Vom 2. Februar bis 1. April werden im Museum der Landschaft Saanen Bilder ausgestellt vom Saaner Künstler Karl Uelliger.

Am 15. April 1914 kam in Saanen auf der «Teichlere» ein Bub zur Welt. Sein Vater Karl, Sager von Beruf, schaute mehr schlecht als recht zu seiner Familie. Seine Mutter Luise, geborene Seewer, sah sich gezwungen, ihre sieben Kinder zu verdingen. So kam Kari ins Chalberhöhni, besuchte in Saanen die Schule und schlug sich später als Gelegenheitsarbeiter, Senn, Holzer oder Hotelbursche mehr schlecht als recht durchs Leben.

1949 lernte er im Zürichbiet seine Frau Hanna, geborene Montfort, kennen, die es ihm ermöglichte, seine inneren Kräfte – er nennt sie «Urkraft, Urgeist oder Urquelle» zu entfalten. Diese «Urkraft» tritt uns entgegen in seinen Bildern: Im Alter von über fünfzig Jahren malte er aus dem Gedächtnis einen Zyklus von 69 Temperablättern mit dem Titel «Mein Jugendbilderbuch». Erinnerungen an das Saanenland, «D’r Kolisgrint», «Rüeblihorn», «Gummfluh Bärgtour», «Schlitteln in der Kirchgasse», aber auch «D’r Heimwehbueb» usw. Die Urkraft ist aufgebrochen. Aus dem stillen Beobachter von Mensch, Tier und Natur entwickelt sich ein Feuerwerk der Farben und Emotionen. Mit kräftigem Strich bannt er seine Erlebnisse auf die Leinwand und betitelt sie mit unendlicher Fantasie. Im Laufe des letzten Jahres wurde sein «Jugendbilderbuch» publiziert und von Walter von Siebenthal, der auch das Vorwort verfasst hat, vorgestellt (siehe auch AvS vom 4. April 2017).

Eine lebens- und farbenfrohe Ausstellung
Dem Wunsch, die Bilder Uelligers im Saanenland auszustellen, haben wir entsprochen und dank der Unterstützung der Karl und Hanna Uelliger-Stiftung, vertreten durch deren Präsidentin Elisabeth Sailer und Hanspeter Schmid, 67 Bilder zu einer einmaligen, lebens- und farbenfrohen Ausstellung zusammengestellt. Neben einer Rückschau auf Uelligers Wirken gibt es auch Bilder, die käuflich zu erwerben sind.

MUSEUM DER LANDSCHAFT SAANEN, FRANZISKA HALDI

Ausstellung im Museum der Landschaft Saanen, vom 2. Februar bis 1. April: «Karl Uelliger: Verdingbub – Taugenichts – hochgeachteter Künstler»