«Seht, wie der strenge Winter flieht!», das sind die ersten Worte in der Ouvertüre, der Eröffnungsmusik, der «Jahreszeiten».

Nach dem grossen Erfolg seiner «Schöpfung» wurde Haydn zur Vertonung von Gottfried van Swietens Texten über die vier Jahreszeiten angeregt. Die Betrachtung des Jahreslaufs und der Natur sind schon frühe Zeichen der Aufklärung, wobei der Mensch und die Natur gleichbedeutend neben dem Göttlichen eine Bedeutung erhalten.

Für die Osterkonzerte 2020 war der erste Teil, der Frühling, als Aufführung mit Soli, Chor und Orchester geplant.

Nach dem pandemiebedingten Stopp der Chorproben konnten wir diesen Winter wieder an einen Frühling im doppelten Sinn des Wortes denken. So beginnen wir die Osterkonzerte 2022 mit der Ouvertüre und dem ersten Chor aus dem Werk.

Mit grosser Freude können wir von einem stattlichen Chor berichten, der sich spontan zu diesem Frühlingsgesang bewegen liess. So besteht die Erweiterung des Mauritius-Chors nicht nur aus einzelnen Sängerinnen und Sänger, auch Teile des Frauenchors, des Männerchors, des Chörli Schönried-Saanenmöser und des Cantate-Chors wirken mit. Der so entstandene Projektchor hat einen kurzen, aber sehr frohen Einsatz und singt als «Chor der Landleute» vom blühenden Wachstum – etwas entspannt von der Pandemie, aber leider nicht in einer nur friedlichen Welt.

Der auftretende Chor wird sich dann unter das Publikum mischen und den Rest des Konzerts – die prächtige 8. Sinfonie Dvorˇáks und ein spannendes Posaunenkonzert – mitgeniessen. (Siehe Inserat)

ROLAND NEUHAUS