«War das italienisch?»

  20.10.2017 Schönried, Vereine

REISEBERICHT Das Grubenchörli reiste vom 6. bis 8. Oktober ins Tessin

Am Freitagmorgen bestiegen wir bei strömendem Regen den Car beim Bahnhof Schönried. Unser Fahrplan musste wegen Schneefall in hohen Lagen geändert werden. So reisten wir Richtung Spiez, Interlaken, über den Brünigpass, wo es den traditionellen Kaffeehalt gab. Weiter gings durch die Innerschweiz, wo wir auch schon etwas besseres Wetter hatten, und die «urchige» Gegend bestaunen konnten. In Andermatt genossen wir ein feines Mittagessen. Die etwas in die Jahre gekommene Wirtin wünschte noch, dass gesungen wurde. Entweder hatten wir mit vollen Bäuchen eine so undeutliche Aussprache, oder der Saanendialekt muss dann doch sehr speziell klingen. Die Wirtin war begeistert, klatschte, fand es sehr harmonisch, aber fragte dann: «War das italienisch?»

Nach langem Hin und Her mit der neuen Technik wurde bestimmt, dass die Weiterfahrt über den Gotthardpass möglich sein sollte. Die Variante über den Nufenenpass, wie zuerst geplant war, mussten wir schon an Vortag aus Sicherheitsgründen absagen. Also kurvten wir über den Gotthardpass, was sehr eindrücklich war. Die Strasse trafen wir sauber an, aber die steinige Umgebung war mit Schnee überzuckert. Je südlicher wir reisten, desto schöner wurde auch das Wetter. Durch das lange Leventinatal fühlten wir uns schon wie im Sommer. Das Tessin ist riesig. Nach der Magadinoebene spürte man deutlich Ferienstimmung. Die Sicht auf den Lago Maggiore, bei diesem wolkenlosen Superwetter, war wirklich unbeschreiblich schön. In Moscia bezogen wir das tolle Hotel direkt am See.

Am Samstag reisten wir mit dem leicht überfüllten ÖV nach Locarno und erklommen mit drei verschiedenen Seilbahnen Orselina, den Cardada und die Cimetta, wo wir von Alphornklängen überrascht wurden. Nun durfte jeder selber seinen Tag bestimmen. Mehr oder weniger wandern, picknicken, die Kirche Madonna del Sasso besichtigen oder sogar noch das Kastanienfest in Ascona besuchen. Für die einen lag fast das ganze Programm drin, sogar ein frisches Bad im See, die anderen genossen einfach lange das überwältigende Panorama von der Cimetta. Am Abend waren alle so ruhig, dass niemand mehr in den Ausgang wollte. Wir genossen einfach die gesellige Gemeinschaft im und ums Hotel mit Jassen, Hornochsspielen und Plaudern.

Am Sonntag «schlemmten» wir uns nochmals durch das wunderbare Morgenbuffet, genossen zum letzten Mal die Hotelliegestühle und bestiegen den Car zur Falconeria in Locarno. Die Show mit diesen eindrücklichen Vögeln wird uns noch lange in bester Erinnerung bleiben. Nach kurzem Versteckspiel mit dem Car traten wir definitiv die Heimfahrt an. Da der Nufenenpass immer noch gesperrt war, führte uns der gute Qemajl dem Lago Maggiore entlang und über Verbania nach Domodossola – ein grosser Teil der Strecke führte durch Italien. Vor Freude, wieder in der Schweiz mit sauberen WCs zu sein, sangen wir nach dem Zoll voller Stolz «ds Heimatdörfli»! Durch die enge Gondoschlucht, über den Simplonpass, das ganze Rhonetal hinab nahmen wir den blauen Himmel mit. In Martigny gabs noch den letzten Stärkungshalt, bevor wir den Schlussspurt über den Col des Mosses unter die Räder nahmen.

Glücklich, mit vielen schönen und lustigen Erinnerungen, kamen wir etwas müde, aber zufrieden in Schönried an. Arrivederci, Ticino!

GRUBENCHÖRLI/RENATE ROMANG


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