Mission ist praktische Hilfe

  29.10.2019 Gstaad

Am vergangenen Sonntag lud die Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) zum Missionssonntag ein. Heidi Streiff erzählte vom Wirken der Christen der Kirche in Albanien. Es war ein spannender Morgen, von diesem Land des ehemaligen vollkommenen Kommunismus zu hören. Auch den Kindern, welche am Anfang des Gottesdienstes auch dabei waren, erzählte Frau Streiff vom eindrücklichen Wirken der Christen in Albanien unter den Kindern.

Im Vortrag von Heidi Streiff vernahmen die Zuhörer, dass es bis vor knapp 30 Jahren nur möglich war, Kommunist zu sein. Das war die einzige Religion, die ausgelebt werden durfte und erlaubt war. Alles andere wurde vernichtet und verunmöglicht. Heute zählen wieder rund 25 % zu den Christen unter einer Mehrheit von Muslimen. Eindrücklich, wie die Christen der EMK sich mit Friedensarbeit, in Armut, unter behinderten Erwachsenen und lernbehinderten Kindern mit Zeit, Beratung und Hilfe einsetzen. Dieses Interesse an den Schicksalen der Menschen und der Einsatz für sie macht in der Bevölkerung Eindruck und die kleinen Gemeinden wachsen und müssen von Gottesdiensten in einer Wohnung in grössere Gemeindehäuser umziehen. Da die Armut weit verbreitet ist, hat eine Pfarrfrau begonnen, ein Nähatelier einzurichten, damit die Frauen durch den Verkauf der Taschen in Europa zu etwas Einkommen gelangen. Auch landwirtschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe wird ermöglicht. (Anbau und Verkauf von Salbei und Wilder Malve oder ein Obstbaum-Projekt).

Der Ehemann der Referentin Streiff, der Schweizer Methodisten-Bischof, war an diesen Sonntag ebenfalls in Gstaad. Er zeigte eindrücklich, wie die Christen dem Aufruf Jesu, «Licht zu sein» und «das Licht nicht unter einen Kübel (den Scheffel) zu stellen», praktizieren. Gerne unterstützten die Besucher des Gottesdienstes dann diese wertvolle Arbeit in Albanien mit einer grossen Kollekte.

Der Bischof der Methodisten ist neben Gstaad auch in 16 Ländern mit 20 Sprachen in Mittel-, Ost- und Südeuropa mit Nordafrika Ost zuständig. Er übt bei den Methodisten eine Art Präsidentenamt in den jeweiligen Synoden aus. Deshalb war es eine recht grosse Überraschung, dass Bischof Patrick Streiff kurz entschlossen – trotz seinem immens vollen Terminkalender – Zeit fand, seine Frau nach Gstaad zu begleiten, um dort die Kurzpredigt zu halten.

Beim anschliessenden Kirchenkaffee im Pfarrgarten bei herrlichem Sonnenschein konnte jedermann dem Ehepaar Streiff noch diverse Frage stellen oder mit ihnen ungezwungen ins Gespräch kommen.

URS RAMSEIER


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