«Sonntagsausfahrt»

  01.03.2019 Schönried

Zum ersten Mal fand das traditionelle Hornschlittenrennen auf dem Horneggli in Schönried statt. Zahlreiche Zweierteams aus der ganzen Schweiz nahmen die herausfordernde Strecke unter die Kufen. Der HSC Gstaad erreichte bei den Herren den dritten Rang.

SARA TRAILOVIC
Am vergangenen Sonntag versammelten sich sage und schreibe 60 Schlittler und Schlittlerinnen bei der Horny-Bar unterhalb des Hornegglis. Die optimal präparierte Rennstrecke folgte nur kurz der offiziellen Schlittelbahn Richtung Schönried, bevor die Fahrer auf abgesperrten Skipisten weitersausten. Neben 38 Hornschlitten starteten auch 21 Solofahrer in der Kategorie «Giebelschlitten». Im Gegensatz zum Vorjahr vergnügten sich Fahrer und Zuschauer im Ziel neben dem Restaurant Kuhstall bei strahlendem Sonnenschein.

Zwei Drittel der Strecke auf Skipisten
Das Hornschlittenrennen bezog dieses Jahr bereits seinen dritten Standort. Nach vielen Jahren in Gsteig fand der Wettkampf von 2010 bis 2018 auf den Saanenmösern statt. Der neuste Standort bietet viele Vorteile. «In den letzten Jahren mussten wir die ganze Infrastruktur zur Mittelstation Saanerslochbahn hochtransportieren, die Nähe zur Talstation macht jetzt alles viel einfacher», meinte Matthias von Siebenthal, Präsident des HSC Gstaad. Er schätze die Unterstützung des Skigebiets sehr. «Für zwei Drittel der Strecke mussten Skipisten abgesperrt werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir unser Rennen an einem Sonntag während der Hochsaison durchführen können.»

Zusammen mit Roger Kunz hat von Siebenthal die Strecke ausgesteckt. «Die Strecke ist vielfältig und bietet einige Schlüsselstellen», meinte der Präsident.

«Pirouetten gehören dazu»
Fast alle Teams meisterten die Herausforderung mit Bravour. Bei den Herren kamen 30 von 33 Teams im Ziel an. Dass während der Abfahrt nicht alles reibungslos verläuft, ist beim Hornschlittenrennen Programm. «Pirouetten zählen nicht als Komplikationen, die gehören einfach dazu», meinte ein Rennfahrer nach dem Rennen.

Das Damenteam aus Gstaad verpasste die Spur bei der Nadelöhrkurve und kam erst im Auffangnetz zum Stillstand. Die Fahrerinnen hievten ihren Schlitten wieder auf die Bahn und kamen mit einer leichten Rückenprellung davon.

Auf die Frage, weshalb Damen und Herren überhaupt getrennt antreten, antwortete Marlies Perreten: «Männer haben von der Körpermasse her einen Vorteil. Die massiven Hornschlitten sind nicht zu unterschätzen. Wenn so ein Gerät quer steht, braucht es viel Kraft, um es wieder auszurichten.»

Doppelsieg und Toblerone
Nach vier abwechslungsreichen Rennen trafen sich Schlittler/innen, Zuschauer und Pistenwachen, welche mittlerweile ihre Beobachtungsposten entlang der Rennstrecke verlassen hatten. Jürg Keller und Beat Lüthi vom HSC Zäziwil meinten vor der Rangverkündigung: «Heute gingen wir es gemütlich an – eine Sonntagsausfahrt.» Dass diese Sonntagsausfahrt den beiden den Sieg eingebracht hatte, wussten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Bei der Siegerehrung vergaben OK-Präsident Johny von Grünigen und Matthias von Siebenthal Tobleronen und reichhaltige Geschenkkörbe. Strahlend posierten auch die jungen und alten Rennfahrer der Kategorie «Giebelschlitten» für das Siegerfoto. Der HSC Zäziwil holte sich bei den Herren gleich zwei Podestplätze. Matthias von Siebenthal und Hansueli Zurbuchen brachten den HSC Gstaad auf den dritten Rang. Bei den Damen durfte sich der HSC Habkern über den zweiten und dritten Rang freuen, den ersten Platz belegte das Team der Beggrieder Hornschlittler.

Weitere Fotos: http://tinyurl.com/yy7gun4g Video: http://tinyurl.com/y669kun3


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