Sitzen, um mitgenommen zu werden

  23.05.2018 Feutersoey

Die Dorforganisation Gsteig-Feutersoey hat mit der Mitfahrbank im Saanenland eine Neuheit lanciert. Ziel der Mitfahrbank ist der Transport zum und vom Arnensee. Das Angebot wurde am vergangenen Freitag feierlich eingeweiht.

BLANCA BURRI
«Die Idee stammt nicht von mir», lachte Ruedi Kistler, Präsident der Dorforganisation Gsteig-Feutersoey, an der Einweihungsfeier. Vielmehr sei Gemeinderat Simon Graa mit der bestechenden Idee an die Dorforganisation getreten, eine Mitfahrbank einzurichten. Was in anderen Regionen bereits erfolgreich lanciert wurde, ist nun auch im Saanenland Realität.

Feutersoey–Arnensee und zurück
Die zwei auffällig gelben Mitfahrbänkli stehen in Feutersoey. Wenn Wanderer und Spaziergänger also zum Arnensee eine Mitfahrgelegenheit brauchen, können sie sich einfach auf das Bänkli bei der Barriere eingangs Tschärzis setzen und hoffen, dass schon bald ein Auto anhält und sie mit zum Arnensee nimmt. Umgekehrt gibt es auch beim Staudamm Arnensee ein ebenso gelbes Bänkli, wo man auf den Rücktransport warten kann.

Miteinander gehts besser
Eine Verpflichtung gebe es natürlich nicht, dass man die Wartenden mitnehmen müsse, heisst es in der Infobroschüre. Aber gemeinsam gehe es doch besser. Denn auch die Autofahrer könnten von den Wanderern profitieren. «Ich erhoffe mir, dass es schöne Bekanntschaften und einen spannenden Austausch zwischen den Reisenden gibt», sagte Ruedi Kistler. Nur sei es halt schon so, dass es keine Garantie für den Transport gebe.

Früher ein Bus
Bis vor ein paar Jahren bestand im Sommer ein Busbetrieb zum Arnensee, der aufgrund des jährlichen Defizits eingestellt werden musste. Seither gab es mehrere Bemühungen, den Bus wieder zu aktivieren. «Das ist aber aus finanziellen Gründen immer wieder gescheitert», wusste Ruedi Kistler. Mit der Mitfahrbank habe man nun eine pragmatische und kostengünstige Alternative zum Bus gefunden, die von vielen Partnern getragen werde. «Bänke stellen wir sowieso her. Nun haben wir zwei gelb angestrichen, was wir gerne gemacht haben», sagte Andrea Riggenbach, Vizetourismusdirektorin, gegenüber dieser Zeitung. Auch die Landbesitzer und andere Partner haben dem neuartigen Projekt Hand geboten. Nun hoffen die Initianten und alle, die auf dem augenfälligen Bänkli sitzen, dass viele Automobilisten den Wartenden ein Plätzchen im Wagen anbieten.


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