Vor 25 Jahren, am 5. April 1994, eröffnete der Verein Behindertenwerkstätte Obersimmental-Saanenland die Werkstatt in Zweisimmen. Kurz darauf, am 16. Mai 1994, wurde das Angebot mit dem Wohnheim Burgbühl an der Lenk erweitert. Unter dem Namen «Bergquelle – Wohnen und Werken» besteht für Menschen mit Beeinträchtigung bis heute eine Wohn- und Arbeitsmöglichkeit in der Region.

Wie alles entstand
Die Gründung des Vereins erfolgte bereits 1989 in Gstaad. Initiiert hatten den Verein mehrheitlich Eltern, die für ihre Kinder eine Nachfolgelösung nach dem Austritt aus der Heilpädagogischen Schule suchten. 1993 erfolgte die Betriebsbewilligung des Kantons Bern, welcher das eingereichte Projekt finanziell unterstützte. Zwei Jahre später erweiterte die Bergquelle das Wohnangebot mit dem Kuhnenhaus in St. Stephan und Mietwohnungen in der «Schärmtanne» in Schönried.

Neues in Sicht
Überlegungen zum Bau eines neuen Wohnheimes und somit zur Zentralisierung des Wohnangebotes bestehen seit 2005. In der ganzen Region prüfte die Bergquelle verschiedene Standorte und musste diese wieder verwerfen. 2016 konnte mit der Spitalmatte in Zweisimmen endlich ein geeigneter Platz für den Bau eines neuen Wohnheims gefunden werden.

Mit diesem nachhaltigen Bauprojekt bereitet sich die Bergquelle nun auf die Zukunft vor. Unter Berücksichtigung des individuellen Unterstützungsbedarfs wählen Menschen mit Beeinträchtigung zusammen mit ihrer Bezugsperson aus stufengerechten Wohnund Arbeitsangeboten die für sie geeignete Form aus. Übertritte zwischen den verschiedenen Angeboten sind fliessend möglich. Der Fokus liegt dabei in der Erhaltung von Fähigkeiten, der Selbständigkeit und der Förderung einer grösstmöglichen Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Da einige Mitarbeitende und Bewohner/innen der Bergquelle schon seit 25 Jahren treu sind und nun älter werden, besteht das Bedürfnis, auch für Senioren mit Beeinträchtigung ein Angebot zu schaffen. Die Trägerschaft hat sich darum entschieden, den Wohnheimneubau zusammen mit Alterswohnen STS AG zu realisieren und so ein durchlässiges Angebot bis ans Lebensende am selben Ort zu gewährleisten.

Grosses Dankeschön
Die Bergquelle darf sich seit Jahren auf einen grossen Unterstützerkreis verlassen. Zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen zeigen sich loyal und garantieren so das Weiterbestehen der Institution, sei dies aus dem Umfeld der Bewohnerinnen und Bewohner oder auch seitens der Behörden. Ihnen allen gebührt ein grosses Dankeschön. Schliesslich sind es all die motivierten und kompetenten Mitarbeitenden, welche dieses wichtige Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung Tag für Tag ermöglichen.

NICOLE GUNTERN