Es gibt (noch) viel zu tun

  28.02.2020 Region

Die zukünftige Gesundheitsversorgung in der Region nimmt Form an oder wie Stephan Hill, VR-Präsident der Gesundheit Simme Saane AG, in einer Medienmitteilung schreibt: «Unser Projekt nimmt Fahrt auf.»

Mitte Februar fand ein Informationsanlass für die Gemeinden statt, welche Aktionäre der Gesundheit Simme Saane AG sind. Anschliessend folgte die dritte Sitzung des Verwaltungsrates. Beide Male wurde der aktuelle Stand der Projekte diskutiert und dargelegt.«Unser Projekt nimmt Fahrt auf», schreibt VR-Präsident Stephan Hill in einer Medienmitteilung.

Informationsanlass für die Gemeinden
Den fast vollzählig anwesenden Gemeindevertretern sei erklärt worden, weshalb die Gemeinden an der a.o. GV vom 29. Oktober 2019 gewünscht hatten, die Abstimmungen in den Gemeinden für den Betrieb des Netzwerks Simme Saane Ende 2020 durchzuführen und diejenige für die Zukunft der Spitalversorgung Ende 2021. «Das Argument war, dass die Spitalfrage ungleich komplexer ist und die Alternativen – aufgrund der hohen Kostenfolgen – gut abgewogen sein müssen», erläutert Stephan Hill auf Nachfrage. Auch sei betont worden, man habe in dieser Frage «nur einen Schuss und der muss sitzen». Die richtige Lösung sei wichtiger als eine schnelle Lösung.

Die Zahlungen aller Gemeinden seien inzwischen eingetroffen, diejenige der STS AG und der GSI (Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion) würden bald folgen. Und die neue Homepage sei in Planung. Zudem sei über den Grundsatz diskutiert worden, wie die Diensttätigkeit der Ärzte am Wochenende entschädigt werden könne.

Wochenenddienst-Entschädigung gab zu reden
Der unmittelbar vor der Sitzung des Verwaltungsrates durchgeführte Informationsanlass für die Vertreter der Gemeinden sei von beiden Seiten positiv aufgenommen worden. Zusätzlich zu den obgenannten Themen hat der VR die Vernehmlassung zur Teilrevision des Spitalversorgungsgesetzes besprochen. «Inhaltlich betreffen uns die vorgeschlagenen Veränderungen nicht direkt, was wir der GSI entsprechend rückmelden werden», so Hill.

Länger zu reden gab die Entschädigung der Wochenenddienste für die Ärzte. Die GSI habe diese ins Gespräch gebracht, damit letztlich die ärztliche Tätigkeit für die erbrachte Vorhalteleistung entschädigt werde und es auch Optionen gebe, sich stellvertreten zu lassen. «Dies mit dem Ziel, die Ansiedlung von Medizinern in der Region zu fördern.» Bei der Diskussion sei der Wunsch aufgenommen worden, dass die Entschädigung fair sein soll in dem Sinn, dass sich die bezahlten Beträge reduzieren, wenn eigene ärztliche Leistungen verrechnet werden könnten. Der Lösungsvorschlag der Gesundheit Simme Saane AG werde mit dem Spital Zweisimmen und der GSI und dann mit den Ärzten der Region in den kommenden Wochen diskutiert. «Wenn die Gesundheit Simme Saane AG diese Entschädigung bis Ende des Jahres finanzieren kann, sollen die Mittel dafür ab 2021 via GSI kommen.» Die Gespräche mit dem Bundesamt für Gesundheit hätten ergeben, dass die Gesundheit Simme Saane AG diesbezüglich keine inhaltliche oder finanzielle Unterstützung erwarten könne.

Gespräche mit interessierten Ärzten
Im Bereich der zukünftigen hausärztlichen Medizin zeichnen sich Fortschritte ab. In Zweisimmen wird durch die Medbase ab Frühsommer eine Ärztin angestellt. An der Lenk hätten Gespräche mit einer interessierten Partei hingegen zu keinem positiven Ergebnis geführt. Es finden jedoch weitere Gespräche mit anderen Interessenten statt. «In Saanen unterstützt die Gesundheit Simme Saane AG einen Arzt, der sich mit einer Gruppenpraxis niederlassen möchte. Es gibt derzeit weitere positive Anzeichen für neue Interessenten im Saanenland.» Im unteren Simmental seien die Gemeinden zum Teil direkt in Gesprächen mit interessierten Medizinern.

Bessere Vernetzung
Im März 2020 findet im Spital Zweisimmen eine erste Sitzung des Qualitätszirkels statt, der für die Region gegründet werden soll. «Damit soll eine bessere Vernetzung in der medizinischen Versorgung in der Region erreicht werden. Ein sehr gutes Zeichen für die Region und die Zusammenarbeit in der medizinischen Versorgung!», schreibt Stephan Hill.

Bereits im Januar aufgelöst wurde der Verein Medizinische Grundversorgung Simmental Saanenland (wir haben berichtet). Der Verein habe verschiedene Pionierleistungen erbracht und auch den Boden für die Gesundheit Simme Saane AG geebnet, so Hill. «Die restlichen Mittel von rund 30’000 Franken werden an die Gesundheit Simme Saane AG überwiesen, da die Mitglieder eine parallele Weiterführung der beiden Körperschaften nicht für sinnvoll hielten.»

Palliative Care: Umsetzung hat begonnen
Das Netzwerk Palliative Care sei aus dem Projektstadium heraus und die Umsetzung habe begonnen, so Hill weiter. In der Region werden Freiwillige gesucht, welche sich hier für andere engagieren wollen. Ab Herbst 2020 soll das Netzwerk funktionieren.

Mitte März trifft sich der Verwaltungsrat für die nächste Sitzung. «Wir haben viel zu tun und sind dran», heisst es in der Mitteilung.

PD/ANITA MOSER


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