Friedensuhren für die Demokratische Republik Kongo

  30.10.2018 Saanen

Letzten Freitagabend wurde die erste von fünf von der Demokratischen Republik Kongo in Auftrag gegebene Freiluft-Gross-Uhren in einem Hangar des Flugplatzes Saanen präsentiert.

ÇETIN KÖKSAL
André Grossmann von der mit dem Projekt beauftragten, in Château-d’Oex domizilierten AWG High-Tech Concepts S.A., begrüsste bei seiner Ansprache die geladenen Gäste und Repräsentanten der kongolesischen Regierung, der Gemeinden Château-d’Oex und Saanen wie auch die Firmenvertreter und Partner dieses Projektes. Massgeblich beteiligt an der Entwicklung der aus 1580 Einzelteilen gefertigten Uhr war die Haute Ecole d’Ingénieurs et Architectes de Fribourg. Der monumentale Zeitmesser wiegt 10 Tonnen, ist 6 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 7,15 Metern.

Während der letzten sechs Wochen wurde diese aus speziellen High-Tech-Materialien gefertigte Uhr im Hangar des Flugplatzes Saanen zur Präsentation aufgebaut. Sie wird in nächster Zeit wieder in ihre Einzelteile zerlegt, um dann auf ihrer letzten Reise per LKW und Schiff an ihren Bestimmungsort Lubumbashi zu gelangen. Danach werden nach und nach die restlichen vier Exemplare auf grossen Plätzen der übrigen kongolesischen Provinzhauptstädte Kisangani, Goma, Bukavu und Mbuji-May aufgestellt werden. Dort sollen die mit Sonnenenergie betriebenen, Satelliten gesteuerten, zu 80% in der Schweiz hergestellten Uhren ein Symbol für Fortschritt sein.

Die Idee dazu hatte Joseph Kabila, Präsident der Demokratischen Republik Kongo und begeisterter Liebhaber der Schweizer Uhrenbaukunst. Zur Realisierung dieses Projektes wurde extra die Schweizer Uhrenmarke Amani gegründet.


«Amani» bedeutet auf Swahili «Frieden». Den kann die grösstenteils in bitterer Armut lebende Bevölkerung der Demokratischen Republik Kongo auf jeden Fall gebrauchen. Es stellt sich unweigerlich die Frage, wie dieses zweifellos beeindruckende Projekt einer leidgeplagten Bevölkerung dienen soll. Der milliardenschwere Initiator zögerte seit 2016 Neuwahlen immer wieder hinaus. Im Dezember 2018 soll die Präsidentschaftswahl stattfinden, Kabila hat angekündigt, nicht mehr zu kandidieren.


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