Fünf Mitwirkungseingaben

  31.10.2022

Während der Mitwirkungsauflage der Überbauungsordnung «Neubau Seilbahn Rellerli» gab es fünf Eingaben.

ANITA MOSER
Wie es im Erläuterungsbericht heisst, hat der Verein Freunde des Rellerli die Absicht, eine neue Gondelbahn auf das Rellerli zu bauen, um den Schönrieder Hausberg sowie das überkommunale Ausflugsgebiet Hundsrügg wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel sei es, einen extensiven, naturnahen, sanften Tourismus – mit Wandern, Biken, Freeriden, Schneeschuhlaufen usw. – zu etablieren. Nicht mehr vorgesehen sind Skipistenpräparation sowie Sommerattraktionen wie die Rodelbahn, die Downhillstrecke usw. Die noch vorhandenen Anlagen sollen zurückgebaut werden.

Fünf Eingaben
Hinter dem Projekt stehen neben dem Auftraggeber und dem Verein Freunde des Rellerli auch die Mountain View AG, Gstaad Saanenland Tourismus sowie die Gemeinde Saanen. Der Ersatzneubau der Seilbahn Rellerli ist Teil der Destinationsstrategie der Tourismusregion von Gstaad Saanenland Tourismus, wodurch das öffentliche Interesse gegeben sei, heisst es im Bericht (siehe auch Interview zum Projekt im AvS vom 10. Mai 2022). Die Gemeinde Saanen hat die Überbauungsordnung öffentlich zur Mitwirkung aufgelegt. Während der Auflagefrist sind fünf Eingaben eingereicht worden, wie die zuständige Gemeinderätin Patricia Matti auf Anfrage mitteilt. Einige dieser Eingaben betreffen die Bahnführung. «Sie wünschen, dass die alte Streckenführung erhalten bleibt», so die Präsidentin der Bau- und Planungskommission. «Die alte Streckenführung mit Kurve zu erhalten, ist kein Thema mehr», betont Walter Matti, Fachleiter Raumplanung. Eine Kurve sei nicht mehr bewilligungsfähig. Und eine Mittelstation komme aus Kostengründen nicht in Frage. Andere Eingaben sind von privatem Interesse. «Diese dürften mit bautechnischen Massnahmen gelöst werden können», ist Patricia Matti zuversichtlich.

So geht es weiter
Das Projekt durchläuft nun das übliche Verfahren. Die Eingaben sind in der Zwischenzeit geprüft und an die Firma Ecoptima weitergeleitet worden, welche einen Mitwirkungsbericht verfasst. Dieser wird demnächst dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt. «Eventuell gibt es noch kleinere Anpassungen», erklärt Walter Matti. Der Mitwirkungsbericht wird anschliessend den Mitwirkenden zugestellt. Er ist zugleich ein öffentliches Dokument und daher für alle einsehbar. Das ganze Paket – sämtliche Dokumente inklusive des vom Gemeinderat genehmigten Mitwirkungsberichts – wird dem Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) zur Vorprüfung vorgelegt.

Danach geht der Bericht zurück an die Gemeinde und nach allfälligen Anpassungen wird das Projekt öffentlich aufgelegt mit der behördlich vorgeschriebenen Einsprachefrist von 30 Tagen. Das letzte Wort hat die Gemeindeversammlung respektive der Kanton. Genehmigt die Grosse Gemeinde das Projekt, muss abschliessend auch noch der Kanton grünes Licht geben. Auf einen Zeitplan kann und will sich Walter Matti jedoch nicht festlegen. Er sagt nur so viel: «Das AGR ist zurzeit überlastet, es kann also noch dauern.» Auch könnten allfällige Einsprachen an höhere Instanzen und bis vors Bundesgericht weitergezogen werden, was ebenfalls zu Verzögerungen führen würde.

Nicht Teil der ÜO
Parallel zum Projekt «Neubau Seilbahn Rellerli» plant die Mountain View AG die Umnutzung des bestehenden Berghauses (wir haben berichtet). «Das Baubewilligungsverfahren läuft separat und ist nicht Teil der vorliegenden Planung», hält die Planungsbehörde im Mitwirkungsbericht fest.


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