Wasserngrat plant Finanzierung des Ersatzbaus frühzeitig

  04.03.2022 Destination, Gesellschaft, Gstaad, Volkswirtschaft, Saanenland

An der Generalversammlung der Wasserngrat 2000 AG wurde über die Finanzierung der Ersatzbahn diskutiert. Sie ist in rund 20 Jahren fällig.

BLANCA BURRI
In einem ist der Verwaltungsratspräsident der Wasserngrat 2000 AG, Philippe Gudin, nicht zu schlagen: in der speditiven Durchführung einer Versammlung. Gerade mal 15 Minuten lang haben die fünf Traktanden der Generalversammlung des Bergbahnunternehmens in Anspruch genommen. Ohne Kommentar wurden sie genehmigt. Aufgefallen ist der Verlust von 67’567 Franken. «An einigen Wochenenden regnete es und die Pandemie zwang uns, die Anlagen vorzeitig zu schliessen», begründet der Präsident im Jahresbericht. Der Verlust wird auf die neue Rechnung übertragen.

Planung Trainings- und Rennpiste
Im Jahresbericht stellt Philippe Gudin fest, dass die Vorbereitungs- und Planungsarbeiten für die abgetrennte Trainings- und Rennpiste im unteren Teil des Wasserngrats wie vorgesehen ablaufen. Der Entscheid über die Realisierung werde im kommenden Frühjahr gefällt. Dieser sei von der finanziellen Situation des Unternehmens und den voraussichtlichen Investitionen in den nächsten zwanzig Jahren abhängig.

Erwarteter Ersatz im Jahr 2040
Nach der Versammlung blieb man noch sitzen. Ein Gespräch zwischen Vorstand und Mitgliedern zeigte, dass noch Fragen offen waren. Einmal mehr wurde die Finanzierung einer neuen Anlage diskutiert, die voraussichtlich in 18 Jahren fällig wird. Zwar verfüge das Bahnunternehmen über finanzielle Vermögenswerte von 3,5 Millionen Franken, aber diese würden für einen dereinstigen Ersatzbau nicht reichen, sagte Verwaltungsratsmitglied Michel Washer. Weil das Bahnunternehmen die Investitionen nicht selbst wird tätigen können, sucht es die Zusammenarbeit mit dem Eagle Club, dessen Clubhaus neben der Bergstation steht. Die Clubmitglieder sollen in den kommenden Jahren einen höheren Clubbeitrag bezahlen, wovon ein Teil für den Ersatzbau zurückgelegt wird. Als ein Anwesender seinen Galgenhumor mit den Worten «in 20 Jahren ist ein Viertel von uns tot» aufblitzen liess, antwortete jemand gelassen: «Gerade deshalb ist es wichtig, dass Interessierte ein Legat (Vermächtnis) für den Neubau einrichten können. Sollte die Bahn nicht gebaut werden, wird der bezahlte Betrag den Erben zurückgegeben.»

Ticketpreise
Einige Mitglieder wünschten sich eine Saisonkarte, die nur für den Wasserngrat gültig ist und dessen Erlös dem Wasserngrat vollumfänglich zugute kommt. Zur Erklärung: Im Moment ist die Saisonkarte für die ganze Destination gültig. Michel Washer unterbrach die intensive Diskussion und sagte: «Wir stehen nicht in Konkurrenz mit den anderen Bergbahnen in Gstaad, sondern mit anderen Destinationen!» Deshalb sei es nicht sinnvoll, eine eigene Tageskarte anzubieten.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote