrand versammelte.

«Häppörischnitte»
Nicht lange tanzten die Kinder vor der Bühne, als sie der Sensler auf die Bühne holte, mit Instrumenten ausstattete und mit ihnen seinen Hit «Häppörischnitte» sang. Auch um ein bisschen Französisch kam man beim bilingualen Musiker und Lehrer nicht herum. Schon bald erklärte er, wie man «lundi» (Montag) ausspricht. Nicht «löndi», nein, vielmehr werde das Ö in der Kehle gebildet. Er repetierte den Refrain tausend Mal, bis alle ihren schweizerdeutschen Akzent ablegten und «Lundi matin» perfekt mitsangen. Gustav bot eine mitreissende Show, platzierte da und dort herausfordernde Sprüche und band die Zuhörer in seine Lieder ein. Auch «Spans» Louenesee gab er mit kräftiger Unterstützung der Lauener Jugend zum Besten und hängte noch eine Botschaft an: «Ja wir (Unterländer/Anm. der Red.) kommen an den Lauenensee, aber nur dann, wenn ihr auch an den Greyerzersee, an den Murtensee, an den Schwarzsee etc. kommt.» In seinen Liedern sang er nicht nur Mundart und Französisch, sondern auch Hochdeutsch. Er machte auch vor gesellschaftlichen und politischen Themen nicht halt. Er forderte Lauenen in seinem Song «Hinter dem Thujahag» auf, nicht nur in seinem eigenen Gärtchen zu bleiben, sondern über den Thujahag zu schauen.

«Ich schreibe Songs in Lauenen»
Bevor sich Gustav vom Publikum verabschiedete, verriet er, dass er eng mit Lauenen verbunden sei. «Ich verbrachte schon oft meine Ferien mit meiner Familie in Lauenen.» Aber nicht nur das: Manchmal ziehe er sich in Lauenen zurück, schliesse sich ein und schreibe Songs. «In Lauenen sind schon viele meiner Lieder entstanden.»

Lokalmatadoren im Line-Up
«SchoccoRocco» hatte die Ehre, als Vorgruppe von Gustav zu spielen. Ihre Songs aus 50 Jahren Musikgeschichte kamen wie immer sehr gut an. Die Lauener kennen die Band seit Jahren gut, spielen sie doch jeweils an der 1.-Augustfeier im Dorf. Nach dem Haupt-Act griffen «Dörrti Fruits» in die Saiten und zauberten den Zuhörern mit ihren Songs wie auch mit der komödiantenhaften Verkleidung ein Lächeln auf die Lippen. «Dörrti Fruits» gaben bereits bei zwei Songs von «SchoccoRocco» ein Stelldichein. Im modernen Musikjargon würde man sagen: «SchoccoRocco» featuring «Dörrti Fruits».

Familie Addor geehrt
Amelia Addor hat bereits zum siebten Mal das Openair in Lauenen organisiert und dies mit einem sehr kleinen engeren Team. Sie ist nicht nur die Initiantin, sondern auch die treibende Kraft hinter dem erfolgreichen Anlass. «Sie packt von der ersten bis zur letzten Minute mit an», lobte sie Moderator Patrick Westemeier. Dabei werde sie tatkräftig von ihrer Familie unterstützt. Zum Dank überreichte er Familie Addor ein Geschenk.

Für einen solch grossen Anlass in einer kleinen Gemeinde wie Lauenen sei immer die Unterstützung der ganzen Dorfgemeinschaft gefragt, sagte Westemeier gegenüber des «Anzeigers von Saanen». Das funktioniere in Lauenen zum Glück sehr gut und dafür sei er dankbar.

Weitere Fotos unter http://www.anzeigervonsaanen.ch/photos/7-rock-open-air-lauenen.html

Zum Video geht es hier: http://www.anzeigervonsaanen.ch/videos.html


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