Das Herz der Skitouren-Wettkämpfe

  29.03.2018 Sport

Während die Sommersportler langsam die Bikes aus dem Keller holen, sich über neue Laufschuhe informieren oder sich sonst auf die wärmeren Temperaturen und schneefreie Zeit freuen, schlägt das Herz der angefressenen Skitourenwettkämpfer schneller. In der Frühlingszeit finden die grossen Klassiker der Rennszene statt – die «Grandes Courses». Im Valle d’Aosta war am vergangenen Wochenende eine Gstaaderin mittendrin.

OLIVER HERRMANN
«Grandi Athleti, attenzione!», ruft der italienische Speaker dem vor Kälte und Nervosität zappelnden Läufer/innen-Feld zu. In wenigen Sekunden fällt der Startschuss zu einem der Highlights des Skitourenwinters: der Tour du Rutor. Mit ihrer Teampartnerin Anne Lovey aus Vallorbe steht auch Stefanie Herrmann aus Gstaad im ersten von drei Startblöcken bereit. «Tre – due – uno – paaaaartenzaaaa!», dem Speaker ist die Freude ins Gesicht geschrieben, als er die rund 300 Zweierteams aus 18 Ländern auf die erste von drei Etappen schickt.

Über 7000 positive Höhenmeter und einige Teller Teigwaren
In der Deutschschweiz ist der Skitourenrennsport noch eine junge Beschäftigung, in der französischen Schweiz oder eben in Frankreich und Italien eine Volkssportart. Entsprechend feiert das ganze Valle Grisanche (Seitental des Valle d’Aosta) seine Helden. «Es ist schon etwas Exklusives, bei einem solchen Rennen zu starten», erzählt Stefanie Herrmann. «Das ganze Tal ist mobilisiert und säumt spannende Teilstücke des Parcours und feuert uns Läufer an», erzählt sie weiter. Um einen der begehrten Startplätze zu erhalten, muss man eine Bewerbung senden und wird dann ausgewählt. Bei der Tour du Rutor wird das Rennen von Freitag bis Sonntag über drei Etappen ausgetragen. Mit über 7000 positiven Höhenmetern und ebenso vielen Abfahrtsmetern mussten viele Teller Teigwaren gegessen werden – was bei der italienischen Küche aber eine leichte Sache ist.

Patrouille des Glaciers
Das Saanenland bietet optimale Trainingsmöglichkeiten. Nahezu immer gibt es eine Möglichkeit, um auch bei schwierigen Verhältnissen auf den Tourenski unterwegs zu sein. Aktuell gerade bietet zum Beispiel die geschlossene Wispile tolle Bedingungen und immer wieder sieht man abends Lichtlein am Berg von trainierenden Sportlern. So erstaunt es nicht, dass in knapp einem Monat, vom 17. bis 21. April, mehrere Dreierteams aus dem Saanenland an der PDG (Patrouille des Glaciers) an den Start gehen werden.

Die PDG zählt ebenso zu den sechs «Grandes Courses» und ist das zugänglichste Rennen dieser Serie und mit seinen grosszügigen Zeitlimiten auch für weniger ambitionierte Tourenskiläufer möglich.


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