Fünf Fragen an Martin Bachofner

  03.08.2016 Gstaad, Tourismus

SERIE Die neue Marketinggesellschaft ist gegründet und wird am 1. November operativ tätig. Wird damit ein Verwaltungsapparat, ein Durchlauferhitzer entstehen? Martin Bachofner beantwortet die wichtigsten Fragen.

Martin Bachofner, in den letzten Jahren wurden Gremien wie der Verein Gstaad 2020plus oder der Verein Gstaad Mountain Rides gebildet, welche für die Bevölkerung nicht wirklich fassbar sind. Ist das mit der Marketing GmbH ähnlich oder hat diese klare Ziele?
Bei Gstaad Mountain Rides stimme ich Ihnen zu, bei Gstaad 2020plus teile ich Ihre Meinung nicht. Es handelt sich hier nämlich um ein Gremium, welches sich aus den wichtigsten Anspruchsgruppen (inkl. der politischen Gemeinden) der Region zusammensetzt. Grosse Teile der Bevölkerung sind somit darin abgebildet. 2020plus hat das primäre Ziel, den Dialog zwischen den Anspruchsgruppen zu fördern und dies bezogen auf destinationsrelevante Themen. Das Ziel ist somit klar. So hat sich Gstaad 2020plus beispielsweise in der letzten Zeit intensivst mit der neuen touristischen Destinationsstrategie auseinandergesetzt. Dies mit grossem Engagement der Gemeinden, des Gewerbevereins, des Hoteliervereins, der landwirtschaftlichen Vereinigung und der weiteren Anspruchsgruppen von Gstaad 2020plus. Was die neue Marketing GmbH betrifft, so ist auch da das Ziel relativ klar und einfach. Kernaufgabe der neuen Gesellschaft wird sein, die Destination erfolgreich zu vermarkten und zwar nach den Leitlinien der neuen touristischen Destinationsstrategie.

Geht es in der Marketinggesellschaft darum, einen weiteren Verwaltungsapparat aufzubauen?
In keinster Weise. In den letzten Jahren wurde vor allem in breiten Kreisen der Bevölkerung der Ruf immer lauter, dass die BDG AG und der GST nun endlich beide ihre Marketingabteilungen zusammenlegen. Diesen Ruf haben wir (Gemeinde Saanen, die BDG und der GST) schon vor mehr als drei Jahren ernst genommen und einen Prozess in Gang gesetzt, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Leider verzögerte vor allem die prekäre Situation rund um die BDG den Prozess ein bisschen. Schlanke Strukturen sind ein wesentliches Merkmal der neuen Gesellschaft. Ich gebe Ihnen ein einfaches Beispiel dazu. Sowohl die BDG als auch der GST hatten vor der Gründung der neuen Gesellschaft jeweils einen Marketingleiter angestellt. Mit dem neuen Geschäftsführer, Andreas Wandfluh, haben wir für die Destination nur noch einen Marketingleiter bzw. Geschäftsführer der Gesellschaft. Aus zwei mach eins, sozusagen.

Das Marketing von GST und BDG wird neu gemeinsam betrieben. Wie werden die zwei Gesellschaften gewichtet? Beansprucht jedes Unternehmen das ganze Marketing für sich oder werden klare Verträge ausgehandelt, wer was zugut hat?
Die neue Marketing GmbH richtet sich weder nach der BDG AG aus noch nach dem GST. Auch die weiteren Gesellschafter, wie der Hotelierverein und der Gewerbeverein, lassen ihre Partikularinteressen zu Hause. Es gelten einzig und allein die Vorgaben aus der neuen touristischen Destinationsstrategie, welche Ende August der Bevölkerung vorgestellt wird.
Wie gross ist das Budget, mit dem die Gesellschaft startet?
Dies kann noch nicht definitiv beziffert werden. Wir arbeiten zurzeit mit der Gemeinde Saanen noch an einer Finanzierungsvorlage, welche voraussichtlich im Dezember 2016 vors Volk kommt. Legt man nach den jetzigen finanziellen Möglichkeiten die beiden Marketingbudgets vom GST und der BDG AG zusammen, kommen wir auf rund 2,8 Mio. Franken.

Wird GST künftig noch Marketingmitarbeiter beschäftigen oder sind diese neu alle bei der Gesellschaft angestellt?
GST wird künftig keine Marketingmitarbeiter mehr beschäftigen. Die BDG AG auch nicht.

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