Der Bergkönig dankt ab

  28.07.2022 Sport

Nach sechs Jahren ist Schluss. Das Bergkönig Swiss Vintage Cycling Festival findet dieses Jahr zum letzten Mal statt. Die Rahmenbedingungen haben sich geändert und diesen Schritt notwendig gemacht.

KEREM S. MAURER
Der Newsletter der Veranstalter ist deutlich: «Noch ein Monat bis zum letzten Bergkönig» lautet der Titel. Begründet wird diese Entscheidung mit den Rahmenbedingungen, die sich «leider massiv verändert haben». Was meint OK-Präsident Alex Beeler konkret damit?

Schwieriges Umfeld Breitensport
Nachdem man in den letzten zwei Jahren bedingt durch die Coronamassnahmen zwangsläufig auf viele Events habe verzichten müssen, sei der Nachholbedarf heuer deutlich spürbar, sagt Beeler. Doch dieses Nachholbedürfnis spüren nicht alle Veranstalter gleichermassen. «Die grossen Events explodieren, die kleinen gehen drauf. Der Bergkönig gehört zu Letzteren», fasst Alex Beeler die Situation aus seiner Sicht zusammen. Er rechnet damit, dass es in der Eventszene gegenwärtig und in naher Zukunft eine Bereinigung geben wird. Auch das Verhalten der Eventbesuchenden habe sich verändert. Selten werde längere Zeit im Voraus ein Anlass gebucht. «Die Teilnehmenden entscheiden heute in aller Regel sehr spontan, ob sie kommen wollen oder nicht, das macht die ganze Planung nicht einfacher.» Das schlage sich auch in den Voranmeldungen nieder, so Beeler, man hinke rund 30 Prozent dem Vorjahr hinterher. Dazu komme, dass entsprechend seinen Beobachtungen die Hotelpreise verglichen mit den Jahren vor der Pandemie «in die Höhe geschnellt» seien. Dadurch habe sich die Teilnahme am Bergkönig, die schon immer ein «teurer Spass» war, noch einmal deutlich verteuert. «Wenn man inklusive Hotelübernachtungen und Startgeld zwischen 1000 und 1500 Franken rechnen muss, ist das nicht mehr wirklich attraktiv», sinniert Beeler. Für diesen Preis könne man eine Woche lang ein Appartement mit Meerblick mieten.

Bilanz nach fünf Jahren
«Wir haben von Anfang gesagt, dass wir nach fünf Jahren Bilanz ziehen», erklärt Beeler und diese fällt nicht nur positiv aus. Der Bergkönig sei auch in Sachen Sponsoring weder Fisch noch Vogel, weder Sport- noch Kulturevent, sondern als Spassevent irgendwo dazwischen. Ein Anlass für Liebhaber, Fans und andere «Spinner». So sei es schwierig, die nötigen Sponsorings zu bekommen. Und den ganzen Aufwand allein über die Startgelder zu finanzieren, sei keine passable Gangart. So habe man jedes Jahr draufgelegt, einzig im letzten Jahr habe man unter dem Strich eine schwarze Null geschrieben. Und jedes Mal mit einem Event Geld zu verlieren, sei auch nicht das, was man brauche. Letztlich gebe es wohl nicht den einen Grund dafür, dass man sich entschieden habe, den Bergkönig ab kommendem Jahr nicht mehr durchzuführen, sagt Beeler. Es war die Summe aller kleiner Widerwärtigkeiten, die letztlich zu diesem Entscheid geführt hat.

Gute Unterstützung
«Ich bin traurig, dass wir den Bergkönig beenden müssen», resümiert Beeler, auch weil sie während den Durchführungen von der Destination, von der Gemeinde und allen Partnern immer sehr gut unterstützt worden seien. «Dafür bin ich dankbar!», so Beeler,


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