Bern Region legte am meisten zu

  27.02.2018 Tourismus

2017 verzeichnete die Schweizer Hotellerie 37,4 Mio. Logiernächte (LN). Das ist beinahe so viel wie in den Rekordjahren 1990 und 2008.

Die Tourismusdestination Schweiz scheint sich von der Finanzkrise und vom Frankenschock erholt zu haben. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Hotellerie beinahe so viele Gäste wie in den Rekordjahren 1990 und 2008, wie aus einer Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik herausgeht. Die Übernachtungszahlen entsprechen gegenüber 2016 einem Wachstum von 5,2 %, was 1,9 Mio. mehr Übernachtungen entspricht. Noch nie haben so viele Schweizer im eigenen Land übernachtet, sie generierten 16,9 Mio. LN.

Stetiger Wachstum
Der grösste Anstieg war im Juni, in dem fast 10 % mehr Gäste in der Schweiz übernachteten als im Vorjahr. Auch an Ostern und im Juli gab es bedeutend mehr Gäste. Während alle anderen Monate ein Gästewachstum auswiesen, war der Februar 2017 schwächer als im Vorjahr.

Mehr Asiaten und Amerikaner
Nach rückläufigen Zahlen im Jahr 2016 hat die asiatische Nachfrage wieder deutlich zugenommen. Die Terrorangst scheint also gebannt. Die Golfstaaten hingegen registrierten mit einem Minus von 39 000 LN den stärksten Rückgang aller Herkunftsländer, ein Markt, der im Saanenland funktioniert und auf den die Feriendestination Gstaad setzt. Der Aufwärtstrend der Gäste aus den Vereinigten Staaten setzt sich weiter fort, auch dies einer der Märkte, die von Gstaad aktiv beworben werden.

Mehr Europäer
Der Franken schwächte sich in den letzten Monaten zusehends ab und als direkte Konsequenz kehrten die Europäer zurück in die Schweiz. Sie sorgten für 255 000 zusätzliche Logiernächte. Vor allem Gäste aus Belgien, Deutschland und Spanien entdeckten die Schweiz als Feriendestination wieder.

Bern führt Gewinnerliste an
Alle 13 Tourismusregionen wiesen gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode eine Logiernächtezunahme auf. Die Gewinnerliste führt die Region Bern an, zu dem auch das Berner Oberland gehört, welche 8,2 % mehr Gäste beherbergte.

Erstaundlich ist, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer für einmal nicht weiter sank, sondern wie im Vorjahr bei zwei Logiernächten lag.

BLANCA BURRI/PD


2,8 % MEHR IM SAANENLAND

Im Saanenland (inklusive Zweisimmen) haben im vergangenen Jahr 2,8 % mehr Gäste übernachtet, als im Vorjahr, wie Tourismusdirektor Sébastien Epiney auf Anfrage sagt. Das ist weniger als der Durchschnitt von Bern Region, die ein Plus von 8,2 % verzeichnete. «Durch unser diversifiziertes Angebot sind wir Schwankungen weniger ausgesetzt als andere Regionen», hält Epiney fest. Das heisse, dass die Logiernächte bei Krisen weniger ins Bodenlose fallen, umgekehrt bei Hochs weniger explosionsartig ansteigen. Zudem gehörten die Städte nach wie vor zu den Gewinnern, die Bergregionen seien dem Wetter und anderen Faktoren weiterhin stark ausgesetzt, was den moderaten Anstieg erkläre.

Die laufende Saison beurteilt Epiney als verhalten positiv. Der frühe Schnee und die guten Pistenverhältnisse hätten einen positiven Einfluss – vor allem wirkten sie als Werbung für nächste Jahre. Es habe sehr wenig Reklamationen gegeben, was heisse, dass das Produkt stimmt. Die schneearmen Winter der vergangenen Jahre hätten aber viele Gäste von einer frühen Buchung im Saanenland abgehalten, was sich auf die ganze Saison ausgewirkt habe. Die Wetterkapriolen von Anfang Jahr hätten aber viele temporäre Bahnschliessungen und somit grosse Umsatzeinbussen nach sich gezogen. Das Wetter an den Wochenenden im Februar sei oft nicht sonderlich schön gewesen, was viele Tagesgäste vom Skifahren abgehalten habe.


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