Vorsicht ist geboten

  29.01.2021 Saanenland

Die Lawinenverantwortlichen der Gemeinden Saanen, Gsteig und Lauenen bestätigen, dass trotz der vielen Niederschläge alle Verkehrswege sicher sind. Durch den Temperaturanstieg und den Regen gilt es allerdings, vorsichtig zu sein.

BLANCA BURRI
«Weder mal e grächte Winter», heisst es hier und da. Die Niederschläge der vergangenen Wochen erfreuen alle Winterfans. Doch was bedeuten die Schneemassen und neulich der Regen für die Sicherheit der Verkehrswege? Muss schon bald damit gerechnet werden, dass die Barrieren nach Gsteig und Lauenen geschlossen werden?

Das verneinen die Lawinenverantwortlichen der Gemeinden unisono. Für Gsteig ist Fritz Schallenberg, für die Gemeinde Lauenen Daniel Oehrli und für die Gemeinde Saanen Ueli Grundisch verantwortlich. «Alles liegt im grünen Bereich», betont Fritz Schallenberg mit einem Blick auf das Primelod in Feutersoey, wo sich regelmässig Schneebretter lösen. In besonders schneereichen Wintern kann eine Lawine via Graben bis ins Löweli über die Saane und die Kantonsstrasse fliessen, letztmals 1999. Weil man die Lawine damals erwartet hatte, war das Gebiet gesperrt und es gab keine nennenswerten Schäden.

Halteverbot bei Grundbrücke
Am Donnerstagmorgen wurde die Lawinengefahrentafel als vorsorgliche Sicherheitsmassnahme bei der Grundbrücke aufgestellt. Sie markiert das Halteverbot. Ebenfalls wurden die Langlaufloipe und der Winterwanderweg zwischen der Arnenseestrasse und dem Chlösterli gesperrt.

Lauenensee gesperrt
Auch in Lauenen gibt es Massnahmen. Sicherheitshalber wurde der Lauenensee gesperrt. Bei der sonnigen Lauenen wurde die Lawinengefahrentafel aufgestellt. Eine Lawine vom Lauenenhorn hatte eine Strasse im selben Gebiet verschüttet, diese wurde inzwischen geräumt. (Siehe auch Seite 1)

Wie ein Kugellager
«Die Elastizität der Schneedecke war bis vor Kurzem gut», sagt der Bergführer Daniel Oehrli. Er erklärt, dass der viele Regen und die warmen Temperaturen die Schneedecke inzwischen haben schwer werden lassen. In einer früheren, sehr kalten Periode hatten sich Eiskristalle gebildet, welche nun zwischen zwei Schneeschichten liegen. Sie verhalten sich wie Kugellager und führen zur hohen Lawinengefahr. Denn auf der Skala von eins bis fünf lag die Gefahr gestern Donnerstag auf Stufe vier (gross). «In Anbetracht des erwarteten Regens bis 2000 Meter über Meer werden viele Nassschneelawinen zu beobachten sein», schaut Fritz Schallenberg voraus. Oberhalb von 2000 Metern über Meer würden entsprechende Schneemengen erwartet.


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