Abwurfstangen: ein (Natur-) Phänomen

  26.01.2018 Natur

Hirschstiere und Rehböcke stossen ja bekanntlich ihr Geweih bzw. Gehörn im Gegensatz zu Gams-und Steinwild jährlich ab. Es wächst jeweils in erstaunlichen fünf Monaten wieder komplett nach. Ein (Natur-)Phänomen das seit eh und je Naturforscher und Biologen zum Staunen bringt.

Dies geschieht jeweils in den Monaten Februar-März, zu einer Zeit, wo die Verbindung vom Rosenstock (Geweih-Ansatz) zur Geweihstange wieder stark durchblutet wird und so ein Abstossen, bzw. Abfallen des Geweihs an der sogenannten «Sollbruchstelle» erleichtert. Schwere Geweihe alter Tiere fallen aufgrund ihres Gewichts oft von selbst ab, leichtere wiederum werden abgestossen. Diese sogenannten Abwurfstangen, welche je nach Alter der Tiere eine Länge bis zu 130 cm und sogar ein Gewicht von bis zu fünf Kilogramm erreichen können, werden vielerorts, wo grosse Hirsch-Vorkommen sind, gesammelt und zu Schmuck oder Kunstwerken jeglicher Art verarbeitet. Jene, die auf dem Waldboden liegen bleiben, werden mit der Zeit von Mäusen angenagt und gefressen, da ihnen diese Hornsubstanz anscheinend schmeckt.

In einigen Ländern wie z.B. Österreich, ist das Sammeln von Abwurfstangen gesetzlich verboten und Funde müssen der zuständigen Jagdbehörde gemeldet werden, während bei uns im Kanton Bern nach Aussage des Jagdinspektorats keine Meldepflicht besteht.

BERT INÄBNIT


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