Ein «kleiner» Verein wächst

  27.04.2018 Feutersoey

Bereits zum zweiten Mal fand die Generalversammlung des Vereins Schür.li auch live auf Facebook statt. Der von sich selbt als «klein» bezeichnete Verein informierte unter anderem über die positiven Gespräche mit der Gemeinde Lauenen.

MELANIE GERBER
Die Vorstandsmitglieder rückten ein bisschen näher zusammen, um von der Kamera gut erfasst zu werden. Die Generalversammlung des Vereins Schür. li fand am Mittwochmorgen nämlich bereits zum zweiten Mal mit einer Live-Übertragung auf Facebook statt. Präsident Michi Gehret führte durch die Versammlung, informierte über die Aktivitäten im Jahr 2017 und gab einen Ausblick auf die Zukunft. Kassier Matthias Ludi stellte die Jahresrechnung vor. Die Online-Teilnehmer durften zum Abschluss sogar bei der Verlosung des Wettbewerbs als Glücksfee mitwirken.

Aktiv auf kantonaler Ebene
Es sei ein kleiner Verein, betonte Matthias Ludi, als er die Jahresrechnung vorstellte. Mit rund 6000 Franken flüssigen Mitteln, Gönnerbeiträgen von 9800 Franken und einem Jahresgewinn von 6800 Franken schloss der Verein Schür.li das Jahr 2017 ab. Die inzwischen 164 Mitglieder bezahlen nach wie vor den Mitgliederbeitrag auf freiwilliger Basis. Der «kleine» Verein ist dennoch gewachsen: Er verzeichnet ein Plus von 30 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr und vom Verlust des ersten Vereinsjahrs ist nichts mehr zu spüren.

Trotz seiner Grösse war der Verein im vergangenen Jahr sehr aktiv. «Wir waren sehr intensiv auf kantonaler Ebene tätig», sagte Michi Gehret. Ein grosses Thema war und ist die Umsetzung des Massnahmenblatts D_01, dank dem die Berner Gemeinden ein Instrument zur Verfügung haben, landschaftsprägende Bauten mittels Richtplan zu bestimmen und umzunutzen. Der Verein habe insgesamt rund 20 Gemeinden angeschrieben und Projektskizzen gemacht. Mit der Gemeinde Lauenen habe man positive Gespräche geführt und hoffe auf eine demnächstige Eingabe.

Positiv seien auch die Rückmeldungen der Schürlibesitzer gewesen, mit denen der Verein Kontakt gehabt habe. Bedenken werden nach wie vor geäussert, ab und zu von einem Landwirt, der nicht möchte, dass Kosten auf ihn zukommen, oder aber auch von parlamentarischer Seite mit dem Vorwurf, dass der Verein sich bereichern möchte. Bedenken, wie sie im Leserbrief im «Anzeiger von Saanen» vom 20. März 2018 geäussert wurden, seien eher selten.

Erfassung im Kataster
Gewachsen ist auch der Kataster, in welchem bestehende Schürli erfasst werden. Was bereits im Vorjahr begann, erreichte im Jahr 2017 seinen Höhepunkt: Bereits 1000 Schürli sind im vereinseigenen Inventar erfasst worden. Mitgewirkt haben viele Freiwillige, die über die App des Vereins Schür.li Fotos eingereicht haben. «Diese Bestandesaufnahme ist sehr wertvoll», so Michi Gehret. Sie dokumentiere den Ist-Zustand der Schürli und stelle auch eine Datenbank dar, die der Forschung zur Verfügung gestellt werden könne.

Zum Dank an die erfolgreichen Schürlijäger, die fleissig mitgeholfen haben, den Kataster auszubauen, wurde zum Schluss der Generalversammlung eine Übernachtung im Hotel Hornberg verlost. Hanni Huber aus Innertkirchen ist die glückliche Gewinnerin des Preises. Weiterhin sei aber Ueli Perreten der aktivste Schürlijäger. Und die Jagd kann weitergehen: Bei 2000 erfassten Schürlis wartet die nächste Verlosung.


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