10-Jahr-Jubiläum: Happy Birthday,
15.08.2025 Publireportage2015 haben sich mehrere Hotels in der Region Saanenland zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Entstanden ist ein Konstrukt, das die Abläufe in den Betrieben vereinfacht, Kosten einspart, lokale Wertschöpfung steigert und die Nachhaltigkeit fördert. Ein Gewinn ...
2015 haben sich mehrere Hotels in der Region Saanenland zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Entstanden ist ein Konstrukt, das die Abläufe in den Betrieben vereinfacht, Kosten einspart, lokale Wertschöpfung steigert und die Nachhaltigkeit fördert. Ein Gewinn für die ganze Region.
20 einzelne Hotelbetriebe – und alle ziehen am selben Strang. Das gibt es nur in der Region Saanenland und ist in der Schweizer Hotellerie einzigartig in dieser Tiefe. Vor genau zehn Jahren haben mehrere Hotels eine Interessengemeinschaft – kurz IG – gegründet, um gemeinsam effizienter zu funktionieren. Mit dabei sind kleine Boutique-Hotels, familiengeführte Betriebe und grosse Luxushotels. Sie alle haben unterschiedliche Ansprüche, eine andere Klientel und individuelle Abläufe. Doch allen ist klar: Gemeinsam funktioniert es besser.
Die IG Procurement Gstaad-Saanenland – wie sie mit vollem Namen lautet – ist eigentlich ein Spin-Off des Hotelier-Vereins Gstaad-Saanenland. «Vor über zehn Jahren haben wir über eine Erweiterung dieser Verbindung gesprochen. Wir wollten mehr als nur eine reine Interessenvertretung plus zwei gemütliche Nachtessen im Jahr. Die Idee war, enger miteinander zu kooperieren, um etwas zu optimieren», erinnert sich Christian Hoefliger. Er ist Inhaber des Maison Hornberg und Präsident sowie Gründungsmitglied der IG Gstaad-Saanenland. Die IG ist also nicht aus einer Not heraus entstanden, sondern eher aus Weitsicht und mit einer Vision. «Zuerst wollten wir nur gemeinsam das Büromaterial einkaufen. Doch schnell haben wir gemerkt, dass es auch an anderen Stellen Optimierungsbedarf gibt. Also haben wir angefangen, unsere Kräfte und Ressourcen zu bündeln», ergänzt Christof Huber vom Gstaaderhof, Präsident des lokalen Hoteliervereins und Vorstandsmitglied der IG Gstaad-Saanenland.
Schnell fand eine Prozessoptimierung in ganz vielen Bereichen der Hotelbetriebe statt: allem voran beim Einkauf. Während jedes Hotel zuvor bei den Händlern und Produzenten seiner Wahl einkaufen konnte, hat sich die IG darauf geeinigt, in konkreten Bereichen auf wenige Lieferanten zu setzen. Das ist zwar im ersten Moment eine Einschränkung, doch durch die gebündelten Bestellmengen und die prozessorientierte Einkaufsstruktur unter Einsatz von digitalen Tools kann die IG bessere Preise aushandeln. Durch die Gemeinschaft werden die einzelnen Hotels zu einem grossen und ernst zu nehmenden Player. Und jedes einzelne Hotel profitiert von den günstigeren Preisen – vom Abwaschmittel bis zur Zitrone. «Natürlich haben die einzelnen Betriebe unterschiedliche Bedürfnisse und Vorstellungen. Aber unsere Lieferanten können darauf sehr gut eingehen», sagt Christof Huber.
Damit die neuen Abläufe und Bestellvorgänge reibungslos funktionieren, musste zunächst die Digitalisierung vorangetrieben werden. Es brauchte neue Systeme wie einen unabhängigen Shop, über den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz leicht ihre Bestellungen tätigen können. Während früher jede Bestellung bei jedem Lieferanten einzeln und händisch übermittelt wurde, geschieht das heute mit wenigen Klicks automatisch. Dies vereinfacht den Alltag der Lieferanten substanziell und wirkt sich in kostensenkenden Prozessoptimierungen bei ihnen aus.
Versicherungen: gemeinsam günstiger und besser abgesichert
Ein grosser Gewinn ist die IG Gstaad-Saanenland auch, wenn es um Versicherungen geht. «Durch das gemeinschaftliche Auftreten können die Betriebe bei den Prämien enorm viel einsparen und gleichzeitig Leistungen in Anspruch nehmen, welche sie sich als Einzelhotel nicht leisten können oder würden», erklärt Huber. Doch das Finanzielle ist nur ein Aspekt. Das Versicherungswesen ist äusserst komplex. Durch die IG muss sich nicht jedes Hotel einzeln in die Materie vertiefen. «Die Hotels verlieren keine Zeit mit dem Evaluieren neuer Produkte und Absichern von Risiken, dem Einholen und Vergleichen von Offerten. Und man kann wirklich darauf vertrauen, dass die IG faire und attraktive Konditionen ausgehandelt hat», so Huber. Den Hotels ist es dabei freigestellt, von wie vielen Vorteilen sie profitieren wollen. «Wir haben ein sogenanntes modulares Würfelsystem: Vier solcher Angebotswürfel – zum Beispiel frische Lebensmittel oder Reinigungsmittel – sind für alle Pflicht. Aus den anderen können die Betriebe frei wählen», erklärt Huber. Jeder Würfel hat seinen Preis, aus der Summe setzt sich der Jahresbeitrag für die Hotels zusammen.
Damit all diese Prozessoptimierungen auch Wirkung zeigen, braucht es eine Person, die die Fäden in der Hand hält. Monika Schüpbach ist die Geschäftsführerin der IG Gstaad-Saanenland und kümmert sich um sämtliche Anliegen. Sie sucht Lieferanten, macht Ausschreibungen, handelt Verträge aus. «Ich versuche vor allem zwischen den Bedürfnissen des einzelnen Hotels und dem Angebot des Lieferanten zu vermitteln», erklärt Schüpbach ihre Rolle. «Es ist eine sehr menschliche Beziehung. Ich höre mir die Sorgen der Betriebe an, führe aber auch ernsthafte Gespräche, wenn sich ein Partner nicht an die Abmachungen hält.» Die Unternehmensberaterin ist sehr eng mit der Region verbunden. «Ich habe als Kind viel Zeit hier verbracht und einen grossen Teil meiner Karriere habe ich der Region zu verdanken. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben.»
Regional, nachhaltig, solidarisch: Werte der IG
Neben den wirtschaftlichen Aspekten stellt die IG Gstaad-Saanenland auch ihre starken Werte in den Vordergrund. Die IG nimmt Rücksicht auf die Umwelt und stärkt wo immer möglich die Region. Bei Brot, Fleisch und Milch berücksichtigt die IG die Produzenten in der unmittelbaren Nähe. «Wenn die Hotels nur noch bei Grossverteilern einkaufen würden, könnten die kleinen Betriebe in den Dörfern gar nicht überleben», weiss Christof Huber. Durch die einheitlichen und einfachen Bestellvorgänge profitieren also auch der Metzger, die Bäckerin und die Käser. Und so letztendlich auch die Landwirtschaft. Die Firma Pistor, der Grossist der IG Gstaad-Saanenland, fährt je nach Saison bis zu dreimal pro Woche vom Unterland nach Saanen. Vor der Gründung der IG belieferten sieben Grossisten die Betriebe. «Durch den Zusammenschluss konnten wir den Lkw-Verkehr durchs Simmental natürlich extrem reduzieren», hebt Huber hervor. Mittlerweile ist die IG im Saanenland etabliert und erlangt auch über die Region hinaus an Bekanntheit. Im Jahr 2021 war die IG für den Prix Montagne nominiert. Einen Preis, der Projekte auszeichnet, die in Bergregionen zur Wertschöpfung beitragen. In den zehn Jahren wurden der Präsident und die Geschäftsführerin von einigen Regionen und Interessengruppen zu Referaten und Erfahrungsaustausch eingeladen.
Weder die Mitglieder noch die Lieferanten möchten die Kooperation heute missen. Trotzdem gab es zu Beginn aber auch kritische Stimmen. Nicht alle konnten oder wollten Teil der IG werden. Sei es wegen vertraglicher Bindungen, aus Skepsis oder weil sie den Aufwand scheuten. Heute zeigt sich: Wer mitmacht, tut das aus Überzeugung. Die meisten Hotels im Saanenland sind Mitglied. Die IG ist keine Aktiengesellschaft, sondern lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. «Man muss sich aktiv einbringen und manchmal auch über den eigenen Schatten springen», sagt Christof Huber. Doch genau diese Haltung hat den Erfolg ermöglicht. Gegenseitiges Vertrauen, eine offene Diskussionskultur und das gemeinsame Ziel, besser zu werden, sind die Eckpfeiler der IG. «Wir funktionieren nur dank dieser gemeinsamen Energie. Wenn sich nicht mehr alle engagieren, ist der Zauber fort», ergänzt Kollege Christian Hoefliger.
Stetiger Wandel: IG als lebendige Organisation
Zehn Jahre nach der Gründung ist also klar: Die IG Gstaad-Saanenland ist kein Selbstläufer. Sie braucht kontinuierliche Pflege, neue Ideen und den Willen zur Weiterentwicklung. «Wir müssen Weiterbildungen sicherstellen und Risiken antizipieren. Und gleichzeitig stellen wir uns immer wieder die Frage: Ist das, was wir machen, noch sinnstiftend?», sagt Monika Schüpbach. Nicht ohne Grund wird die IG Gstaad-Saanenland intern scherzhaft auch als «Selbsthilfegruppe für KMUs» bezeichnet. Die Digitalisierung schreitet voran, die Ansprüche steigen und mit ihnen wächst auch das Potenzial. Dank der IG behalten die Betriebe den Überblick. Gleichzeitig bleibt der regionale Zusammenhalt ein zentrales Anliegen. Denn was mit dem Wunsch nach dem gemeinsamen Einkauf von Kugelschreibern begann, hat sich zu einem Modellprojekt für Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit und Effizienz entwickelt. Ein Projekt, das nicht nur den Betrieben nützt, sondern dem ganzen Saanenland.
Mitglieder:
«Wir sind ein Kooperationsgefäss für KMU.» Christian Hoefliger, Maison Hornberg
«Ich bin von Anfang an bei der IG Gstaad-Saanenland dabei und aktuell der Präsident. Nach zehn Jahren kann ich sagen, dass die IG weit mehr ist als eine Einkaufsgemeinschaft. Und es ist die Summe vieler Vorteile, die den Unterschied macht. Gerade als Hotelier in einer peripheren Region wie dem Saanenland bin ich darauf angewiesen, dass die Versorgungssicherheit, marktgerechte Preise und verlässliche Strukturen gegeben sind – sei es bei Lebensmitteln, Versicherungen, Reinigungsmitteln oder technischen Dienstleistungen.
Wir profitieren nicht nur von Preisvorteilen und Konditionen, die wir als Einzelbetrieb nie erreichen würden. Wir sind auch deutlich digitalisierter und die Prozesse laufen effizienter als früher. Aber damit das funktioniert, müssen sich alle Mitglieder engagieren. Jeder muss mitziehen. Es gibt Momente, in denen man Solidarität beweisen muss, zum Beispiel, wenn eine Versicherungssanierung ansteht. Dann erhöhen sich unter Umständen die Prämien, obwohl es in gewissen Betrieben keinen Schaden gab. Wir entscheiden gemeinsam und wir sind wie eine Familie: Nicht immer einer Meinung, wir diskutieren und ringen um Lösungen – aber niemand läuft davon. Ich denke, das ist unsere Stärke. Wir sind ein Kooperationsgefäss für Hotels.
Ich bin überzeugt, dass wir ein Zukunftsmodell leben, in dem einzelne Unternehmen stärker kooperieren, um ihre Ressourcen zu schonen. Die IG stärkt unsere Betriebe und unsere Region wirtschaftlich, organisatorisch und menschlich. Es gibt aber auch eine emotionale Komponente, die eine Rolle spielt. Die Loyalität untereinander ist zentral für die IG. Gleichzeitig muss das, was wir machen, auch immer sinnstiftend sein. Aber für mich steht fest: Ich würde jederzeit wieder eine IG mitbegründen.»
«Wir arbeiten immer miteinander – nie gegeneinander.» Amina Matti, Hotel Arc-en-ciel
«Vor fünf Jahren haben mein Mann und ich das Hotel Arc-en-ciel in Gstaad übernommen. Das Haus wurde bereits von meinen Grosseltern und meiner Mutter mit viel Herzblut und Erfolg geführt. Daran wollten wir anknüpfen. Die familiäre Atmosphäre, die Nähe zu den Gästen und die enge Zusammenarbeit mit unserem Team sind für uns zentral. Gleichzeitig konnten wir das Hotel mit unseren Erfahrungen und neuen Ideen weiterentwickeln.
Ein grosser Vorteil war von Anfang an die Mitgliedschaft in der IG Gstaad-Saanenland. Ich kannte die IG bereits durch meine Mutter und fand die Idee grossartig. Für uns war sofort klar, dass wir Teil davon sein möchten. Es war beeindruckend, wie selbstverständlich und herzlich wir aufgenommen wurden. Man teilt Wissen, Erfahrungen und Herausforderungen. Das stärkt nicht nur die einzelnen Betriebe, sondern die ganze Region. Es gibt zwar auch andere 4-Sterne-Hotels in der Region, aber wir arbeiten immer miteinander – nie gegeneinander.
Besonders wertvoll finde ich den gemeinsamen Zugang zu Themen wie Versicherungen und Einkauf. In grossen Hotelketten gibt es eigene Abteilungen für solche Aufgaben. In einem kleinen, familiengeführten Haus muss man sich selbst darum kümmern. Dank der IG müssen wir nicht allein verhandeln oder jedes Detail selbst recherchieren. Das gebündelte Knowhow ist ein riesiger Vorteil. Man wird auf Dinge aufmerksam, an die man alleine gar nicht denken würde. Und über die gemeinsame Plattform ist zum Beispiel der Einkauf viel effizienter: Wir sehen direkt Verfügbarkeiten und Preise, ohne mühsam Angebote einzuholen.
Was mir besonders gefällt: Wir treffen uns als Direktorinnen und Direktoren zweimal jährlich, besprechen Ideen und Projekte. Die Wege zur Umsetzung sind kurz. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen, aber am Ende finden wir immer tragfähige Lösungen. Manchmal muss man Kompromisse eingehen, aber ich sehe das nicht als Nachteil, sondern es sorgt für das Wohl der Mehrheit.»
«Durch die IG Gstaad-Saanenland kommen wir an bessere Produkte.» Edwin Griessen, Küchenchef Hotel Kernen
«Genau wie die IG Gstaad-Saanenland feiere auch ich dieses Jahr mein zehnjähriges Jubiläum im Hotel Kernen. Ich kenne die IG also bereits seit Beginn. Dank dieser Kooperation können wir zu viel besseren Konditionen einkaufen. Und weil wir als IG nach grösseren Mengen fragen, kommen wir auch an bessere Produkte. Als Küchenchef darf man auch immer wieder seine Wünsche äussern, welche Produkte wir gerne bestellen würden. Natürlich hat ein Restaurant in einem 5-Sterne-Hotel andere Ansprüche als wir in einem 3-Sterne-Haus. Aber wir ziehen alle an einem Strick und finden so Lösungen, die für alle passen.
Die digitale Bestellplattform ist für uns Köche ein enormer Vorteil. Ich kann gleichzeitig Produkte von verschiedenen Lieferanten bestellen. Der Shop ist mit Bildern versehen, es gibt Zutatenlisten und Allergiedeklarationen und die aktuellen Preise sind auch ersichtlich. Das spart uns richtig viel Zeit und ich kann mich mehr dem Kochen widmen und muss mich weniger mit administrativen Dingen herumschlagen.
Natürlich gibt es einen Rahmen, was und bei wem wir einkaufen. Als Koch ist das am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Doch das Angebot ist recht breit mit einem Fokus auf regionale Produkte. Das passt zum Hotel Kernen. Und wenn ich zwischendurch mal einem Bauern ein schönes Stück Alpkäse abkaufen möchte, dann ist das auch in Ordnung, solange es lokal ist.
Das Schöne an der IG ist, dass man sich auch untereinander aushilft. Ich plane meine Einkäufe zwar recht genau, aber es kann immer mal sein, dass etwas fehlt. Dann fragt man einfach beim Küchenchef eines anderen Hotels nach, ob er aushelfen kann. Da unterstützen wir uns gegenseitig wirklich sehr.»
Produzenten:
«Nach zehn Jahren sehe ich das Projekt als unglaublichen Gewinn.» Andrea Wehren, Chnusper-Becke
«Als ich das erste Mal von der IG Gstaad-Saanenland gehört habe, war ich ehrlich gesagt skeptisch. Ich bin grundsätzlich ein positiv eingestellter Mensch, aber ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Die IG konnte mir meine Sorgen aber sofort nehmen. Sie wollten uns als regionale Bäckerei mit ins Boot holen. Nach zehn Jahren der Zusammenarbeit sehe ich das Projekt als unglaublichen Gewinn.
Die Bestellungen aus den Hotels gehen digital über einen eigenen Shop ein. Jeder Verantwortliche bestellt bis 16 Uhr, was er für den nächsten Tag braucht. Diese Vorlaufzeit brauchen wir, um die verschiedenen Teige vorzubereiten. Die Summe aller Bestellungen wird bei uns in einen Backzettel umgewandelt und so wissen wir genau, wie viel wir produzieren müssen. Das erleichtert uns die Arbeit im Bestellwesen enorm.
An der Kooperation gefällt mir besonders, dass die Regionalität ins Zentrum gerückt wird. Wir verwenden Mehl aus dem Kanton Bern, Fleisch und Milch kommen aus dem Saanenland. Und das wird auch so an die Hotelgäste weitergegeben. Von einigen Betrieben weiss ich, dass sie die Brote am Zmorgebüffet so beschriften. Und die Gäste können sogar im Hotel unser Brot bestellen und nach Hause mitnehmen. Das ist einfach eine enorme Wertschätzung unserer Arbeit gegenüber.»
«Wir verarbeiten viel mehr regionales Fleisch als früher.» Rolf von Siebenthal, Buure Metzg in Gstaad
«Von der Zusammenarbeit mit der IG Gstaad-Saanenland haben sowohl wir als Metzgerei als auch die Landwirte in der Region extrem profitiert. Wir haben schon immer auf Regionalität gesetzt, aber dank der IG konnten wir in den vergangenen Jahren Projekte wie das Saanenland-Kalb realisieren. Früher wurden viele Kälber in der Region gar nicht hier fertig gemästet, sondern ins Unterland gebracht. Das haben wir geändert. Die Bauern bekommen einen attraktiven Preis für das Fleisch, sodass sich dieser Aufwand auch lohnt.
Zusammen mit der IG haben wir klare Kriterien zur Haltung definiert: Die Kälber kriegen mindestens 1000 Liter Vollmilch gefüttert. Das Heu, das sie fressen, kommt aus dem Saanenland. Und die prophylaktische Antibiotikabehandlung ist untersagt. Letztendlich werden die Tiere auch bei uns im Saanenland geschlachtet. Dadurch verarbeiten wir viel mehr regionales Fleisch als früher, und die Landwirtschaft im Saanenland wird gestärkt.
Wichtig ist auch, dass die Küchenchefs der Hotelrestaurants uns nicht nur Edelstücke abnehmen, sondern auch Stücke, die sich zum Beispiel zum Schmoren eignen. Die Hotels, die an die IG angeschlossen sind, bestellen heute einen grossen Anteil ihrer Fleischprodukte bei uns. Wir arbeiten eng mit den Küchenchefs zusammen und liefern auch Spezialwürste oder exklusive Burger. Die Gäste geniessen unser Fleisch in den Restaurants und kommen später bei uns im Laden vorbei. So schliesst sich der Kreislauf zwischen Landwirtschaft und Tourismus. Das ist nicht selbstverständlich und ich bin sehr dankbar für diese Zusammenarbeit.»
«Die Zusammenarbeit mit der IG ist wie ein gewinnbringendes Labor.» Silvan Pfister, Geschäftsentwicklung/Verkauf und Ansprechsperson für die IG Gstaad-Saanenland, Präsident von United Against Waist
«Die Firma Pistor beliefert als nationale Grosshändlerin Spitäler, Hotels, Gastronomie, Heime und Bäckereien mit Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln. Wir fahren bis zu dreimal pro Woche mit einem Lkw von Rothenburg bei Luzern ins Saanenland. Für uns war von Anfang an klar, dass wir mit einem regionalen Partner zusammenarbeiten möchten, wenn wir im Saanenland punkten und Mehrwerte schaffen wollen. Deshalb liefern wir die bestellten Waren nicht direkt an die Hotels, sondern fahren den Logistik-Hub unseres Partners Schmid Früchte, Gemüse und Getränke in Saanen an. Wir machen den Transfer, die Firma Schmid ist für die Auslieferung vor Ort zuständig. Das sorgt für regionale Wertschöpfung sowie Effizienz.
Wir liefern von Ölen, Gewürzen und Pasta bis hin zu Geschirrspülmitteln alles, was Hotelbetriebe brauchen. Was wir nicht liefern, sind Getränke, Früchte, Gemüse oder frisches Brot. Dort arbeitet die IG mit lokalen Anbietern zusammen. Wir sprechen uns regelmässig mit den einkaufsverantwortlichen Personen der Hotels ab und bestimmen sogenannte Leaderartikel, die sie dann zu einem bevorzugten Preis beziehen können. Passt einem Küchenchef ein bestimmtes Produkt nicht, kann er selbstverständlich frei auf das ganze Sortiment zugreifen.
Die Zusammenarbeit mit der IG ist einzigartig und für Pistor ein Gewinn. Die Wertschätzung und das Miteinander ist sehr wertvoll. Gleichzeitig suchen wir gemeinsam neue Lösungen, um die Effizienz in den Betrieben zu steigern und Kosten zu optimieren. Nachhaltigkeit ist für die IG und auch für Pistor eine strategisch wichtige Ausrichtung. Also haben wir gemeinsam definiert, was wir optimieren können. Mittlerweile fahren wir 50 Prozent der Lieferungen nach Saanen mit E-Lkw aus. Dies kann dank einer Ladestation für Lkw, die durch Pistor initiiert wurde, sichergestellt werden. So kann z.B. unser Fahrer beim Umladen Strom laden und kommt damit wieder sicher zurück zur Homebase. Die Ladestation kann auch von Lastwagen anderer Firmen oder von privaten Elektrofahrzeugen genutzt werden. Die Zusammenarbeit mit der IG ist wie ein Labor, wo wir Systeme und Prozesse entwickeln und testen können. Solche Investitionen lohnen sich für Pistor nur, wenn die IG Gstaad-Saanenland uns eine gewisse Kontinuität garantiert – und das tut sie. Diese Verlässlichkeit der IG ist eine ungemeine Bereicherung für die Zusammenarbeit.»
Gemeinsam stark: die Mitglieder der IG
Hotel Alpenland
Hinterseestrasse 5, 3782 Lauenen
Hotel Alpin Lodge
Wyssmülleriweg 10, 3792 Saanen
Hotel Arc-en-ciel
Egglistrasse 24, 3780 Gstaad
Hotel Beatus Wellness & SPA*
Seestrasse 300, 3658 Merligen
Hotel Bernerhof
Bahnhofstrasse, 3780 Gstaad
Hotel THE HEY*
Höheweg 7, 3800 Interlaken
Wellness- & SPA-Hotel Ermitage
Dorfstrasse 46, 3778 Schönried
Golfhotel Les Hauts de Gstaad
Bahnhofstrasse 7, 3777 Saanenmöser
Hotel Park Gstaad
Wispilenstrasse 29, 3780 Gstaad
Hotel Gstaaderhof
Hauptstrasse 827b, 3780 Gstaad
MAISON HORNBERG
Bahnhofstrasse 36, 3777 Saanenmöser
Hotel Kernen
Dorfstrasse 58, 3778 Schönried
Hotel Landhaus
Dorfstrasse 74, 3792 Saanen
Le Grand Bellevue
Untergstaadstrasse 11–21, 3780 Gstaad
Hotel Le Grand Chalet
Neueretstrasse 43, 3780 Gstaad
Le Petit Relais
Alte Strasse 8, 3777 Saanemöser
Hotel Olden
Promendade 35, 3780 Gstaad
Gstaad Palace
Palacestrasse 28, 3780 Gstaad
Posthotel Rössli
Promenade 10, 3780 Gstaad
Huus Gstaad Hotel
Schönriedstrasse 73, 3792 Saanen
*
Bei den Hotels ausserhalb des Saanenlandes handelt es sich um Partnerbetriebe lokaler IG-Mitglieder.