Bereits zum dritten Mal reisten 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kreise des Vereins Orplid Darmstadt nach Gstaad, um die Lebensgewohnheiten in ihrer Partnergemeinde besser kennenzulernen.

Seit 1991 sind Darmstadt und Saanen offiziell durch eine Gemeindepartnerschaft verbunden, basierend auf den Beziehungen, welche in den Achtzigerjahren durch regelmässige Leserreisen des «Darmstädter Echos» ins Saanenland entstanden sind. Mit der Reisegruppe des Orplid e.V. – Verein für Familiensport und Naturismus – lebt diese Tradition seit 2017 wieder auf. Auch dieses Jahr logierten die Darmstädter vom 13. bis 17. September im Sporthotel Victoria in Gstaad, welches ihnen mit einem sehr attraktiven Angebot entgegenkam.

Beim Willkommens-Apéro vor dem Hotel Olden tauschten Gemeindepräsident Toni von Grünigen und der Vereinsvorsitzende Matthias Lippert Worte des Dankes und der Freundschaft aus. Als schöne Überraschung durfte Toni von Grünigen ein Gemälde von Gstaads Promenade in Empfang nehmen, das von Doris Zorn, die aus den Handskizzen ihres letztjährigen Besuchs ein sehr gelungenes Bild gemalt hatte, überreicht wurde.

Gemeindeversammlung und Alpkäserei
Einen tiefen Einblick in die örtliche Tradition bekamen die zehn Gäste, die auf Einladung des Gemeindepräsidenten an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom Freitagabend im Landhaussaal teilnahmen. Die sorgfältige Präsentation der Geschäfte, die zahlreichen Wortmeldungen, Änderungsanträge und Abstimmungen zeigten beispielhaft das Funktionieren unserer direkten Demokratie. Die sachliche Versammlungsleitung durch den Vorsitzenden, der respektvolle Umgangston in der Debatte und das genehmigte Protokoll am Schluss machten auf unsere deutschen Gästen grossen Eindruck.

Als gleichermassen einzigartig und lehrreich empfanden sie tags darauf den von Gemeinderätin Therese Mösching organisierten Besuch eines Alpbetriebs mit traditioneller Käseherstellung über dem Holzfeuer. Südwestlich des Lac de l\\'Hongrin, bei Familie Florian Ziörjen, wurde das Bewusstsein geweckt für die schöne, aber entbehrungsreiche Arbeit auf der Alp wie auch für die Echtheit und Qualität der mit viel Handarbeit erzeugten Käseprodukte. Beim genüsslichen Kosten vor der Hütte entwickelten sich interessante Gespräche über die Grundsätze von Nahrungsmittelproduktion und Konsumentenverhalten.

Turbachtal und Alpkäsemarkt
Am Sonntagvormittag führte Gemeinderat Emanuel Raaflaub die muntere Schar dem Turbachbach entlang zur Wintermatte. Unterwegs berichtete er in anschaulicher Weise über die Talgeschichte und das Leben der Talbevölkerung heute. Bei schönstem Herbstsonnenschein kehrten sie im Beizli bei Maria Becker ein, bevor sie dann im Saanendorf auf dem Alpkäse- und Glockenmarkt bei Jodelgesang, Schwingsport und Käseprämierung nochmals hautnah in die lokale Kultur eintauchen konnten.

Schloss Chillon und Yvorne
Am Montag erkundeten sie die etwas weitere Umgebung am oberen Ufer des Genfersees. Etappenhalte gab es im imposanten Schloss Chillon, an der Uferpromenade von Montreux und bei der Weinverkostung im «Le Caveau» in Yvorne. Der mediterrane Charakter des Gebietes kam dank der warmen Septembersonne so richtig zum Tragen und man konnte kaum glauben, lediglich eine Autostunde von Saanen entfernt zu sein.

Am Dienstagmorgen verabschiedete sich mit rührenden Worten eine glückliche Reisegruppe, die bereits mit einem Wiedersehen im nächsten September liebäugelt – uns Saanern sind sie herzlich willkommen.

MARKUS ISELI, PARTNERSCHAFTSBEAUFTRAGTER GEMEINDE SAANEN